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Sky Burial

Inter-Arma-Sky_Burial

Grenzen schränken einen ein, sie behindern einen in seinem Denken und Tun. Grenzen zu überwinden und Unterschiede vereinen bedeutet Entwicklung. Um musikalische Grenzen scheren sich Inter Arma wenig. Das Quintett aus Richmond vermengt auf seinem Debüt-Album „Sky Burial“ (Relaspe Records) Black Metal mit Sludge und Doom und Psychedelic und Post Metal zu gleichen Anteilen zu einer intensiven Melange aus Molltönen.

Viele Einflüsse lassen sich aus dem atmosphärischen Gebräu Inter Armas herausfiltern, aber die acht Songs zu zerlegen würde heißen, das Konzept hinter „Sky Burial“ zu zerfleddern. Das Gebotene muss als Einheit betrachtet und auf sich wirken gelassen werden. Mit viel Hall wirken die Kompositionen fast schon symphonisch, wäre da nicht der eiskalte Sound, der dem Gesamtwerk einen äußerst vielschichtigen Ausdruck verleiht. Akustische Passagen sorgen für noch mehr Tiefe und vorsichtige Keyboards für noch mehr Atmosphäre. Die Länge der Lieder ist ein weiterer Faktor, der mächtig auf das Gemüt schlägt und das Gefühl, allein zu sein, forciert. Dabei lassen lange Gitarrensoli die Gedanken in andere Sphären entgleiten. Die Stimmungslagen wandeln durch wehmütige Weiten und harsche Tiefen in bedrohliche Höhen, sodass „Sky Burial“ zu einem allumfassenden Hörerlebnis wird. Der Titeltrack, der diesen Opus ruhig ausklingen lassen soll, nimmt zum Ende hin mastodonische Hektik auf bevor er langsam stirbt. Wahrlich ein Erlebnis.

„Sky Burial“ nebenbei zu konsumieren wäre eine Schande für diese gewaltige Musik. Die 70 Minuten lange Düster-Oper funktioniert nur laut mit einem Kopfhörer oder über aufgedrehte lautsprecher. Nur so ist die Schmerzgrenze auslotend. Live in einem dunklen Raum könnte Inter Arma ein einzigartiges Erlebnis sein.

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