DESERTED FEAR – Veins of Fire

Mit „Veins of Fire“ (Testimony Records) liefern Deserted Fear ein weiteres Kapitel im unendlichen erscheinenden Buch des Death Metals ab, das souverän zwischen Brutalität und Eingängigkeit und Moderne pendelt. Die Thüringer Band bleibt ihrer Linie treu, entwickelt sich konstant weiter, zeigt sich aber soundtechnisch erwachsen und zeitgemäßer als auf früheren Werken.

Was bereits in der ersten Minute auffällt: Die Produktion von „Veins of Fire“ ist fett und poliert – was Fans von klassisch-dreckigem Death Metal vielleicht zu klinisch finden werden. Dennoch sorgt die dichte Klangwirkung für ein druckvolles Hörerlebnis, das gerade neben der Eingängigkeit live ordentlich zünden dürfte.

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Musikalisch wird solides Handwerk offeriert: treibend derbe Rock-Riffs, durchdachte Songstrukturen und Growls, die klar im Mix sitzen. Die Gitarrenarbeit erinnert stellenweise an melodischere Vertreter des Genres. Es drängen sich nicht zufällig Arch Enemy-Flashbacks durch den Kopf, auch wenn Deserted Fear mehr auf rockige Hooks und simple Grooves setzen als die Schweden. Der Vergleich liegt darüber hinaus auf den elektronischen Spielereien und ausladenden Harmonien sowie dem raumgreifenden, modernen, teilweise über-bombastischen Sound, der viel Raum für Atmosphäre und ein Mindestmaß an Aggressivität lässt.

„Veins of Fire“ ist kein revolutionäres Album, aber eins, das seine Stärken kennt und sie gekonnt ausspielt. Dennoch fehlt dem Album der gewisse Punch – der ganz große Nackenbrecher bleibt aus. Was wir bekommen, ist ein durchweg grundsolides, klischeefreies, aber selten überraschendes Songwriting. Trotzdem erschaffen Deserted Fear mit dem Stück ,The End Of Our Reign‘ so etwas wie einen richtigen Hit, der ins Ohr und noch ein ganzes Stück weiter geht.

Deserted Fear versuchen ihren eigenen Weg zu gehen, kreuzen dabei die Pfade von Hard Rock, Melodic Death Metal und Symphonic Metal. Wer auf melodisch rockenden Death Metal steht, der nicht ins Kitschige abgleitet, findet hier ein solides, ehrliches Genrestück– kraftvoll, wütend, an einigen Stellen etwas zu viel des Gleichen.

Bewertung: 3+

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