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Keep The Village Alive

Was wären die Stereophonics für einen tolle Band, wenn der Britpop nicht schon vor mehr als 20 Jahren erfunden worden wäre. Kelly Jones knisternde Raspelstimme, große Hymnen, prägnanter Gitarrensound, hier und da eine kleine Orgel, Piano oder Orchesterparts. Es würde Lob von allen Seiten hageln, die Band könnte sich vor Preiauszeichnungen kaum retten, die vollen Stadien zu Konzerten würden überquillen.

Nun ist es aber so, dass der Britpop eben um das Jahr 1995 im Zenit stand und ‚Keep The Village Alive‘ von den Stereophonics im Jahr 2015 gewissermaßen eine Ansammlung von Best-of-Pritpop-Stücken ist. Die Reminiszenzen springen förmlich von der Platte ins Ohr. Eine Prise Oasis-Riff mit einem kräftigen Blur-Basslauf, geköchelt mit Suede-Roughness und garniert mit Manic Street Preachers-Gesang – fertig ist das Album. Das ist keineswegs schlecht, aber haut niemanden vom Hocker, weil es kaum überraschen kann. Irgendwie fühlen sich die Songs bekannt und vertraut an, obwohl es doch brandneu ist.

Das ist seither das Problem der Stereophonics, die gute Platten abliefern, aber nie an die großen britischen Vorbilder heranreichten oder sie gar übertreffen konnten. Dabei gibt es die Londoner Formation auch schon fast 20 Jahre. ‚Keep The Village Alive‘ streckt sich wirklich nach Kräften, ist ambitioniert und detailreich produziert, dennoch umweht das Ganze einen Hauch von Belanglosigkeit.

Das ist durchaus nicht unbedingt negativ gemeint, denn es tut keinem weh. Problemlos könnten die 10 Songs nacheinander im Radio laufen und man würde sich vielleicht sogar beim Mitwippen ertappen. Aber würde man für eines der Lieder zum Telefon greifen und den Sender bitten, einen der Songs nochmal zu spielen? Wahrscheinlich nicht.

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