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Like Pacific

Mit der neuen, selbstbetitelten EP haben es die Jungs aus Toronto geschafft, bei Pure Noise Records unterzukommen. Noch gelten die Kanadier als Geheimtipp. Die Like-Pacific-EP könnte das ändern, denn mit fünf starken und emotionalen Punkrock-Songs passen die Jungs wie Arsch auf Eimer ins Vorprogramm von Bands wie The Bouncing Souls, Strike Anywhere oder sogar größeren Namen wie Rise Against. Genau wie die genannten Bands erfinden Like Pacific das Rad nicht neu, transportieren jedoch jede Menge Energie aus den Boxen direkt in den Gehörgang. Teilweise kommen die Tracks recht poppig daher und sind sehr ähnlich aufgebaut: ruhiger Anfang, der sich schnell zum Höhepunkt, dem Refrain hochschaukelt, um danach wieder in atmosphärischen Zwischenparts zu versinken – das Achterbahn-Prinzip. So bringt man natürlich Spannung in seine Songs oder besser gesagt: So bringen so ziemlich alle Spannung in ihre Songs.

Die EP ist rundum unaufdringlich. Man kann sich nicht aufregen, aber auch nicht wirklich staunen. Spaß macht die Platte trotzdem. Sänger Jordan Black beweist mit seiner voluminösen Stimme, dass Pop-Punk genau so klingen sollte. Trotz durchaus großem Gesangstalent driftet er nicht in zu abgedroschene und romantische Sphären ab, sondern konzentriert sich auf das, was für den Song das Beste ist. Und das ist Energie. Black singt und schreit, wenn er singen und schreien muss. So bleiben die Lieder authentisch. Textlich befasst er sich hauptsächlich mit Erfahrungen aus der Vergangenheit. Im Song ‚Suffering‘ geht es um seinen Vater, der für ihn als Kind immer ein Superheld war. Als er erwachsen wurde, merkte Black schließlich, dass auch sein Vater nicht alles kann und nicht alles schafft. Diese Erkenntnis und seine eigene Hilflosigkeit, weil er seinem Vater nicht helfen konnte, sind laut eigener Aussage, die ’schlimmsten Gefühle, die man haben kann‘. Blacks Vater kämpfte mit Diabetes, die ihn mehr und mehr schwächte. An Emotionen fehlt es den Lyrics also nicht. In Sachen Harmonie erinnert die komplette EP stark an The Loved Ones, was nicht die schlechteste Referenz sein dürfte. Insgesamt ist das Debüt bei Pure Noise Records durchaus geglückt.

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