Schlagwort: Punkrock

The Men Beyond The Glass

Der St. Patrick’s Day wird nicht nur in Irland gefeiert, und eine Party hatten sicher auch Uncle Bard & The Dirty Bastards. „The Men Beyond The Glass“ (Eigenvertrieb) lädt ein zu einem Ausflug nach Irland. In den aktuellen Zeiten der Reisebeschränkungen eine gute Idee für alle, die Irish Folk mit traditionellen Instrumenten mögen, aber auch immer wieder mal rockige Gitarren genießen wollen, dargeboten von sechs Norditalienern.

Klingt bekannt? Die Idee, irischen Folk mit Rock und Punk zu vermischen, ist wahrlich nicht neu und wird gerne von Bands praktiziert, die eigentlich gar nicht aus Irland kommen (aber zumindest irische Wurzeln haben wie Flogging Molly oder die Dropkick Murphys). Prominenter Vertreter aus Deutschland: Fiddler’s Green. Italien macht da ebenfalls mit und schickt Uncle Bard & The Dirty Bastards ins Rennen, die mit „The Men Beyond The Glass“ ihren dritten Longplayer vorlegen und 12 kleine Geschichten erzählen, musikalisch auf den ersten Blick ähnlich wie die oben genannten Bands, aber doch ganz anders, liegt der Schwerpunkt doch hier eindeutig auf Folk.

Nach ihrem Pressetext zu urteilen haben die Italiener alle einen Bezug zu Irland, und das hört man auch sofort heraus. Spielfreudig und erfahren legen sie los, gibt es die Band doch immerhin schon seit 13 Jahren. Uilleann-Pipes, Tenor Banjos, Mandoline und irische Flöten treffen auf zwei Gitarren, Bässe, Schlagzeug. Alles schon mal dagewesen, aber hier nicht (nur) verpackt in launige Songs über das Saufen und Feiern, sondern insbesondere in Vielseitigkeit. Akustische Balladen gibt es ebenso wie zum Schwofen einladende Shanties und straighte Rock’n’Roller. Der Opener ‚Hey Man‘ verbreitet gar Westernatmosphäre und dezente (irische?) Coutry-Attitüde. Mitwippen und Tanzen darf man gerne bei den meisten der Songs, die vor allen Dingen durch Abwechslung bestechen. Manchmal klingt es auch ein wenig nach den Genrespezialisten The Pogues, von daher dürften sich hier alle Folk-Fans schnell heimisch fühlen.

Das Gebotene ist nicht neu, wird aber packend und abwechslungsreich dargeboten und kann auch handwerklich voll und ganz überzeugen. Dieser Onkel macht Spaß!

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CADET CARTER – Zweitling im Gepäck

Die Münchener Indie-Punk-Emo-Formation Cadet Carter veröffentlicht am 8. Mai ihre zweite Platte „Perceptions“ via Uncle M. Die Songs des Tonträgers setzen sich hauptsächlich mit Erwartungshaltungen auseinander – den eigenen, und denen der anderen an einen selbst. Auch bei der Arbeit an „Perceptions“ spielten Erwartungen eine große Rolle, wie Sänger und Gitarrist Nick Sauter erklärt: Wir…

TERRORGRUPPE kündigen letztes Album an

Die Punkrock-Band Terrorgruppe hat mit „Jenseits von Gut und Böse“ ein neues Album für den 26.06.2020 angekündigt. Es soll sich dabei um das letzte Werk der Berliner handeln. Ob sich die Gruppe auch auflösen wird, ist derzeit nicht bekannt. Bereits 2004 hatten die Aggropopper bekanntgegeben, keine Konzterte mehr spielen zu wollen. 2013 erfolgte jedoch die…

BAD COP / BAD COP – neue Platte im Juni

Am 19. Juni erscheint mit „The Ride“ das inzwischen dritte Album des rein weiblichen Punk-Quartetts Bad Cop / Bad Cop via Fat Wreck. Vorab gibt’s schon mal die Single „Simple Girl“, in der sich Frontfrau Stacey Dee den Frust über eine ziemlich dämliche Trennungs-Begründung eines ihrer Ex-Freunde von der Seele schreit: Ich habe „Simple Girl“…

Seasons

Hal Johnson, das westfälische Quartett aus Greve, präsentiert nach knapp fünf Jahren Bandbelastungsprobe sein Debutalbum „Seasons“ (Uncle M Music / Cargo Records). Die ersten Jahre im Bandzeitalter haben die Vier mit Eigenregie-Learning zugebracht und sich ihre DIY-Sporen verdient (Demo, Split EP). So gestärkt konnte dann alles in „Seasons“ einfließen.

Der Opener „Ghost“ beginnt mit choralen Gesangsparts – zumindest solange bis die Punkrockkeule einsetzt. Doch im Falle von Hal Johnson ist das nie kopflos mit der Brechstange, sonder es bleibt immer äußerst melodieverliebt, catchy und vom Pop getragen. Selten wird man bei einer Platte bereits vom ersten Song so eingefangen und gefesselt das man in Freudenschreie ausbrechen möchte. Doch genau das passiert bei „Ghost“.

