|

TORGEIR WALDEMAR – Mercy

Anfang 2020 veröffentlichte Torgeir Waldemar sein letztes Sololabum „Love“. Der Norweger dürfte vielen bekannt sein durch seine Arbeit für The Devil And The Almighty Blues, die sich auf doomigen Heavy Stoner Rock mit starken Blueseinflüssen spezialisiert haben. „Love“ hingegen war eine Reise in folkige Americana-Gefilde. Am 06. September erscheint jetzt der Nachfolger Mercy (Jansen Records), und wieder einmal überrascht Torgeir Waldemar mit neuen zu erkundenden Genres.

„Mercy“ ist ein minimalistisch aufgenommenes Album geworden: aufgenommen mit nur zwei Musikern und spärlicher Instrumentierung und ohne Overdubs. Torgeir Waldemar feiert darauf die rein akustisch vorgetragene Unvollkommenheit. Gesang, Gitarre, Violine, mehr braucht es hier nicht. Elf Songs verbreiten eine melancholische Grundstimmung und transportieren mit simpler Instrumentierung große Bilder und viel Gefühl. Das wirkt genauso intensiv wie unmittelbar und ehrlich. Minimalistischer Folk erinnert an Gene Clark, Neil Young oder die späten Aufnahmen des großen Johnny Cash. Songs, zu denen man mit Waldemar über norwegische Fjorde schweben möchte, um die Einsamkeit zu genießen.

Wenn  man etwas bemängeln möchte, dann für den einen oder die andere vielleicht die teils fehlende Abwechslung. Hochwertige Songs, auf jeden Fall, richtig toll geschrieben, aber eben auch leicht repitiv, ähnlich, irgendwie schon einmal auf diesem Album gehört. „Mercy“ ist damit eine Platte für ganz bestimmten Stunden, aufgelegt zu bestimmten Augenblicken, in denen man sich treiben lässt bei Nacht, in denen man die Einsamkeit genießt. Und wenn man dann so schön in Stimmung ist, dann spielt diese mangelnde Abwechslung keine Rolle, da man eh die Repeat Taste drückt oder – stilechter – den Tonarm wieder zum Anfang der Rille bewegt.

Note: 2

Torgeir Waldemar bei Facebook

Ähnliche Beiträge