ALICE COOPER AND BAND – The Revenge Of Alice Cooper

Fast 80 und kein bisschen leise. Mittlerweile liefert Alice Cooper im Zwei-Jahres-Takt neue Platten ab und ist mit seiner großartigen Kapelle unermüdlich auf Tour (hier unser Bericht aus dem letzten Jahr). Wer sich ein wenig mit der Geschichte von Cooper auskennt, versteht unter der „echten“ AC-Band natürlich die Herren Michael Bruce (Gitarre), Dennis Dunaway (Bass), Neal Smith (Schlagzeug) und an der zweiten Klampfe Glen Buxton (†), mit denen er die ersten fünf Jahre seiner Karriere zusammenspielte. Nun haben sich die nicht mehr ganz jungen Herren wieder zusammengetan und das Album „The Revenge of Alice Cooper“ eingespielt. Sogar der 1997 verstorbene Glen Buxton ist mit einer bislang im Archiv versteckten Gitarrenspur vertreten. Gut, eine so riesige Sensation ist dieses Comeback nicht, denn auch auf den letzten Werken waren immer mal wieder Beiträge zu hören.
Was gibt es auf die Ohren? Die Musiker graben tief in ihrer eigenen Vergangenheit und machen da weiter, wo sie vor 50 Jahren aufgehört haben. Es ist klassischer Hard Rock, handwerklich hervorragend eingespielt. Mal ist er etwas bluesiger, wie beim Opener „Black Mamba“, dann gibt es einen Beinahe-Rap („Up All Night“) und zum Schluss wird es auch ein wenig ruhiger, wie im Rausschmeißer „See You On The Other Side“. Letzterer enthält die Zeilen „But you touched the hearts of millions / Of friends and I know someday we’re gonna play together again“ was man duchaus als eine Hommage an den verstorbenen Ex-Kollegen deuten darf.
Meist geht es aber straight nach vorne, und es wird ordentlich gerockt, auch wenn sie sich nicht wirklich neu erfinden. Der einzige Song, der ein wenig uninspiriert wirkt, ist „What a Syd“auf der Zielgeraden. Er klingt eher wie eine Aufwärmübung im Studio und wäre bei insgesamt 14 Nummern nicht wirklich nötig gewesen. Aber who cares?
Insgesamt ist „The Revenge of Alice Cooper“ eine ordentliche Scheibe, bei der die Truppe (und dazu muss natürlich Langzeit-Produzent Bob Ezrin zählen, der den Sound damals wie heute mitgeprägt hat) noch einmal zeigt, was sie draufhat, und den Langzeit-Fans alleine wegen des Kult-Faktors der (beinahe) Originalbesetzung warm ums Herz werden lässt.
Note: 2-