ACID ROOSTER – Hall Of Mirrors

„Hall Of Mirrors“ (Tonzonen) heißt das neue Album der Leipziger Band Acid Rooster, und da ist nicht nur der Bandname Programm: man weiß sofort, was es hier auf die Ohren gibt. Dazu ein psychedelisches Cover, das irgendwie an Pink Floyd erinnert, und das Innere des Albums hypnotisiert mit ähnlichen Mustern und einem beigepackten kleinen Aufkleber. Apropos Pink Floyd: wer deren psychedelische Frühphase mag, ist auch bei Acid Rooster durchaus nicht verkehrt. Das Trio aus Multiinstrumentalisten (neben Gitarre, Bass und Schlagzeug kommen unter anderem auch Synthies, Orgel, Flöte, Sitar, Saxophon, Harmonium und einige andere Exoten zum Einsatz) veröffentlicht auf „Hall Of Mirrors“ vier Tracks zwischen sechs und vierzehn Minuten Länge. Vocals gibt es nicht, hier wird rein instrumental vorgegangen.
Hypnotischer Stoner-Rock, wabernder Psych-Prog, verspielter und leicht spaciger Neo-Kraut-Rock, irgendwo zwischen den Genres pendelt sich diese Spiegelhalle ein, und das macht sie ziemlich gut. Auch ohne Gesang (oder vielleicht auch gerade darum?) kommt viel Abwechslung auf, das Songwriting hat Drive, ist proggig verschachtelt, ohne das große Ziel aus den Ohren zu verlieren. Sie nehmen uns mit auf eine schwerelose Reise, wie es bei diesem Genre typisch und gewünscht ist. Dabei entwickeln sich die drei Musiker stetig weiter und schaffen ein rundes, mitreissendes Gesamtpaket von knapp vierzig Minuten Länge. Es lohnt sich auf jeden Fall, auch etwas genauer hinzuhören, denn sehr schön sind auch die vielen kleinen Details im Sounddesign des Hintergrundes.
Man hört die Freude des Trios am Musizieren, und diese Freunde überträgt sich schnell auch auf uns beim Hören. So soll es doch sein. Damit ist dieser Spiegelsaal ein (Geheim?)Tipp für alle Stoner, Psychs und Neo-Krauter da draußen, die mal wieder ungewöhnliche Musik hören wollen.
Note: 2+