HIRAX – Faster Than Death

Wie mit einem Bohrer durch die Schläfe direkt ins Hirn: schmerzhaft, blutig, brutal und auch nervig. Das trifft seit 43 Jahren auf Katon W. de Pena und seine Thrash Metal-Kapelle Hirax zu. Als Kindergarten-Buddy von den Metallicas ist de Pena der Gegenentwurf zu Kommerz und Mainstream, nämlich Untergrund bis in den Tod. Und so ist Album Nummer 6 schlicht und ergreifend „Faster Than Death“ (Armageddon Label).
Wenn Hirax nicht diese unbändige Energie am Start hätten, wären die neun neuen Tracks vor Staub kaum abspielbar so aus der Zeit gefallen und antiquiert sind sie. Maximal drei Minuten brauchen sie, um einen klingelnden Tinnitus zu verursachen. Das hat schon Hardcore-Qualität und trotzdem gibt es Mosh-parts, Solos, Crew-shouts. Also, alles was eine gute Crossover Thrash-Scheibe braucht, um chronische Headbanger-Nackenschmerzen zu garantieren.
Kurz, scharf, laut, krachend
Dazu kommt noch ein Sound, der den nötigen Arschtritt-Faktor ins Spiel bringt. Moderne Spielereien wie kindische Stereo-Effekte, so von links nach rechts rollende Drum-Fills hat „Faster Than Death“ auch zu bieten. Aber eigentlich hauen Hirax nur ungefilterten und unverfälschten Thrash Metal raus, 22 Minuten lang. Teilweise absurdes Drumming sorgt für ungläubige Ohren, mehr noch des Chefs eigenwilliges Organ.
Dem Motto, sich selbst treu zu blieben, geben Hirax die Essenz, den reinen Kern zurück. Auf „Faster Than Death“ passen all die Lobeshymnen, die auf Metallica gesungen werden, nur eben in der absolut gegensätzlichen Intention. Und genau das macht den ultrahohen Spaßfaktor dieser – viel zu kurzen – Lärmorgie aus.
Bewertung: 1-