LIFE ABUSE – Systemization

Das System ist schuld! Das ist dieser Tage oft zuhören, von rechten und linken Populisten, meist in einem pöbelnden Ton, ohne Hintergrund. Hauptsache dagegen. Mit ihrem Debütalbum „Systemization“ (Armageddon Label) setzen sich Life Abuse mit ihrem persönlichen Weg durch und gegen die Institutionen auseinander. Dass dieser meist von Frust und Ärger geprägt ist, daraus macht der Vierer aus Albany, New York keinen Hehl.

Angepisst und wütend erzählen Life Abuse zehn kurze Geschichten über ein System, dass sämtliche Lebenslagen eingreifen möchte. Diese System ist aber nicht nur in staatlichen Institutionen zu finden, sonder auch in den Tech-Giganten, die immer mehr unser Leben bestimmen. Und wir lassen es zu.

24 Minuten explosiven Old School Hardcore mit einem guten Schuss brachialen D-Beat brauchen Life Abuse, um sich mit energischen Nachdruck Luft zu verschaffen. Sie lassen es dabei so richtig knallen. Jeder Ton versprüht Unzufriedenheit mit der eigenen Situation und einem Aufruf, den Arsch doch endlich mal von der Couch hoch zu kriegen.

Das System, das du hasst, ist das System, das du am Leben erhältst

Meist sind die Arschtritte wie ein gehöriger Stromstoß, der einen unverzüglich in Bewegung setzt. Life Abuse lassen hin und wider aber auch langsamere Phasen in ihren knackigen Sound einfließen, die aber nicht weniger wütend rüber kommen. Und doch lassen sie immer wieder Melodien zu.

Das Energie-Level, das Life Abuse auffahren, ist so dermaßen hoch, dass die Luft um die Lautsprecher wie elektrisch aufgeladen wirkt. Solch ein massives Gewitter ist sonst nur von Kalibern wie Poison Idea oder MDC oder von britischen Kollegen wie Heresy oder Ripcord bekannt. Wer sich im positiven Sinne in dieses kleine, aber feine Namedropping einzureihen vermag, hat vieles richtig gemacht.

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