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THE DEADNOTES – Rock ’n‘ Roll Saviour

Je älter man wird, um so schwieriger wird es, sich von neuer Musik abholen zu lassen. Manchmal gibt es sie aber, diese Momente, in denen man schockverliebt vor einer meist kleinen Festivalbühne oder einem Support Act steht, und es kaum glauben kann, was einem da bislang durch das Raster gefallen ist. So ging es unserem Redakteur vor zwei Jahren beim EselRock in Wesel und den dort auftretenden The Deadnotes, die knapp zwei Jahre nach ihrer mehr als gelungenen EP „Forever Outsider“ (hier noch einmal unsere Kritik) nun mit „Rock ’n‘ Roll Saviour“ endlich ihren neuen Longplayer vorlegen.

Genau zehn Argumente liefern Jakob Walheim und Darius Lohmüller, um sie (weiterhin) ins Herz zu schließen. Zehn Gründe, von denen keiner hervorsticht und sich zum Lieblingskind entwickelt, sondern im Gesamtkontext erst richtig Sinn ergeben und damit auch dem totgesagten Konzept „Album“ neues Leben einhauchen.

Dabei kann man die Musik gar nicht richtig einordnen: Ganz viel Pop (mit 80er Referenzen) inklusive Saxophon („Marlboro Man“), ein bisschen Funk („Show Me What Love Is“), Breitwand-Stadion-Hymnen („Soundtrack Of My Life“) und immer auch eine Prise Rock, der sich aber nie ganz offen zeigt. Nur ein einziges Mal wird die Vier-Minuten-Grenze überschritten, ansonsten kommen alle Tracks immer direkt und zügig auf den Punkt. Keine unnötigen Wiederholungen, Schnörkeleien oder Auswalzungen.

Ein Riff auf der gleichen Platte zu recyceln (und sogar unmittelbar hintereinander – „December 31st“ vs „Jesus Christ! (I’m Sick And Tired Of Falling In Love)” muss man sich erst mal trauen. Wenn dabei aber zwei so unterschiedliche Nummer rauskommen, darf man darauf wetten, dass diese Art der Wiederverwendung nur den wenigsten Hörenden beim ersten Durchgang auffällt.

Zehn Nachweise für handwerklich gut arrangierte, melodiöse Kompositionen, die so wenig in die heutigen Trend-Charts zu passen scheinen und genau deshalb eine so willkommene Abwechslung sind.

Wartet also nicht, bis Euch The Deadnotes (auch) zufällig irgendwo vor die Füße fallen, um sie zu entdecken. Hört „Rock ’n‘ Roll Saviour” – und dankt mir später!

Note: 1

THE DEADNOTES – „Rock’n’Roll Saviour“ Germany 2025
18.03.25 Frankfurt, Ponyhof
19.03.25 Köln, Helios 37
20.03.25 Oberhausen, Druckluft
21.03.25 Berlin, Monarch
22.03.25 Langenberg, KGB
22.11.25 Freiburg, Waldsee

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