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City Of The Sun

Heliopolis (altgriechisch: Sonnenstadt) war eine antike Stadt in Unterägypten in der Nähe des heutigen Kairo. Heute ist noch ein Stadtteil der ägyptischen Hauptstadt nach ihr benannt. Und Stadt der Sonne, „City Of The Sun“ ist auch der Name des ersten Albums von Heliopolis, einer Progrock-Band aus Los Angeles. Das Quintett formierte sich aus Mitgliedern der Genesis Tribute Band Gabble Ratchet sowie der beiden Gruppen Mars Hollow und Ten Jinn. Leadsänger Scott Jones wird unterstützt von Matt Brown (Keyboard, Gesang), Michael Matier (Gitarre, Gesang)und Kerry Chicoine (Bass, Gesang). Komplettiert wird Heliopolis durch Jerry Beller (Schlagzeug und Gesang).

‚The end is just the beginning / the fabric of reality is forever changing / new frontier / the awakening comes from within‘ Philosophisch beginnt das Album mit ‚New Frontier‘, der ersten von gleich mehreren Zehn-Minuten-Nummern. ‚No one is ever alone / this journey is about to unfold / join us in this adventure‘. Das Abenteuer besteht in diesem Falle aus abwechslungsreichem Progrock, der gekonnt auf dem schmalen Grat zwischen Eingängigkeit und Anspruch, zwischen verfrickelten Keyboard-Soli und schnellen Gitarrenriffs wandert. Beim epischen Opener steht das Keyboard aber klar im Vordergrund, mal als Melodiebasis, dann wieder für ausufernde Klangcollagen und -eskapaden. Hin und wieder werden hier Erinnerungen an die Genregröße Yes wach. Streckenweise kommt etwas 70er-Jahre-Feeling auf, wenn sich die Band im Fusionrock versucht. Das ist Progrock vielleicht nicht in höchster Perfektion, aber doch sehr gut und äußerst abwechslungsreich.

Im weiteren Verlauf wird die komplexe Songstruktur ein wenig aufgegeben, es wird mit ‚Take A Moment‘ richtig eingängig melodiös, bevor das experimentelle kleine Instrumentalstück ‚Mr. Wishbone‘ wieder frickelig-komplex wird, so dass sich sowohl technisch-anspruchsvolle wie auch auf erkennbare Melodien stehende Progger bei diesem Album zu Hause fühlen dürften.

‚Some say that the spirit carries on‘ heißt es so schön im nächsten Epos namens ‚Elegy‘. Ob das nun als Verbeugung vor dem gleichnamigen Dream Theater Klassiker gedacht ist, sei einmal dahin gestellt. Der Song ist in diesem Fall pianolastig und überzeugt durch mehrstimmiger Gesang und jazzig angehauchte Gitarren. Der letzte der insgesamt nur fünf Titel auf dem Album ist dann noch einmal ein viertelstündiger Longtrack namens ‚Love And Inspiration‘. Hier darf auch mal die Gitarre das ansonsten eher präsente Keyboard verdrängen, und die bisher eher im Hintergrund gehaltenen Drums drehen richtig auf. Bei allen vorherigen Experimenten dominieren zum Schluß die großen schönen Melodien. Wer Yes oder auch Transatlantic mag, sollte sich Heliopolis unbedingt einmal vormerken. Der Hörer bleibt mit einem zufriedenen Lächeln zurück, bereit, noch einmal in die Sonnenstadt aufzubrechen.

Das Album ist beim Exklusivvertrieb Just For Kicks Music erhältlich.

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