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ROCK MEETS CLASSIC 2023 – Ein prall gefüllter Abend mit vielen Klassikern

Exakt 1141 Tage mussten die Fans der „Rock Meets Classic“-Reihe warten, bis die Produktion wieder nach Nürnberg kommt. Nachdem die Tour 2020 kurz nach dem Nürnberger Gastspiel wegen Corona abgesagt werden musste, kann der Veranstalter in diesem Jahr wieder mit einem hochkarätigen Line-Up aufwarten. Unser Redakteur Andre war mittendrin statt nur dabei.

Es ist voll an diesem sonnigen Tag in Nürnberg. Rund um das Stadion neben der Arena feiern die Fans des 1. FC Nürnberg bis weit nach Spielschluss einen Heimsieg, auf dem Volksfestplatz findet das Frühlingsfest statt. Das sorgt für volle Parkplätze und lange Wege zum Spielort. Durch die rechtzeitige Anreise und einen mehr als überpünktlichen Einlass bleibt jedoch noch genug Zeit, sich mit den wichtigen Dingen einzudecken.  Auch in der fränkischen Hauptstadt haben die Preise mächtig angezogen. Der halbe Liter Bier geht für sechs Euro über den Tresen, ein T-Shirt kostet 35 Euro.

Pünktlich um 20 Uhr startet die Show in der bestuhlten und ausverkauften Arena. Veranstalter Manfred Hertlein konnte auch für diese Produktion wieder zahlreiche Größen der Rockmusik verpflichten. Dee Snider, Joey Tempest und weitere Künstler werden sich an diesem Abend am Mikrofon abwechseln, um ihre Hits aus vielen Jahrzehnten  dem Publikum zu präsentieren.

Das Publikum bleibt RmC treu

Wie schon 2020 beginnt der Abend mit einem Queen-Medley und das rund 40-köpfige RmC  Symphony Orchestra unter der Leitung von Dirigent und Arrangeur Mario Gebert überzeugt vom ersten Ton an. Immer wieder reißt es das altersmäßig gemischte Publikum von den Stühlen. Die RmC-Band, bestehend aus Tom Naumann uns Alex Beyrodt an den Gitarren, Bassist Alex Jansen und Schlagzeuger Michael Ehre sorgen mit Ihren Instrumenten für den richtigen Rocksound . Da Mat Sinner aus gesundheitlichen Gründen nicht an der Tour teilnehmen kann, übernimmt Keyboarderin Lisa Müller die musikalische Leitung. Sänger Sascha Krebs wird durch drei Backgroundsängerinnen unterstützt. Krebs moderiert auch den Abend und zeigt sich hocherfreut, dass die Rockfans ihre Tickets für die pandemiebedingt mehrfach verschobenen Konzerte behalten haben.

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Mike Tramp  betritt als erster „Star“ des Abends die Bühne. Der Sänger der 1983 gegründeten Band White Lion sorgt mit Songs wie „Radar Love“ und „Tell Me“ für eine ausgelassene Stimmung in der Arena, bevor er das Mikrofon an Ronnie Romero übergibt.  Der Sänger der Band Rainbow ist mit seinen 41 Jahren der jüngste der heute auftretenden Künstler. Sein „Long Live Rock ’n‘ Roll“ wird mit tosendem Applaus gefeiert.

Sie wurde als „Stimme“ von Mike Oldfield bekannt und ist der einzige weibliche Hauptact an diesem Abend. Maggie Reilly hat drei Songs des britischen Komponisten mit nach Nürnberg gebracht und wird frenetisch bejubelt als sie die Bühne betritt. Spätestens zu „Moonlight Shadow“ gibt es auf den Rängen kein Halten mehr. Tom Naumann spielt die Gitarrenparts von Oldfield exzellent und bekommt für seine Soli Extra-Applaus.

Where man is killing man and no one knows just why…

Auf der großen Leinwand erscheint die Ankündigung, dass Mike Tramp noch einmal die Bühne betritt. Mit „When The Children Cry“ präsentiert Tramp eine emotionale Ballade, die für Gänsehaut sorgt und zu den Höhepunkten des Abends gehört. Aktueller denn je erscheint der Text des Songs (welcher bereits 1987 geschrieben wurde) in der heutigen Zeit, in der es an vielen Ecken auf der Welt brodelt. Der White Lion-Sänger übergibt den Staffelstab noch einmal an Ronnie Romero für zwei weitere Songs von Rainbow, bevor ein Urgestein des Hard Rock die Bühne betritt.

„Lady In Black“, „Free Me”, “Easy Livin´”, wer bei diesen Songs keine leuchtenden Augen bekommt, hat Hard Rock nie erlebt. Mick Box, Gründungsmitglied und Gitarrist der britischen Band Uriah Heep beweist zusammen mit Sänger Bernie Shaw, dass diese Lieder absolut zeitlos sind. Das Publikum ist restlos begeistert und man könnte meinen, dass die Stimmung an diesem Abend nicht mehr zu steigern ist.

… bis Dee Snider auf der Bildfläche erscheint. Während viele Leute in seinem Alter ihre Rente verprassen, tobt der 68-jährige Sänger von Twisted Sister über die Bühne, als gäbe es kein Morgen mehr. Zu „We’re Not Gonna Take It“ steht die Halle Kopf und der Altrocker scheint von der guten Stimmung mächtig angetan zu sein. Zu „The Price“ wird es dann sehr emotional. Im Lichtermeer der Handys erscheinen viele verblichene Helden der frühen Rock-Ära auf der Leinwand. Bon Scott, Ronnie James Dio, John Lennon, Jimi Hendrix. „And the price is our own life until it’s done“…

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Mit dem AC/DC-Cover „Highway To Hell” verabschiedet sich Snider unter brandendem Applaus von der Bühne und übergibt das Mikrofon an Joey Tempest. Der Europe-Sänger bringt mit „Walk The Earth“ ein vergleichsweise frisches Stück mit in die Frankenmetropole. Der Song stammt vom gleichnamigen Album, das 2017 erschienen ist. Tempest bittet Backgroundsängerin Giorgia Colleluori nach vorne und erzählt, dass sie heute Geburtstag hat. Ohne weitere Aufforderung schallt ein lautes „Happy Birthday“ durch den Saal. Doch das Publikum wartet auf die echten Klassiker der 1979 in Schweden gegründeten Band und wird mit „Rock The Night“ und „Superstitious“ belohnt, bevor bei der Ballade „Carrie“ noch einmal die Handylichter die Halle erhellen. Die Stühle im Innenraum haben längst ihre Daseinsberechtigung verloren und auch die Ränge haben sich in eine Stehtribüne verwandelt.

Finale

Da eine Ballade dem Motto des Abends nicht gerecht wird, versammeln sich noch einmal alle Künstler auf der Bühne, um gemeinsam „The Final Countdown“ von Europe zu singen. Der Song belegte 1986 über 20 Wochen den ersten Platz in den deutschen Single-Charts und setzt einen passenden Schlusspunkt an diesem Abend.

Ein hervorragendes Orchester unter einer Leitung, die den Rock lebt, begnadete Musiker der RmC-Band und zahlreiche Größen der Rockmusik haben in Nürnberg das Publikum 2,5 Stunden begeistert. Eine Zugabe gibt es hoffentlich nicht erst wieder in 3 Jahren, 1 Monat, 15 Tagen.

Text und Photo Credit: Andre Schnittker

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