Das Coverartwork, welches eine Matroschka zeigt der man in den Bauch schauen kann, spiegelt die Vielschichtigkeit von „Seasons“ ganz gut wieder. Denn auch die Instrumentierung ist nicht ausschließlich klassisch. So findet sich bei „Control“ eine Trompete, die jedoch – anders als man vermuten könnte – nicht skalastig daherkommt sondern dem Song eine leise Melancholie einhaucht. „Better“ hingegen erinnert gesanglich an die Donots inklusive Hymnenhaftigkeit und „Oo-oohs“. Lyrisch arbeiten sich Hal Johnson an den Sorgen und Alltagsproblemen ab, singen über Nöte und Hoffnung. Das ist zwar nicht die ganz große Kunst, aber da sind andere schon für weitaus weniger gelobt worden. „Gang In Black“ punktet mit übersprudelnden Gitarrenriffs – die dazu in die Luft stoßenden Fäuste sieht man quasi schon vor sich.

Mit „Seasons“ haben Hal Johnson ein sehr beachtliches Debut vorgelegt. Man merkt Band und Platte an dass ihnen die verhältnismäßiges lange Phase des sich Eingroovens und des Punkspirit-Atmens gut getan hat. Aus „Seasons“ tropft die Leidenschaft zu dem was die Herren da tun förmlich aus jedem Song heraus.

Hal Johnson bei Facebook

 

 

TIM VANTOL – Neues Album und Single

Der aus der Punkrock-Szene stammende Singer-/Songwriter Tim Vantol hat für den 22.05.2020 sein neues Album „Better Days“ angekündigt. Thematisch soll es darum gehen, wie der Niederländer den Weg aus der Depression gefunden hat. Mit der Single „5 Inch Screen“ ist bereits ein erster Vorbote erschienen. Tim Vantol bei FacebookHomepage

#StayAtHomebola – Die GHvC Online-Tombola

Das Grundproblem für alle Kreativschaffenden aufgrund der aktuellen Situation sollte inzwischen ja allen klar sein. Auch Grand Hotel van Cleef ist derzeit vor einige Schwierigkeiten gestellt. Zahlreiche Touren mussten abgesagt werden, und langsam ist auch nicht mehr davon auszugehen, dass der Festivalsommer passieren kann. Die Planung für einige GHvC-Veranstaltungen, sind derzeit – richtigerweise – gestoppt; einige…

MUFF POTTER – Erster Song seit 11 Jahren

Nachdem die deutschsprachigen Punkrocker Muff Potter 2018 ihr Comeback gefeiert haben, haben sie nun ihren ersten neuen Song seit ihrem bisher letzten Album „Gute Aussicht“ aus dem Jahr 2009 veröffentlicht. Dieser hört auf den Namen „Was willst du“. Ob das Lied ein Vorbote auf ein neues Album ist, ließ die aus Rheine stammende Band offen,…

Die große Palmöllüge

Punk is dead and so am I.

Fair enough. Aber muss das tatsächlich in Form des hektischen und schwer erträglichen Synthie-Dance-Tracks „Zwischen Thermomix & Webergrill“ konstatiert werden? Anscheinend ja. Denn soviel dürfte den Hörer*innen an dieser Stelle, nämlich dem letzten Stück des Albums „Die große Palmöllüge“ (Kidnap Music), bereits klar sein: Bei Akne Kid Joe gibt’s nur Entweder-Oder. Da machen sie keine Kompromisse.

Zumal es Satire ist. Bis dahin hat man außerdem schon 14 inhaltsstarke Songs hinter sich und kann mit besagten abschließenden 3:23 Minuten das Hirn nochmal ordentlich durchblasen lassen. Denn das gesamte Album zu hören, ist wie ein Hauptseminar in linker politischer Praxis – es erfordert Aufmerksamkeit und Konzentration. Durchhaltevermögen ist angesagt, denn mit ihrem Schwerpunkt auf den Texten sind die Songs musikalisch wiederum nicht besonders anspruchsvoll. Mit wenig sinnlicher Abwechslung bewegen sie sich per Mitwipp-Midtempo in einem Punkrock-Elektro-Pop-Gemisch, das sich gut zum Bier und Mit-Parolieren eignet.

Nicht allzu schön also, aber hochmotiviert und daher durchaus überzeugend präsentieren Akne Kid Joe eine Art Liederbuch für den oder die gesellschafts- und kapitalismuskritische*n, antifaschistische*n, antirassistische*n, antisexistische*n und ökologisch bewusste*n Umstürzler*in jeglicher Altersgruppe. Eingängige Chor-Gesänge, die gute Laune verbreiten UND das Bewusstsein stärken – so leicht geht Antifa. Mit dem niedrigschwelligen Agitprop ihres zweiten Albums wird die Band aus Nürnberg dennoch oder gerade deswegen kaum außerhalb ihrer gesellschaftlichen Blase punkten können. Dazu bräuchte es ein Mehr an Subtilität und gerne auch Dialektik.

„Die große Palmöllüge“ ist immerhin ein Album mit klarer Zielgruppe und eindeutigem Freund-Feind-Bild. Da kann später Keiner sagen, er oder sie hätte von nichts gewusst.


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Rookie Records

 

LOVE A feiern Zehnjähriges

Es ist zehn Jahre her, dass sich in Westen der Republik eine Band namens Love Academy gründet. Heute sind sie landesweit unter dem Namen Love A bekannt und wollen ihren Geburtstag gebührend feiern. Fans und Freunde sind eingeladen, sich im Herbst in den Lieblingsclubs der Band einzufinden und Erinnerungen und gern auch Kuchen mitzubringen. 25.11.20…