Die deutschen Punkrocker von KMPFSPRT haben ein neues Album mit ungewöhnlichem Konzept angekündigt. Thematisch wird es auf der am 17.07.20 erscheinenden Platte nur um ihre Heimatstadt Köln gehen. Damit aber nicht genug. Der „Longplayer“ wird lediglich 10 Songs beinhalten und insgesamt nur 10 Minuten dauern. Passend dazu besitzt die erste Single „Ich fahr‘ schwarz“ eine…
Die Toten Hosen haben ihre für 2020 geplante Tour abgesagt. Das ist in Corona-Zeiten nicht ungewöhnlich, doch auch eine Verschiebung auf 2021 war nicht möglich. Natürlich hatten wir zuerst an eine Verlegung ins nächste Jahr gedacht und diesbezüglich alle Optionen geprüft, sind dabei aber an organisatorischen Problemen gescheitert. Wir könnten die Tour 2021 nicht so…
Jemand mit Entzugserscheinungen wegen fehlender Konzerte irgendwo? Dem oder der es nervös in den Beinen, ach was, im ganzen Körper zuckt, wenn irgendwo ein Gitarrenriff ertönt? Voller Sehnsucht auf das erste Live-Event nach der Quarantäne? Diese Platte wird euch sehr wahrscheinlich den Rest geben.
Denn Blackup pflegen auf „Club Dorothee“ (Flight13 Records / Rookie Records) einen so ursprünglichen Sound, als stünden sie gleich um die Ecke auf der Bühne – Rock’n’Roll so schnörkellos, wie er zu sein hat und am besten live zu konsumieren ist. Das ist ganz eigentlich auch die Mission der Band aus Gent/Belgien. Kaum eine Bühne ist vor ihr sicher, und das schon seit einem vollen Jahrzehnt. Gemeinsame Touren mit den Hot Snakes, Rocket From The Crypt, Metz oder Black Mountain sprechen für sich. Nicht zu vergessen The Jon Spencer Blues Explosion, deren Frontmann auch stimmlich zum Album-Opener „Panther’s Kiss“ beiträgt.
Die zwölf Songs des Albums wirken, als seien sie in einem Durchlauf entstanden: Idee gehabt, aufgeschrieben, eingespielt, rausgehauen. Kaum zu glauben also, dass „Club Dorothee“ im Bandkatalog erst Album Nummer zwei seit dem Debüt im Jahre 2011 ist. Blackup haben ganz offensichtlich keine Ambitionen, ein Publikum künstlich zu bedienen oder auch gewollt innovativ zu sein. Dafür liefern sie dank ihrer Live-Erfahrung eine verlässlich gute Kante ab und wissen zudem, wo auch mal eine catchy Melodie zu platzieren ist. Auf Produzenten-Kosmetik wird getrost verzichtet; auf einen wirkungsvollen Garagen-Sound und ordentlich Druck dagegen Wert gelegt. Bald, ganz bald werden selbige auch wieder live und in Reinform zu erleben sein.
Rong Kong Koma beehren uns mit einem weiteren Video, diesmal zum Song „Ich war früher Mörder“. Es ist die vierte Single aus dem aktuellen Album „Lebe dein Traum“. Noch interessanter als die Visualisierung ist aber womöglich der Begleittext, den uns die Band aus Berlin mit auf den Weg geben: Unter der Lupe siehst du wunderschön…
„Better Days“ (Eminor Seven) lautet der für die aktuelle Zeit vielsagende Titel des vierten Tim-Vantol-Albums. Mittlerweile sind seit „Burning Desires“ drei Jahre vergangen und es kann in Zeiten der Corona-Pandemie nicht verleugnet werden, dass der Wunsch nach besseren Tagen in den meisten brennt.
