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Bury me in Philly

Dave Hause präsentiert mit ‚Bury me in Philly‘ nun schon seine dritte Soloplatte. Den Charme seines Arbeiterklassen-Rocks hat er dabei genauso beibehalten, wie sein untrügliches Gespür für melodiöse, hemdsärmelige und (politisch) anprangernde Songs. War er auf ‚Devour‘ noch solo unterwegs, lässt sich Dave Hause mittlerweile von seiner Backingband ‚The Mermaids‘ unterstützen.

So klingt auch schon die erste Single-Auskopplung ‚With You‘ nicht mehr so puristisch, wie das noch auf dem Vorgänger ‚Devour‘ der Fall war. Das tut dem Song aber gut, hier und da die Pianoklänge durchschimmern zu lassen. Man fühlt sich gleich in eine beliebige Dixieland-Bar versetzt. Da passt es auch wunderbar sich Mr. Hause vorzustellen wie er auf einem Barhocker ‚Shaky Jesus‘ zum besten gibt, Antworten auf all die Fragen suchend (

‚If Jesus loves me now‘

), die man sich eben stellt, wenn man zu tief ins Glas geschaut hat und mit dem Barkeeper ins Grübeln gekommen ist.

Auf ‚Bury me in Philly‘ bläst der Wehmut einen ausgestreckten Mittelfinger ins Gesicht, der sagen will: Ich kann auch anders klingen. Zumindest so lange, bis wieder etwas Zuversicht geschöpft wird. Denn genau das will die Platte, ohne dabei zu zuckrig oder gar klebrig zu wirken. Das heißt ja nicht zwangsläufig das nicht auch sozialkritische Anklagen darin verpackt werden dürfen.

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