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Outsider

Als waschechte Millennials – gegründet wurde Comeback Kid just im ersten Jahr des neuen Jahrtausends – kann man die Kanadier zu den Pionieren und einer der wichtigsten Protagonisten des modernen Hardcores zählen. Seit Ihrem Debütalbum „Turn It Around“ arbeiten Comeback Kid an ihrem Sound und schärfen ihr Profil. In 17 Jahren haben sie einen enormen Weg hinter sich gebracht und ihren eigenen Sound gefunden.

Die ersten Schritte waren groß, während der Schritt von „Die Knowing“ zu „Outsider“ in den Details liegt, wie den Adolescents-ähnlichen „Oh-ohh-ohhh“-Chören. Der knackige Sound ist beibehalten worden, wenn auch ein wenig metallischer und glatter. Die wütenden Vocals, die cleanen, hymnischen Chöre und angriffslustige Crewshouts sind weiterhin die Trademarks von Comeback Kid. High Speed, stampfender Groove, Breaks und Beatdowns – ein Fest für alle Windmühlen-Tänzer – wechseln sich in nahezu perfektem Einklang ab, so daß 13 aggressive und energiegeladene Songs entstanden sind.

Manchmal wirken einige Passagen aber auch sehr gezwungen und standardisiert, so als ob diese Versatzstücke unbedingt in einen modernen Hardcore-Song gehören. Weglassen ist keine Option. Die Songs wirken insgesamt wie am Reißbrett entworfen. Die Performance ist aber superb. Gekonnt ist gekonnt. Textlich haben sie das Herz am richtigen Fleck, wissen wo die wirklichen Missstände liegen und sprechen diese deutlich an. In ihrem Genre waren und bleiben Comeback Kid die unumstrittenen Platzhirsche, auch wenn sie drohen, in eine Sackgasse zu schlittern.

Album Nummer 7 ist eine Weiterentwicklung, definitiv, aber kein Befreiungsschlag. Ihre Fans werden in Verzückung erstarren, Fans zeitgenössischen Hardcores werden mit „Outsider“ zum guten Stoff greifen, aber Schnittmengen zu anderen Peer-Groups öffnen Comeback Kid nicht.

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