Doch die Corona-Krise ist nicht der Hintergrund für „Better Days“, obwohl es bei dem Titel vermutet werden könnte. Zwar gibt Tim Vantol selbst zu, dass es möglich ist, die Lieder in diese Richtung zu deuten. Die Aufnahmen fanden allerdings bereits im Januar statt, also zu einem Zeitpunkt, an dem Corona in Europa noch kein großes Thema war.
Stattdessen geht es auf dem Album um den Kampf des Singer-/Songwriters gegen seine Depression und die inneren Dämonen. Nachdem er diese jahrelang geheim gehalten hatte, stellte er fest, dass er etwas gegen die Krankheit tun muss, um glücklich zu sein. Dass das Vorhaben nicht leicht war, schildert er in „Not Today”:
„I’m going to make it, but not today”.
Doch selbst nachdem die Depression in Angriff genommen worden ist, war es nicht immer einfach. Tim Vantol merkte, dass häufig Kopf und Herz unterschiedliche Auffassungen haben und man auch einfach mal aufs Herz hören sollte:
„You can’t steal a heart when it’s already been stolen // so fix the one you’ve got and make sure // when you’ve got the heart, just listen and follow // fight or swallow and leave the one you’re not”,
heißt es in „You Will Never”.
Natürlich geht es in den Lyrics nicht nur um die Depression. Die erste Single „5 Inch Screen“ widmet sich beispielsweise dem Umgang mit sozialen Medien. Die Texte sind jedoch so offen gestaltet, dass häufig auch andere Interpretationen möglich sind.
Trotz der ernsten Thematik ist es überraschend, wie fröhlich die Songs wirken. Vor allem der Titeltrack sowie „You Will Never“ verbreiten als UpTempo-Nummer mit Folk-Einschlag gute Laune. Es werden aber auch andere musikalische Stilrichtungen bemüht. Während „Tell Them“ und „Not Today“ poppig daherkommen, sind „No More“ und „5 Inch Screen“ eher rockig gehalten und besitzen schon für zukünftige Auftritte geplante Mitsingteile. Für die ruhigeren Momente sind schließlich mit „Haven’t You Learned“ und „It’s Gonna Hurt“ auch zwei Balladen vorhanden.
Tim Vantol ist vor der Veröffentlichung von „Better Days“ gewarnt worden, dass das Herausbringen eines neuen Longplayers während Corona möglicherweise schlecht für die Vermarktung und die Verkaufszahlen ist. Er entschied sich gegen die Warnungen. Er vermutete, dass die Menschen nun eigentlich Zeit zum Musik hören haben und er Ihnen mit einer neuen Platte einfach etwas Freude und Ablenkung geben könnte. Dies Vorhaben gelingt ihm wunderbar. Ihm ist anzumerken, dass er seine schweren Tage überwunden und seine eigene Mitte gefunden hat. So wirkt das Album abwechslungsreich, aber auch in sich geschlossen. Es bringt den Musiker Tim Vantol so sehr auf den Punkt, wie bisher keines seiner anderen Releases.
