THE MOTH – And Then Rise
HSV, FC St. Pauli, Elbphilharmonie, Olympia-Bewerbung – bei so viel Elend an nur einem Ort, kann einem schon mal die gute Laune abhanden kommen. Auch wenn diese sicherlich nicht die wahren Bewegründe für das Hamburger Trio The Moth sind, sich mit ihrem zweiten Werk „And Then Rise“ (This Charming Man Records) in nicht Party-kompatiblen musikalischen Gefilden auszutoben.
Fatalistisch-monotoner Gesang aus zwei Kehlen paart sich mit düster-psychotischer Atmosphäre, mal kämpfen rasend schnelle, mal schwerfällige Riffs gegen den schleppende Rhythmus an, dazu kommen viele Molltöne. Aus diesen Zutaten entsteht ein eigenständiges Gebräu, das nur schwer einzuordnen ist – Psychedelic, Alternative, Post Metal, Doom, Sludge, Drone. Keine Note passt hier nur in eine einzige Schublade.
Fernab ausgetretener Pfade kochen The Moth ihr eigenes dunkles Süppchen, das mit einem ungewöhnlichen und intensiven Geschmack aufwartet. So arm die neun Songs an krachenden Höhepunkten sind, so sehr zieht einen die dichte und ungewöhnliche Darbietung in seinen hypnotischen Bann. Die Songs ufern dann auch nicht ins Unendliche aus, sondern sind kompakt und daher zu keiner Sekunde von Langeweile bedroht.
Irgendwie schaffen es die drei Hamburger einen einheitlichen Sound und atmosphärische, spannende Songs zu produzieren. Und das ist es, was zählt: gute Songs, im Fall „And Then Rise“ sogar neun verdammt gute Songs, die mit großer Sicherheit auch in Jahren noch zu fesseln wissen.
Bewertung: 1