HKSPK – Das skurilles Nominal-Kompositium mit Spaßgarantie

Hinter dem Namen HKSPK steckt eine 2023 gegründete Black/Death Metal-Band aus Frankfurt (Oder), die sich zum Ziel gemacht hat, ihren energiegeladenen Sound als HELLOKITTISCUMPORNKILLER auf die Bühnen rund um Berlin, Brandenburg und darüber hinaus zu bringen. Im Sommer 2025 erschien das aktuelle Album “The Human Butcher”, Grund genug für uns, nachzuhaken und einen Blick hinter die Kulissen des sperrigen Namensungetüms zu wagen. Wie viel pink und ob wir Katzen entdeckt haben, lest ihr hier.

HKSPK definieren ihren Sound selbst als kompromisslos, modern und geprägt von den Einflüssen des klassischen und neuen Black Metal. Ob als Headliner auf dem Schaf City Open Air oder gemeinsam mit Szenegrößen beim MUR Openair: HKSPK steht für kraftvolle Riffs, intensive Shows und eine starke Community, so laut Homepage. “Hinter HKSPK stecken drei Jungs aus Frankfurt (Oder). Arne The Exicuter (Drums, 2005), Lothar Serbius (Gitarre, 2006) und Jim Tonik (Gesang u.Gitarre, 2006)”, erklärt Sänger Jim zu Beginn des Interviews. Die Geschichte von HKSPK beginnt dabei schon vor der eigentlichen Gründung der Band. Unsere Väter sind seit vielen Jahren befreundet, weshalb Arne und ich uns schon von Konzerten und zufälligen Treffen kannten. Sommer 2023 trafen wir uns dann auf einer Metal-Veranstaltung (Peppery Stage) wieder, wo ich dann auch Leon zum ersten mal kennenlernen durfte. Ich wusste, dass Arne zu der Zeit mit Leon eine Band hatte, mit der es nur schleppend voran ging, da sie keinen Sänger hatten. Ich experimentierte zu der Zeit viel mit Black und Death Metal-Gesangstechniken und fragte, ob wir uns denn nicht mal zu einer Jamsession treffen wollten. Wir machten einen Termin aus. Während wir bei der ersten Probe erstmal einfache Black Metal Songs coverten, schrieben wir bei der 2. direkt unseren ersten richtigen Song, welcher später „Holy Scum“ werden würde”, erinnert sich der Frontmann.

Knapp ein halbes Jahr später, als man schon ein Repertoire von fünf Songs hatte, kam die Band durch Zufall zu ihrem ersten Gig, als Ersatzband für die Winter-Peppery Stage in Frankfurt (Oder). “Seitdem konnten wir uns mit vielen wunderbaren Bands connecten und es kamen einige gemeinsame Konzerte zu Stande. Besonders wichtige Stationen waren vor allem die Aufnahme unseres ersten Albums, unser Festival-Auftritt in Leipzig beim Summer Ends und dass wir ein Jahr nach unserer Gründung bei der Sommer Peppery Stage auftreten durften, bei welcher wir uns kennengelernt hatten”, erinnert sich Jim. Jeder Song wird zusammen komponiert, arrangiert und aufgenommen. Den kreativen Prozess teilen damit die drei Musiker gleichmäßig auf. “Da wir mittlerweile auch viele Zuhörer aus den USA, Finnland oder Frankreich haben, ist es ziemlich schwer, alle informativ auf dem Laufenden halten. Wir fokussieren uns eher auf die Verbreitung und Perfektionierung unserer Musik.”

“Unser Name ist, wie das M.U.R Festival es mal beschrieben hat, ein absurd skurilles Nominal-Kompositium”, bestätigt der Sänger den zugegebenermaßen zu Beginn etwas irreführenden Bandnamen, würde man beim ersten Kontakt mit der Combo weder Black noch Death Metal erwarten, wenn sich der Passus Kitti in der Benennung befindet. Doch das entsprechende Logo ordnet die Stilrichtung relativ schnell. Das angeführte Nominal-Kompositium hat “eine interessante Entstehungsgeschichte: Wir waren 2023 in Berlin, um neues Musikequipment zu kaufen. Auf dem Weg zum Musikladen liefen wir an einem Underground-Sexshop vorbei, dessen Fensterscheibe mit unfassbar vielen Stickern zugekleistert war. Einer dieser Sticker zeigte Hello Kitty in einem Latexkostüm und die Aufschrift „I know your fetish, you sick bastard“. Diese Kombi fanden wir so absurd, dämlich und gleichzeitig witzig, dass wir auf diesem Image aufbauend uns einen Namen ausgedacht haben: HELLOKITTISCUMPORNKILLER. Im Nachhinein hat sich dieser Name als Glücksgriff herausgestellt, da er heraussticht und sich viele Leute ihn merken können. Der Einfachheit halber treten wir auf Social Media als HKSPK auf.”

