TOMMY AND THE TELEBOYS – Gods, Used, In Great Condition
„Gods, Used, In Great Condition“ (Noisolution): klingt nach einem Gebrauchtwarenhändler, der die Götter anpreist, die er da zu verscherbeln hat, und wenn man sie dann erworben und im Götterregal stehen hat, bemerkt man erst die Fehler und Abnutzungserscheinungen, nicht wahr? Nun, hier können wir euch beruhigen, denn Tommy and the Teleboys sind eine frische neue Band, die hier ihr Debütalbum vorlegt. Das mag man kaum glauben, hört sich die Platte doch so unglaublich erfahren, professionell und mitreissend an!
Dabei verschmilzt das Quartett aus dem Plattenbauland zwischen Halle und Berlin jede Menge Stile, als ob es nie etwas anderes gemacht hätte. Ist das psychedelischer Fuzz Garagenrock mit Synthies oder Post Punk Krautrock mit erhöhtem Groovefakter? Wie auch immer man das Ergebnis nennen will, Tommy and the Teleboys toben sich auf ihrem Erstling aus, lassen Gitarren flirren, noch mehr Gitarren jaulen und kitzeln alle Poren durch. Nach eigener Aussage der Band sind es „10.000 Gitarrenspuren“, die da im DIY Verfahren übereinander gelegt wurden. Keine Ahnung, aber selbst wenn es nur 3928 gewesen sind, klingt das ziemlich beeindruckend. Schon der Opener ‚Gib Mir‘ sorgt für extreme Ohrwürmer. ‚Together Forever‘ fängt mininalistisch an, um dann mit voller Kraft explosiv loszurocken. Durch die schwebenden Vocals und eingestreuten Electronica finden Tommy and the Teleboys tatsächlich sehr schnell ihren eigenen, unverkennbaren Stil.
Fuzzgroove lädt ein zum geplegten Kopfnicken, zum Bewegen, Tanzen, zum dringend empfohlenen Kaufen dieses Albums. „Gods, Used, In Great Condition“ ist ein Verkaufsangebot, dass Ihr nicht ablehnen könnt. Fuzzige Gitarrengötter, leicht gebrauchte Synthakzente, gut erhaltene Vocals mit sehr spannenden Texten, geschnürt in einem Paket mit atmosphärischem Songwriting und ganz viel Stimmung irgendwo zwischen relaxtem Lagerfeuer am Strand und schweißgetränktem Abzappeln im lokalen Kellerclub. Von Tommy und seinen Telejungs dürfen wir noch ganz Großes erwarten.
Note: 1