Tim Vantol gilt eigentlich als fröhlicher Mensch, der seine Musik liebt. Doch im Interview wird deutlich, dass das, was man von einem Menschen öffentlich sieht, nicht immer dem inneren Gemütszustand entspricht. Denn der Weg zu seinem vierten Album „Better Days“ war für den Singer-/Songwriter aufgrund einer Depression steinig, wie er im Interview zugibt. Außerdem spricht…
Die aktuelle Charity-Aktion von Buster Shuffle ist in vollem Gange. Noch bis zum 3. Juni könnt ihr die exklusive 2 Song-Single „Unsung Heroes“ der britischen Ska-Band vorbestellen und damit die Weltgesundheitsorganisation WHO unterstützen. Die zwei neuen Tracks sind den unbesungenen Helden Ruby Bridges und Iqbal Masih gewidmet. Ruby war als Sechsjährige die erste Afroamerikanerin, die…
Mit „Beer & Loathing“ haben The Real McKenzies einen neuen Longplayer angekündigt, welcher am 03.07.2020 erscheinen wird. Den dazu passenden Titeltack haben die Kanadier nun auch veröffentlicht. „Beer & Loathing“ wird das bereits zehnte Studioalbum der Folk-Punker sein. The Real McKenzies bei FacebookBandhomepage
Bei Fake Names (Epitaph) ist der Name Programm. Zum einen ist er eine ironische Anspielung auf den heutigen politischen Kampfbegriff der „Fake News“. Er steht somit für die kritische Haltung der Band gegenüber (rechts-)konservativen Politikern und Medien, die Fake News verbreiten. Zum anderen gibt der Name einen Hinweis darauf, dass es sich nicht um eine junge und neue Punkband handelt. Denn die Mitglieder der Gruppe sind bereits etablierte Musiker. Kurz gesagt sind Fake Names eine amerikanisch-skandinavische Supergroup: Brian Baker (Minor Threat, Dag Nasty, Bad Religion), Dennis Lyxzén (Refused, The (International) Noise Conspiracy, INVSN), Michael Hampton (S.O.A., Ambrace, One Last Wish) und Johnny Temple (Girls Against Boys, Soulside).
Die sich vor diesem Background stellende Frage, ob Fake Names auf ihrem selbstbetitelten Debüt eher nach amerikanischem oder skandinavischem Punkrock klingen, wird gleich mit den ersten Tönen beantwortet. Die Songs erinnern zunächst eher an den Sound von The (International) Noise Conspiracy oder The Hives als an S.O.A., Bad Religion oder Minor Threat. Allerdings muss nach den anfänglichen Minuten von „Fake Names“ erst einmal durchgeatmtet werden. Leider jedoch nicht, weil einem die Luft vor Begeisterung ausbleibt. „All For Sale“ und „Driver“ verharren im Mid-Tempo und spätestens, wenn in „Driver“ zum gefühlt tausendsten Mal der eher belanglose Refrain gesungen wird, macht sich Verwunderung breit, wo denn die Kreativität dieser großen Künstler hin ist.
Gott sei Dank bleibt es dabei aber nicht. Schon die darauffolgenden „Being them“ und „Brick“ wissen mit mehr Energie und ihren gelungenen Melodien zu überzeugen. „Darkest Days“ greift dann musikalisch auf die frühen britischen Punkbands der 1970er Jahre zurück und könnte genauso gut von The Vibrators stammen. Somit geht die erste Hälfte des Longplayers dann doch noch sehr versöhnlich zu Ende.
Der zweite Teil beginnt mit „Heavy Feather“ wieder eher skandinavisch. Anschließend kommen in „First Everlast“ und „Weight“ starke Einflüsse von modernem amerikanischen Punkrock á la The Menzingers oder Red City Radio zum Vorschein. Zwar ist mit „This Is Nothing“ nochmal ein recht schwacher Songs vorhanden, der aber geflissentlich übersehen werden darf. Dafür gibt es zum Abschluss mit „Lost Cause“ eine richtige Up-Tempo-Nummer, die eine Menge Spaß bereitet.
Als Supergroup setzen Fake Names nicht auf Geschwindigkeit und Aggressivität, sondern auf Mid-Tempo und eingängige Melodien. Dadurch ist ein Punkrock-Album im klassischen Stil entstanden, dem die verschiedenen Einflüsse der Bandmitglieder angemerkt werden können. Nach schwachem Start wird noch rechtzeitig die Kurve gekriegt, sodass der Zuhörer mit einem guten Gefühl entlassen wird.
PUP haben überraschend eine neue Single veröffentlicht. Sie trägt den etwas komplizierten Namen „Anaphylaxis“ und ist ab sofort erhältlich. Es ist das erste neue Release der kanadischen Alternativ-/Punk-Rocker seit ihrem 2019er Album „Morbid Stuff“. Frontmann Stefan Babcock erzählt über die Geschichte zu „Anaphylaxis“: „Ich bekam die Idee für den Song, als der Cousin meiner Partnerin…