WELCOME INSIDE THE BRAIN – Re:Creation

„Welcome Inside The Brain“ (Ponyphone) könnte ein Songtitel sein – und genau das ist er auch. Die Leipziger Band wurde 2015 gegründet und hat sich tatsächlich nach einem ihrer Songs benannt. Das aktuelle Album heißt „Re: Creation“ und ist bereits vor drei Jahren entstanden – seit 2022 befand es sich in der Nachproduktion. Ob sich die viele Arbeit gelohnt hat?
Die Antwort dürfte schon nach wenigen Augenblicken im neunminütigen Opener ‚Greedy Critter‘ ein klares „Ja“ sein, denn das ist ein sehr starker Song, der ruhig, fast meditativ beginnt, einfach gehalten mit ein paar Retro-Synthiesounds über einer akustischen Gitarre und dem leicht klagenden Gesang von Frontmann Frank Mühlenberg. Das erinnert ein wenig an Pink Floyd. Im weiteren Verlauf steigert sich der Track, wenn Orgelklänge und Schlagzeug dazukommen. Überhaupt lebt das ganze Album vom langsamen Aufschichten der Klänge, von leise bis laut, von elegischen Jamparts, krautig und psychedelisch, aber immer sehr melodiös. Das Zusammenspiel der Synth- und Hammondorgelparts mit der Gitarre verleiht der verschachtelten Musik eine ganz besondere Note. In diesem Gehirn des Songwriters möchte man sich sehr gerne willkommen fühlen.
Apropos Hammond: Die Orgel setzt immer wieder dramatische Akzente und harmonisiert wunderbar mit den Gitarrenriffs, das fällt auf und gefällt. Genau wie die progressiven Songstrukturen, ausgedehnte Instrumentalparts in den Longtracks. Und wir müssen noch einmal die tolle Stimme des Sängers erwähnen. „Re:Creation“ macht viel Spaß, und das auf einem sehr hohen musikalischen Niveau. Art Rock trifft Krautjam trifft psychedelischen Prog mit wuchtigen Jampassagen. Willkommen in einem tollen Album, welcome inside the brain!
Note: 1-