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Acoustic Adventures – Volume One

Es gab mal eine Zeit – und die ist gefühlt noch gar nicht so lange her – da war es für Bands eine große Ehre ihre Songs akustisch und ohne Strom bei einem sogenannten „MTV Unplugged“ aufführen zu dürfen. Den TV-Sender gibt es zwar immer noch, er hat jedoch genau wie die Unplugged-Reihe, in der mittlerweile wohl jede Dorfkapelle auftreten darf, massiv an Bedeutung verloren. Trotzdem reizt viele Bands diese Art ihre Songs neu zu interpretieren immer noch. Kein Wunder also, dass sie einfach ihr eigenes Unplugged aufnehmen. Nun haben dies die Power-Metaller von Sonata Arctica auf „Acoustic Adventues – Volume One“ (Atomic Fire) gemacht.

Metal und akustische Songversionen sorgen häufig für Diskussionen. Bei Sonata Arctica dürfte die Ankündigung bei den Fans allerdings für wenig Verwunderung gesorgt haben. Denn die Finnen haben sowohl bei Konzerten als auch durch Videos schon häufiger ihre Affinität dazu präsentiert.

Für „Acoustic Adventues – Volume One“ bedienen sie sich (fast) an ihrem kompletten Repertoire. Vom 2001er Album „Silence“ bis zur aktuellen Platte „Talviyö“ sind alle Longplayer vertreten. Etwas schade ist, dass das 1999er Debüt „Ecliptica“ außen vorgelassen wurde. Mit „Blank File“, „My Land“ oder „Destruction Prevender“ wären auf diesem sicher spannende Songs gewesen, die akustisch einiges her gemacht hätten.

Vorne bis hinten kann „Acoustic Adventues – Volume One“ angemerkt werden, dass akustische Umsetzungen ihrer Songs für Sonata Arctica kein Neuland sind. Die neuen Arrangements sind gut durchdacht und sorgen immer wieder für Abwechslung, wie beispielsweise „A Littles Less Understanding“, welches mit Banjo einen ganz anderen und ungewohnten Einschlag erhält. Besonders spannend wird es immer dann, wenn die Power-Metaller schnellere Songs wie „The Rest oft he Sun Belongs to me“, „Paid in Full“ oder vielleicht ihren größten Klassiker „Wolf & Raven“ in teilweise ruhigeren Versionen darbieten.

Dagegen stehen leider ebenso eher uninspirierte Songs. Die im Original eigentlich sehr schöne Ballade „Tallulah“ ist akustisch doch sehr nah am Ursprung und eher unspektakulär. Generell fällt auf, dass Sonata Arctica etwas damit zu kämpfen haben, dass ihr leichter Pathos in den unverzerrten Neuinterpretationen nicht ins Kitschige kippt. Auch wäre es schön gewesen, wenn versucht worden wäre, vielleicht ab und an das Tempo nicht immer zu drosseln. Lediglich „Wolf & Raven“ bringt in dieser Hinsicht etwas Dynamik.

Trotzdem ist „Acoustic Adventues – Volume One“ eine gelungene Umsetzung geworden. Vor allem Fans von Sonata Arctica dürften sich über die Abwechslung freuen. Die für Hernst 2022 angekündigte Tour zum Album sollte ein gelungener und atmosphärischer Ausflug in andere Gefilde werden.

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