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Monumental – The Temple Of Twilight

Das Rad neu erfinden kann und wird man im nordischem Black Metal nicht, aber das ist auch gut so. Zwischen altnordischen Instrumenten, Chören und epischen Keyboards wurde dem Genre schon alles hinzugefügt, was passend ist und somit dem konservativ-stilsicheren Freund dieser Musikrichtung vollkommen ausreicht.

The Mist From The Mountains bedienen hierbei eine stilistische Linie, die jeden, der noch nicht mit dieser jungen Band bekannt ist, ziemlich sicher auf Finnland als Herkunftsland tippen lassen sollte – und genau so ist es dann auch. Melodisch, aber melancholisch, rasend schnell aber nicht extrem klirrend kalt. In der letzten Zeit sind einige Bands neu in der Szene dazugekommen, die sich an die 90er Jahre erinnern – die Zeit, in der Black Metal mit Abstand die beste Phase hatte. Und so erinnert The Mist From The Mountains an eben genau diese Zeit. Das kann schiefgehen – es kann aber auch voll ins Schwarze treffen, und genau das ist den jungen Finnen hier gelungen. Ein herausragendes Debutalbum ist das auf jeden Fall, und auch wenn man den Debutbonus weglässt, haben wir hier immer noch ein wirklich gutes Black Metal – Album.

Sechs Songs, 38 Minuten – klassisch. Akustische Gitarren, Wasserrauschen, breite Keyboardteppiche einerseits – rasendes Gedresche, Blastspeed und Gekreische andererseits. Die ersten Töne des Openers „Empyrean Fields“ erinnern stark an Bathory irgendwo kurz vor „Blood Fire Death“, ein bißchen Borknagar mag man spätestens bei den vorhandenen cleanen Chorälen auch hören.

Der folkloristische Einschlag ist fast immer unverkennbar. Das Gerase wird stellenweise entweder durch doublebassgetriebene Midtempobeats oder akustische Parts unterbrochen – man bedient sich beim gesamten Fundus des Black Metals der 1990er, und das auf hohem Niveau. Nichts Neues – aber das auf sehr hohem Niveau.

Es dürfte für jedes schwarzmetallische Herz eine Freude sein, solch nostalgischen Klängen in modernem Gewand lauschen zu können.

https://www.facebook.com/TheMistFromTheMountains/

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