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The Life Of The Honey Bee And Other Moments Of Clarity

Die Geschichte der schottischen Progger Abel Ganz reicht zurück ins Jahr 1980 (an dieser Stelle Glückwunsch zum 40. Geburtstag), in ihrer Anfangszeit waren sie vor allem im Fahrwasser der frühen Genesis zu verorten. In der Folge entwickelte sich das Sextett zum Neo Prog der 80er hin. Noch später kamen Folk- und Celtic-Elemente hinzu, die auch heute noch den Sound massgeblich mit prägen. Teilweise wurde Abel Ganz Stil auch mit Big Big Train, Camel oder Pendragon verglichen. Nach sechsjähriger Produktionsdauer schließt das vorliegende Konzeptalbum „The Life of the Honey Bee and other Moments of Clarity“ (Abel Ganz Records / Just for Kicks Music) an das hochgelobte, selbstbetitelte sechste Album an.

„Honey Bee“ handelt dabei nicht wie der Titel vermuten ließe von Bienen, sondern wesentlich grundlegendere Fragen des Lebens. Die sechs zusammenhängenden Stücke drehen sich um die menschliche Beziehung zu Erinnerung und Verlust, die Texte handeln von lang vergangenen Sommern und verblassenden Gedanken an verlorene Liebe.

Der fast dreizehnminütige Titeltrack eröffnet das Album charmant und mit der bekannten, federleichten Verknüpfung von Neo-Prog und keltischer Folklore. Mehrstimmiger Gesang, längere Keyboard-Passagen und ein Saxophon-Solo sind nur einige spannende Dinge, die es zu entdecken gibt. „One Small Soul“ kommt mit seiner akustischen Gitarre, der dezenten Instrumentierung und dem Duett von Sänger Mick Macfarlane und der preisgekrönten Gastmusikerin Emily Smith wie sanfter Singer-Songwriter-Folk daher. „Arran Shores“ ist ein kurzes Instrumentalstück auf der akustischen Gitarre, verträumt und melancholisch.

Bei „Summerlong“ treffen exzentrische Streicher auf typischen Neo-Prog-Keyboard-Sound – die Kombination ist ungewohnt und gefällig zugleich. Der Album-Abschluß „The Light Shines Out“ schöpft nochmals aus dem Vollen: Keltische Flöten, Congas und ein Waldhorn akzentuieren den von sanften Keyboard-Linien und einem minimalistischen Beat untermauerten Gesang, der hier von Drummer Denis Smith übernommen wurde. Eine wundervolle Ballade, melancholisch, behutsam und gemächlich-entrückt.

Abel Ganz neues Werk dürfte vor allem Liebhaber besonders ruhiger Prog-Klänge und sanftem Folk ansprechen, die hier ein stimmiges, in sich abgerundetes Meisterwerk vorfinden. Die Neo-Prog-Elemente stehen eindeutig im Hintergrund und wer metallische Gitarren und harte Beats sucht, wird eher im Back-Katalog der sechs Herren oder anderer Stelle fündig. Und das ist gut so. „The Life of the Honey Bee and other Moments of Clarity“ steht und spricht für sich selbst.

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