RANCID – Tomorrow Never Comes
Bald ist 10. Jubiläum. „Tomorrow Never Comes“ (Epitaph) ist das neunte Studioalbum der Nachfolgeband der unsterblichen Ska Punk-Legende Operation Ivy. Und wie es sich für eine Punk Band gehört, scheren sich Rancid einen Scheiß um die Erwartungen. Das Album hat gute und schlechte Songs, andere werden sagen gute und sehr gute Tracks, andere wiederum werden mit 220 bpm mit der Skip-Taste spielen und doch kein gutes Stück finden. Fuck! Das ist Punk Rock!
In dieser Diskussion muss man einfach Stellung beziehen: Die schnellen Songs auf „Tomorrow Never Comes“ sind ganz klar die besseren. Und es gibt keinen Ska-Track! What the fuck?! Und doch sind flotte Stücke wie ,Don’t Make Me Do It‘ und der Title-Track punk as fuck. ,Prisoners Song‘ ist rotzig und schnoddrig wie es nur Rancid können. ,Devil In Disguise‘ ist ein unnachgiebige Aufforderung zum Pogo. ,Drop Dead Inn‘ ist eine echt coole Loser-Hymne. Und ,Eddie The Butcher‘ mag an den einen Song der australischen Rocker von Rose Tattoo erinnern, nur viel, viel schneller. ,Hear Us Out‘ ist vielleicht der beste Song, den die Dropkick Murphys nie geschrieben haben.
Die Schattenseite von „Tomorrow Never Comes“ ist, die Songs sind alle sehr ähnlich, die Abwechslung, oder besser gesagt die Fuck You-Attitüde in Sachen „Wir machen, was du scheiße findest!“ kommt viel zu kurz. Album Nummer 9 scheint sehr auf Sicherheit bedacht zu sein. Es gibt kein Lied, das echt für‘n Arsch ist, keinen Track, der so rein gar nicht passt, dafür viel 08/15-Rancid. Keine richtige Hymne! Und kein Ska-Song!
„Tomorrow Never Comes“ macht den Eindruck, nebenbei geschrieben zu sein. Klar, keiner erwartet ein zweites „…And Out Come The Wolves“ mit seinen unsterblichen Hits, aber mehr „Fuck You!“ und „I Don’t Care!“, mehr Punk! Die Solo-Sachen von Frederiksen waren so kurz vor asozial und die von Mr. Ska Armstrong haben immer einen Stinkefinger in die Sonne gemalt. Aber vielleicht ist genau das Punk Rock: Den Erwartungen mit Mainstream ins Gesicht zu scheißen!
Bewertung: 2-