Songs aus dem Bandkatalog wie “Holy Scum”, “Zur letzten Rauhnacht” oder “Schwanzloses Gesindel” sind dabei dem melodischen German Black/Death Metal zuzuordnen, “das sind auch die Genres, die wir aktiv hören. Typische Elemente dieser Genres in unserer Musik sind vor allem die Klarheit der Arrangements, die Geradlinigkeit der Songs und die melodische Atmosphäre in vielen unserer Black Metal-Nummern. Unsere Einflüsse sind sehr verschieden, da wir unterschiedliche Bands des Black und Death favorisieren”, erklärt Jim. Während das Artwork beim ersten Album noch sehr auf das Atmosphärische fokussiert ist, ist das Cover vom 2. Werk “The Human Butcher” thematisch mit den Texten verbunden. “Hier wird die Geschichte des Human Butchers dargestellt und die Sumpfmotive sind angelehnt an unser Konzertbanner und Bandlogo”, so der Sänger. “Textlich stehen die Songs untereinander in keinem Zusammenhang. Mal erzählen sie absurd überhöht Geschichten, die wir selbst erlebt haben oder die wir uns basierend auf wahren Geschichten ausgedacht haben. Oft behandeln wir sehr banale Themen, was nicht der ernsten Grundstimmung des Black Metal entspricht. Wir wollen keine Spaßkapelle sein, aber trotzdem ein bisschen mit Klischees spielen. Jeder Song hat seinen eigenen Textcharakter.“

 

„Während “Zur Letzten Rauhnacht” die Geschichte von einem seltsamen Konzert erzählt, welches wir am letzten Abend der Rauhnächte gespielt haben, spielt “Schwanzløses Gesindel” stark mit übertrieben sexuellen Anspielungen, deren Einfältigkeit vom Gegenteil überzeugen soll”, erklärt Jim den Inhalt des Songs, der sich gegen Sexismus richtet. Der Titeltrack sollte ein englischer Titel sein, gerade im Hinblick auf viele ausländische Hörer. “Zudem war es der erste Song, den wir für diese EP geschrieben haben. Das Recht des Erstgeborenen, schmunzelt der Brandenburger.

Das Ergebnis der kreativen Arbeit spricht für sich. Die Songs von “The Human Butcher” sind differenziert und abwechslungsreich, melodisch und eingängig. Atmosphärische Parts, die im Ohr hängenbleiben, wechseln sich gekonnt mit brachialen Momenten ab. “Wir freuen uns sehr darüber, wenn unsere Songs so abwechslungsreich wahrgenommen werden. Tatsächlich erhalten die Lieder ihren Charakter schon in den ersten „Skizzen“. Die weiteren Parts und Melodien kommen nach und nach dazu, wie es uns eben gefällt. Wir arbeiten da ganz nach unserem Gefühl. Ob eine Melodie gut ist oder nicht, zeigt sich darin, ob sie zum Charakter des Liedes passt. Und wenn sie uns nach der Probe einfach nicht mehr aus dem Kopf geht”, beschreibt Jim den Songwriting-Prozess, der so wie es die Band beschreibt, leicht wirkt, wobei es sicher auch Momente bei HKSPK gab, an dem man mit einem Stück partout nicht weiterkommt. Aber vielleicht ist es auch diese Leichtigkeit, die die Band in ihrer kurzen Historie schon ein gutes Stück voran gebracht hat. “Unsere EP hat eine überraschende Resonanz erzeugt, wodurch wir viele neue Zuhörer und Fans gewinnen konnten. Zur Zeit scheint es so, als würde sich einiges ergeben. Aber zunächst freuen wir uns erstmal auf Festivals wie das Metal Underground Resistance (Thüringen) und Summer Ends (Leipzig), auf welchen wir dieses Jahr spielen werden. Daneben gibt es noch ein paar einzelne Konzerte. In Planung sind noch zwei Highlights für dieses Jahr mit Größen dieser Szene, aber dazu dürfen wir noch nicht viel sagen. Wir möchten auf einigen Festivals spielen. Im Auge haben wir zunächst das Party.San, das In Flammen Open Air und die Frostfeuernächte. Wer weiß, vielleicht können wir irgendwann mal auch größer denken”, verrät Jim schon einmal, der nicht definieren kann, wie ein typischer HKSPK-Fan aussieht bzw. wie man ihn beschreiben könnte, da “ein Großteil unserer Hörer aus Skandinavien und Amerika kommt (auch Polen ist stark vertreten) und die würden wir am liebsten persönlich auf den Stages ihrer Heimat kennenlernen”, hofft der Sänger, der im Namen der Band folgenden abschließenden Gruß formuliert: “Mit der aktuellen Situation sind wir sehr glücklich. Wir erleben grad unser persönliches Abenteuer und freuen uns, euch mit auf diese Reise zu nehmen.”