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Phönix Baby!

Sieben kernige Gestalten aus Hamburg St. Pauli, sieben Alben in nunmehr 20 Jahren Bandgeschichte. Keine schlechte Bilanz für Der Fall Böse, diese energiegeladene Crossover-Kapelle aus der Hansestadt im Norden. Deutsche Texte zu einer musikalischen Mischung aus Rock, Blues, Funk, Soul und Hip Hop sind das Markenzeichen, dem Der Fall Böse auch auf dem achten Studioalbum „Phönix Baby!“ treu geblieben sind. Dabei werden wieder einmal Gitarren und Keyboards gerne auch mal mit Blasinstrumenten wie verschiedenen Saxophonen oder Trompeten kombiniert.

Wie schon immer, legen die Hamburger Jungs mit ihrem rau wirkenden Gesang auch auf dem neuen Werk großen Wert auf interessante und teilweise richtig schön poetische Texte. Egal, ob wir ’nie wieder schlafen‘ werden oder Clown ‚Beppo Explosivo‘ zu groovenden Bassläufen über das Leben philosophiert, denn es ist ‚alles ok‘, wie gleich im Auftaktssong festgestellt wird. Zwischendurch wird mit wabernden Synthiesounds zur ‚Welt gegenüber‘ geschaut oder auch mal ‚Per Anhalter durch die Galaxis‘ zitiert. Musikalisch perfektionieren die Hamburger auch auf „Phönix Baby!“ den Genre-Mix. Wo eben noch Hip Hop Attitüde durchklangen, kann man den nächsten Track nur als Bluesrock mit Punkelementen bezeichnen. Oder doch lieber als funkigen Fusion-Track? Zwischendurch darf dann auch mal ein Kinderchor lautstark verkünden, dass er „nicht mehr mitspielt“. Der Fall Böse zeigen auf diesem Album, wie spannend und vor allen Dingen abwechslungsreich deutsche Musik mit deutschen Texten sein kann. Das gefällt.

Mit ‚Hundsgemein‘ ist sogar ein Cover mit am Start. Die bösen Hamburger Buben verpasssen Annette Humpe und dem alten Ideal-Song einen schicken Groove und neue Bissigkeit. Ein Phönix aus der Asche ist es tatsächlich geworden, dieses „Phönix Baby!“. Die Akten des Fall Böses sind hoffentlich noch lange nicht abgeschlossen.

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