HOLYCIDE – Towards Idiocracy

Weiter geht der Thrash Metal-Reigen! Dieses Mal heizen uns Holycide aus der aufstrebenden Thrash Metal Hochkultur am Mittelmeer Spanien ein. Stetig und souverän haben sich die Madrilenen auf je zwei EPs und Alben seit 2013 weiterentwickelt, sodass ihr Drittwerk „Towards Idiocracy“ (Xtreem Music) absolut internationalen Standards entspricht.

Bereits der Opener ,AI-Supremacy’ lässt den Kopf wild mit Highspeed bangen, und ist dabei inhaltlich auf Höhe der Zeit. Künstliche Intelligenz ist ein zweischneidiges Schwert, das wir wohlmöglich nicht immer zum Wohle der Menschheit handhaben werden. Weiter geht es um die Verblödung auf allen gesellschaftlichen Ebenen, das Suchtpotenzial der Fernbedienung und die neue Wahrheit, die Lüge.

Wie es sich für eine Thrash Metal-Kapelle gehört, äußern sich Holycide kritisch und wütend über den Zustand der Welt. Da dies kaum in einem melodisch-schönen Singsang möglich ist, geht das Quartett mit ordentlich Energie zur Sache. Meist im roten Drehzahlbereich, manchmal auch im dynamischen Midtempo, angeheizt von einem knackigen und erdigen Sound lassen sie das Thrasher-Herz schneller und immer schneller schlagen.

Aus der Komfortzone in die Thrash Zone

Die zehn Songs sind kompakt, und kommen ohne Umschweife zu Sache. Auch wenn die Großen Alten an vielen Stellen heraus zu hören sind, können Holycide ein gewisses Maß an Eigenständigkeit für sich verbuchen. Dies liegt zum einen an den wütend kehligen Vocals, die wie aus einem glühenden Kehlkopf zu stammen scheinen. Dazu kommt das imposante, gradlinige Drumming, das kaum Luft zum Atmen lässt.

Insgesamt sind die knapp 40 Minuten von „Towards Idiocracy“ eine Energiequelle, die wir dieser Tage gut gebrauchen können, um einen klaren Kopf zu behalten, kritisch zu blieben und ja nicht aufzugeben. Wie schon auf den Vorgängern hauen Holycide auch dieses Mal ein echt gutes Cover raus: Nach Dark Angel, Détente, Recipients of Death und D.R.I. sind es die Thrasher von Atrophy, denen für ihren Beitrag zum unverwüstlichen Thrash Metal gedankt wird.

Bewertung: 2

Homepage von Holycide

Holycide bei Bandcamp

Holycide bei Facebook

Ähnliche Beiträge