ESCUELA GRIND – Dreams on Algorithms

Sind Escuela Grind nun der heißeste Scheiß in der Extremen Musik oder nur ein heuchlerischer Haufen, der für Applaus alles macht? Daran scheiden sich die Gelehrten, musikalisch sicher so eigenständig wie seit langem keine Grindcore/Powerviolence-Kapelle, aber menschlich wohl verbesserungsbedürftig. Trotzdem ist „Dreams on Algorithms“ (MNRK Heavy) wieder ein Ritt auf einer Rasierklinge.
Den wuchtig-simplen Mosh-Parts sind Escuela Grind treu geblieben, fahren aber manchmal ein wenig zu viel des Guten auf. Auf der Strecke bleibt dafür die Performance im roten Bereich des Geschwindigkeitsmessers. Auch werden die schwerfälligen Übergänge gerne mal überstrapaziert. Es fehlt an Schwung und Schwuppdizität in den 30 Minuten.
Wilde Kämpfe in der cul-de-sac of extremes
Was live wie eine Ohrfeige rüber kommt, wirkt auf Konserve etwas aufgesetzt und gewollt. Irgendwie hat der Vierer Massachusetts ihre Locker- und Unbekümmertheit eingebüßt. Wenn das in diesem Genre überhaupt möglich ist, denn es geht inhaltlich schließlich um ernste, relevante Themen. Selbst mit klarem Gesang kommt die Energie, die sich Escuela Grind so sehr wünschen nur Ansatzweise rüber.
Zwar Escuela Grind neue Ideen in ihren Sound ein, „Dreams on Algorithms“ ist nur dann wirklich hörenswert, wenn Tempo aufgenommen wird, sei es im Up-Tempo oder mit wilden Blast-beats. Auf ihrem dritten Album sind große Überraschungen ausgeblieben, dafür herrscht hier der typische, zu erwartende Sound, abgerundet durch ein superebnes Artwork. Trotzdem sind Front-Powerfrau Katerina Economou und Co. nicht von ihrem Pfad abgewichen, sich nur ganz schwer kategorisieren zu lassen.
Bewertung: 2-