HEISSKALT – Vom Tun und Lassen

Heisskalt sind wieder da! Die sechs Jahre andauernde „Pause“, die bei vielen Fans schon als Auflösung galt, ist vorbei. 2024 gab es eine extrem erfolgreiche Tour, die mit einem Support bei den Donots-Jaks in Osnabrück (hier zum Bericht) endete, und nun liegt mit „Vom Tun und Lassen“ auch endlich neue Musik vor.
Sphärische Synthie-Klänge mäandern beinahe eine halbe Minute durch die Boxen, bis die ersten Textzeilen folgen, und im Chorus an die guten alten 80er denken lassen, so verträumt Frontmann Mathias „Alle Zeit“ darüber singt. Auch Track 2 „Vampire“ geht eher atypisch – für eine Rockband- weiter in diese Richtung, bevor in der zweiten Hälfte das Tempo angezogen und doch eher das Label „Rock“ bedient wird. So ganz will die Kapelle sich aber dann doch nicht darauf festnageln. Wie man den Sound genau beschreiben soll, fällt extrem schwer. Selbst das mit einer Art Brüll-Metal startende „Mit Worten und Granaten“ nimmt sich kurz danach wieder zurück, aber nur, um dann doch wieder aufzudrehen. Wenn „Teilchen“ dann als Rausschmeißer in beinahe schon Liedermacher-Manier mit gezupfter Gitarre startet, ist man am Ende vollends ratlos.
Was soll das? Wenn bei Wikipedia als Label „Rock“ steht, warum klingen die dann nicht durchgehend so, wie man es erwartet? Können die nicht einfach einen festen Stil haben, sich daran halten und fertig?
Nein, und zwar einfach weil sie es können (und wollen) – und das ist gut so!
„Vom Tun und Lassen“ ist die vielleicht irritierendste Platte, die man seit langem gehört hat, einfach weil sie so keinem Genregesetz zu gehorchen scheint. Aber (und wir haben erst Mitte Januar): Sie hat das Zeug die beste Scheibe des Jahres zu werden.
Note: 1
HEISSKALT – Vom Tun und Lassen – Tour 2025
04.09. Hamburg, Georg Elser Halle
05.09. Osnabrück, Die Botschaft
06.09. Köln, E-Werk
07.09. Wiesbaden, Schlachthof
09.09. Stuttgart, Liederhalle
10.09. Dresden, Stromwerk
11.09. Jena, Kassablanca
12.09. Erlangen, E-Werk