DECEASED – Children of the Morgue
Als nächste Band im Thrash Metal-Jahr 2024 holen die US-Veteranen Deceased mit ihrem neunten Studioalbum „Children of the Morgue“ (Hells Headbangers) zum Rund-um-Schlag aus. Seit Mitte der 80er wandert die Combo den dunklen Pfad zwischen Thrash und Death Metal der Alten Schule. So auch mit den zwölf neuen Tracks.
Old School in Sinne von Deceased bedeutet in erste Linie Gradlinigkeit, was definitiv nicht bedeutet, dass die Songs nur stumpf die Schallmauer durchbrechen. Mit vielen Gitarrenharomnien geben die Amis ihren Horror-Stücken die notwendige Stimmung, die ein guter Gruseler braucht. Dabei verweigern sie sich nicht nur modernen Trends wie einem klaren, transparenten Sound, sondern auch unnötig übertechnischen Strukturen. Deceased setzen auf eine druckvolle Gruselstimmung, der, wie einem Hammer-Mörder, kaum zu entfliehen möglich ist.
Die Kinder der Leichenhalle leben
So simpel ein Deceased-Song beim ersten Hören erscheinen mag, so mitreißend ist dieser im selben Augenblick. Da ist selbst ein knapp neun Minuten langer Thrasher wie ,The Gravedigger‘ kein Langweiler. Und ähnlich wie bei den Kollegen von D.R.I. werden die meisten Midtempo-Passagen mit einem dröhnenden Double-Bass unterlegt, der die Wucht Deceaseds auch im gediegenen Tempobereich aufrecht hält, wie ein Güterzug, der nur schwer zu Bremsen ist.
Insgesamt ist „Children of the Morgue“ ein typisches Deceased-Album, mit dem Old Schooler bestens Leben können, wer auf die Werke Paul Speckmanns steht, sowieso. Dank der gelegentlichen Verwendung eines drückenden D-Beats, sollten Crusties nicht davor zurückschrecken, sich auch mal ein Metal-Album reinzuziehen, denn das Album macht richtig Spaß.
Bewertung: 2+