EVILDEAD – Toxic Grace

Das Comeback der Thrasher Evildead ist leider ein bißchen unter dem Radar verlaufen. Während Kollegen wie Vio-Lence oder Forbidden mit ihren halbgaren Wiederauferstehungen im Fokus stehen, haben Phil Flores, Juan Garcia, Karlos Medina, Albert Gonzales und Rob Alaniz mit „United States Of Anarchy“ – allesamt Mitglieder aus der ersten Inkarnation der Band – geliefert wie keine der vorgenannten Bands. Und „Toxic Grace“ (Steamhammer/SPV) ist kein Deut schlechter und sollte definitiv mehr Beachtung erfahren. Denn die neun Songs sind fast ausnahmslos Kracher!

Die Kalifornier waren noch nie Freunde von unnötigem Firlefanz. Dem entsprechend starten Evildead mit ,F_A_F_O‘, einem eigenwilligen Track, der regelmäßig zwischen Mid-Tempo-Stampfer und Up-Tempo-Banger hin und her pendelt. Der Sound und die Instrumentierung macht schnell deutlich, dass die neun Songs kein Andenken an die alten Zeiten, sondern absolut auf Höhe der Zeit sind. Selbst Industrial- und Post Punk-Einflüsse schaffen sie, in ihr Werken zu integrieren, was in dem gelungenen Killing Joke-Cover von ,The Death & Resurrection Show 2024‘ gipfelt.

Die Alte Schule nur in modern

Wie schon beim Vorgänger sind die Thrash-Banger die Songs, die „Toxic Grace“ das Leben einhauchen, das ein Thrash Metal-Album ausmacht. Gekonnt flechten sie Solos und langsamere Passagen ein. Wobei die Mid-Tempo-Parts den Songs manchmal die Dynamik rauben. Trotzdem sind die Stücke handwerklich gut ausgearbeitet, und erreichen das ein oder andere Mal sogar Exodus-Qualität.

Die Themen, die Evildead ansprechen sind vielfältig und top aktuell: Mediensucht, Verrohung der Kommunikation, verlogene Politik, die nicht für die Bürger da ist, sondern sich selbst dient, die Spaltung der Gesellschaft und was wir Menschen am besten können, Krieg führen. Diese Beobachtungen werden in unterschiedliche Stimmungen verpackt, mal wütend, mal als dystopische Erzählweise, dann wieder verzweifelt oder mit viel Unverständnis. Dank Phil Flores Vocals können die Anliegen differenziert herausgearbeitet werden.

„Toxic Grace“ ist ein weiteres gutes Thrash Metal-Album dieser Tage. Auch wenn nicht jeder Hammerschlag den Amboss trifft, und nicht immer die Funken sprühen, ist Evildead dafür zu danken, der Gesundung und Lebenserhaltung des Thrash Metals aktiv beizutragen. Thrash Metal is alive and well!

Bewertung: 2

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