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Resurrection

Der Albumtitel „Resurrection“ mutet ja zunächst einmal etwas verwirrend an: Michael Schenkers „Auferstehung“ liegt eigentlich ja schon einige Jahre zurück . Bereits seit dem 2008 veröffentlichten „In The Midst Of Beauty“ sitzt der Gitarrenheld schließlich qualitativ und kommerziell gesehen wieder relativ fest im Sattel, und die letzten beiden Alben seines Temple Of Rock-Projekts konnten sogar fast an die MSG-Klassiker der Achtziger aufschließen.

„Resurrection“ erscheint nun unter dem etwas sperrigen Bandnamen Michael Schenker Fest. Mit im Boot sitzen die Ex-MSG-Sänger Robin McAuley, Graham Bonnet und Gary Barden, dazu kommt Temple Of Rock-Stimme Doogie White und die Rhythmusgruppe Chris Glen und Ted McKenna, die ja schon zu „Assault Attack“-Zeiten für den richtigen Groove sorgten und zuvor bei der Sensational Alex Harvey Band gemeinsam aktiv waren. Dazu kommt noch Metallica-Klampfer Kirk Hammett für einen Gastauftritt vorbei – ja, mächtig viel los auf „Resurrection“. Musikalisch hat sich im Vergleich zu den letzten Alben allerdings wenig geändert. Nach wie vor gibt es klassischen, melodischen Hardrock mit Achtziger-Flair und den unverkennbaren Schenker-Leads. Der Opener ‚Heart And Soul‘ ist dabei vielleicht etwas unglücklich gewählt, handelt es sich dabei doch um eine der wenigen schwächeren Nummern, die Schenker und sein Langzeit-Producer und Co-Schreiber Michael Voss hier bieten. Vermutlich wurde der Songs wegen dem erwähnten Gastauftritt von Maestro Hammett an den Anfang gestellt. Der gibt den Die-Hard-Fan und haut selbst ein paar täuschend echt klingende Schenker-Leads ‚raus, so dass man beim ersten Hören wirklich genau aufpassen muss, wer denn hier was spielt. Allerdings fällt schon beim Opener ein großes Manko der Scheibe auf: die Produktion ist etwas arg glatt geraten, und beim Gesang wurde wieder einmal ausgiebig mit Autotune gewerkelt, was bei Sängern wie Robin McAuley oder Graham Bonnet irgendwie kontraproduktiv anmutet. Der nächste Song ‚Warrior‘ ist einer der beiden Songs, bei denen tatsächlich alle Sänger gemeinsam agieren und melodisch ein echtes Highlight. Auch hier geht durch die etwas handzahme Produktion viel Schmackes verloren. Weitere Highlights sind ‚Take Me To The Church‘, ‚The Girl With The Stars In Her Eyes‘, ‚Time Knows When Its Time‘ und ‚Night Moods‘, wobei letzteres etwas an Graham Bonnets eigene Mittachtziger-Hitsingle ‚Night Games‘ erinnert. Die Seefahrer-Hymne ‚Anchors Away‘ hätte Schenker hingegen besser Alestorm verkauft, und auch der Boogie-Rocker ‚Messin‘ Around‘ ist etwas durchschnittlich geraten. Auffällig ist auch, dass mit Ausnahme des Instrumentals ‚Salvation‘ keiner der Songs ausufernde Gitarrensoli enthält, Schenker nimmt sich über die komplette Albumdistanz ziemlich hinter seinen Gästen zurück, was den Eindruck von übermäßiger Politur noch ein wenig verstärkt.

Kurz und knapp, „Resurrection“ ist ein typisches, gutes Schenker-Album ohne Überraschungen und wird allen Fans des 63jährigen mit Sicherheit gut beigehen. Vielen Highlights stehen ein paar wenige Durchhänger gegenüber, die verhindern, dass das Album wirklich auf einer Stufe mit den Klassikern von MSG oder UFO steht – aber wer erwartet sowas im 46. Jahr nach Schenkers Albumdebüt „Lonesome Crow“ noch ernsthaft? Alle Schenker-Fans und Hörer melodischen Alte-Schule-Hardrocks dürfen hier ohne Zögern zugreifen.

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