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The Seal of a New World

Die Slowaken von Signum Regis sind in der Melodic-Metal-Szene längst kein unbeschriebenes Blatt mehr. Mit einer treuen, stetig wachsenden Fangemeinde hat sich der Fünfer um Mastermind Ronnie König mittlerweile auch bei renommierten Kritikern das Überzeugungsdiplom eingeholt und ist durch seine überzeugenden Liveauftritte zu einer beliebten Adresse unter diversen Veranstaltern geworden. Doch nach dem starken letzten Album „Decennium Primum“ haben sich die Wege von Sänger Mayo Petranin und diejenigen seiner Bandkollegen getrennt. Zur großen Überraschung für viele Fans, da Mayo mit seiner markanten und versierten Stimme nicht gerade unwesentlich am typischen Signum-Regis- Sound beteiligt war. Für das nächste musikalische Kapitel wurde schließlich der Brasilianer Jota Fortinho ins Boot geholt. Mit ihm beginnt ein neues Kapitel.

„The Seal of a New World“ (Beyond The World Productions) könnte der logische und natürliche Nachfolger von «Chapter IV: The Reckoning» oder «Decennium Primum» sein. Ist er aber nicht, streckenweise sogar überhaupt nicht. Statt wie bei den Vorgängen jeweils eine Schippe draufzulegen, treten die Herren hier gewagt etwas zur Seite und begeben sich auf neues Terrain. Ob das wohl aufgeht? Die Antwort ist schnell gegeben: Ja!

Daß Ronnie König es schafft, seine Songs der Stimmlage des neuen Sängers anzupassen zeugt einmal mehr von seiner Versiertheit und seinem unbestreitbaren kompositorischen Talent. Jotas Stimme ist klarer und in den hohen Stimmlagen angesiedelt, was die Songs entsprechend weniger kantig macht. Somit ist auch die Produktion weniger erdig und direkt, sondern instrumental ausgewogener – aber deswegen nicht weniger druckvoll. Die Songs selbst sind, wie von Signum Regis gewohnt, abwechslungsreicher Power Metal europäischer Prägung mit progressivem Einschlag. Von angenehm eingängigen Nummern wie ‚I Always Go All-In‘ oder ‚Never Surrender‘, über den unüberhörbar klassischen Einschlag bei ‚Phantasmagoria‘, dem groovigen ‚Prisoner’s Elegy‘ bis hin zum thrashig angehauchten Titelsong verpassen die fünf Herren jedem Titel ihr technisches Geschick mit gewohnt grosser Spielfreude. Ob Jotas Gesangskünste, Filips Gitarrenzauber, Ronnies Basspräzision, Jáns Hintergrundveredelung oder Jaros analoge Knüppelleistung – hier machen Signum Regis keine Gefangenen.

Mit „The Seal of a New World“ lassen Signum Regis ihr „Decennium Primum“ ihr erstes Band-Jahrzehnt hinter sich und betreten mutig neues Terrain. Dabei bleiben sie in ihrem Kern ihrer Linie treu, bringen sie aber auf die nächste Niveauebene. Dorthin, wo die ganz Großen mitspielen. Ob sie dort bestehen werden, wird einzig und allein die Nachfrage und der Test der Zeit klären. An ihrem musikalischen Talent wird es garantiert nicht scheitern!

(Verfasst von Rosario Fazio)

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