LEONIDEN – Sophisticated Sad Songs (Kurz-Kritik)
Nachdem die fabulösen Leoniden erst in der letzten Woche in Münster den Domplatz für ihre Freunde von den Donots zu deren 30. Geburtstagsfeier angeheizt haben (hier noch einmal der Bericht), gibt es nur wenige Tage später mit „Sophisticated Sad Songs“ die lange erwartete neue Scheibe, aus der an dem Party-Abend mit „Keep Fucking Up“ ein vielversprechender Track vorab live dargeboten wurde und Lust auf mehr gemacht hat.
„Motion Blur“ eröffnet den Reigen (der leider aus nur zehn Songs besteht) und macht sofort den Standort klar: Klar pointierte Indie-Rocker, immer zügig auf den Punkt (nur zweimal wird die Vier-Minuteng-Genze gerissen), die immer und stetig das Tanzbein zucken lassen, und man spätestens im zweiten Chorus mitsingen will. Einzig das etwas poppige „A Million Heartbreak Songs“ und der zumindest in der ersten Hälfte elektronisch-verträumte Rausschmeißer „Tinnitus“ geraten ein wenig aus der Art. Ansonsten gibt es durchgehende zackig auf die Ohren, und nach 34 Minuten drückt man unweigerlich erneut auf die Play-Taste.
Man muss sie einfach mögen, diese Truppe aus Kiel. Das einzig schlechte, was man über diese Scheibe sagen kann: Live sind die Leoniden einfach nochmals um ein Vielfaches besser als auf Platte. Aber diese „Sophisticated Sad Songs“ sind alles andere als „Sad“, und haben auf jeden Fall das Zeug, die vielleicht beste halbe Stunde des Jahres zu werden.
Anspieltipps: „Motion Blur“, „Never Never“, „Sierra“ und „Keep Fucking Up“
Note: 1