Die Indie-Folker von Me And Reas stehen schon in den Startlöchern, denn ihr neues Album „Bittersweet“ erscheint am 04.03.22. Damit das Warten bis zur Veröffentlichung nicht so lang ist, gibt es bereits die neue Vorab-Single „Confessions“ auf die Ohren, auf der Austin Lucas ein formschönes Feature beisteuert. Das Album „Bittersweet“, auf dem mit Matze Rossi…
Auf die Idee, psychedelischen Folk mit Afrobeats zu verschmelzen, sind vermutlich noch nicht so viele Leute gekommen. Zeit dafür wurde es aber. Wer das nicht glaubt, hört sich mal „Safari Station“ (Rivertale Prod. / Noisolution) von Andrea Van Cleef und Diego „Deadman“ Potron an.
Beide Musiker bringen sehr unterschiedliche Inspirationen mit, die auf der „Safari Station“ zusammenkommen. Singer-Songwriter, Gitarrist und Bassist Andrea van Cleef ist ein vielbeschäftigter Live-Musiker und überwiegend im akustischem Folk, aber auch im Stoner-Doom zu Hause. Der in Mailand lebende Multi-Instrumentalist Diego „Deadman“ Potron mag dunklen Americana-Folk mit viel Percussion und relaxten Pianoparts. Das Ergebnis ist eine Mischung aus allem. Die beiden schufen gemeinsam ein abwechslungsreiches, sehr entspanntes Album irgendwo zwischen Folk, Pop, Experimental und Psychedelic.
Interessant ist hierbei immer wieder die Verschmelzung von akustischem Material mit elektronischen Tönen und Beats. Manches klingt ein bisschen nach Tom Waits oder dem späten Johnny Cash zu Zeiten der American-Recordings, unterlegt mit dezenten Effekten. Progressiver Pop trifft auf psychedelischen Folk. Ruhige Nummern wie ‚Mozuela‘ wirken sehr retro, beschwören Assoziationen an die goldenen 50er des letzten Jahrhunderts herauf, oder sie versetzen uns mit dunklen Sounds und emotionalen Momenten mitten in die Wüste. Manchmal ist der Gesang sehr hallig, was gewöhnungsbedürftig daher kommt, aber doch für mächtig Atmosphäre sorgt. Ein Cover gibt es auch: Johnny Wakelins Disco-Nummer ‚In Zaire‘ wird auf „Safari Station“ zu einem düsteren Trip mit Percussion und Beats vom Feinsten.
„Safari Station“ ist ein Album der Stimmungen geworden, eine musikalische Reise in die Dunkelheit, in der es aber auch tanzende Lichter und Hoffnung gibt. Beide Musiker haben ihre eigenen Stile eingebracht und gemeinsam etwas erschaffen, das mehr als nur die Summe seiner Einzelteile ist.
Acid Moon and the Pregnant Sun -ein ungewöhnlicher Bandname für eine ungewöhnliche Band. Dahinter stehen acht Musiker aus Israel, die mit „Speakin‘ Of The Devil“ (Soulfood / Noisolution) ihr Debütalbum vorlegen. Das Ehepaar Eden Leiberman und Aviran Haviv, das die Band gegründet hat, ist allerdings schon lange fester Bestandteil der Musikszene in Tel Aviv und in diversen Bands aktiv, so zum Beispiel bei den Stonerrockern von The Great Machine.
Auf „Speakin‘ Of The Devil“ geht es dem Bandnamen entsprechend ziemlich psychedelisch zu, aber es sind auch viele Anleihen beim Garagenrock, Folk und Classic Rock zu finden. Passend zur psychedelischen Grundausrichtung werden in sieben Tracks die klassischen Themen Freiheit, Liebe und Sex und Drugs und Rock’n’Roll heraufbeschworen. Dabei schwebt über allem stets greifbar der Geist von Woodstock. Ja, das ist moderne Hippie-Musik aber nicht nur darauf beschränkt. Im Song ‚Creatures Of The Abyss‘ sind nicht nur groovende Tribal-Percussions enthalten, sondern auch ein jazziger Mittelteil, der sich vor dem Standard ‚Take Five‘ verbeugt. Dezente elektronische Effekte setzen immer wieder Akzente, dazu kommen bis zur Unverständlichkeit durch die Effektprozessoren veränderte Vocals in einem Arrangement irgendwo zwischen Jazz, Gong und Frank Zappa. Viel psychedelischer kann es eigentlich gar nicht werden.
Darum wird auch der Classic Rock bedient in Nummern wie ‚Save Me‘, wo die Rolling Stones auf Jefferson Airplane treffen. In den langsameren Momenten wie bei ‚Bright Sky At Night‘ und ‚Sparrow‘ erinnert die Gesangsstimme in ihrer öligen, leicht nasalen Art oft an Bob Dylan. Mit dieser wunderbaren Mischung haben Acid Moon and the Pregnant Sun (wir müssen an dieser Stelle noch einmal betonen, wie cool der Bandname ist!) mit „Speakin‘ Of The Devil“ eins der spacigsten, psychedelischsten Alben des Jahres aufgenommen, das trotzt der „abgehobenen“ Parts auch Classic Rock Fans abholt und durch die Bank weg begeistern kann.
Muß man über „The Visit“ selbst noch Worte verlieren? Eigentlich nicht. Dieses Album ebnete den Weg von Loreena McKennitt zu Weltruhm. Eine folkloristische Künstlerin mit einem starken Drang zur Esoterik war nicht unbedingt die, von der man meinen könnte, sie sei für Weltruhm geschaffen. Zu wenig Popstar, zu wenig offensive Selbstinszenierung. Musikalisch und gesanglich sucht jedoch auch 30 Jahre später die Szene noch ihresgleichen. Zusammen mit Enya hat Loreena McKennitt ein Genre salonfähig gemacht, das üblichweise ein eher außenseiterisches Dasein geführt hat.
Die nun vorliegende „definitive“ Edition zum 30. Geburtstag des Originals ist ein nicht überladenes, aber dennoch feines Hardcover mit 4 CD’s, plus eine fünfte bluray Audio mit hervorragendem Dolby Atmos Sound. Neben dem 2004 remastertem Original von 1991 gibt es noch eine Interview-Disc und eine Disc mit den im Radio übertragenen Live-Konzert-Aufnahmen von 1992 mit einer veränderten Tracklist, die auch Stücke wie „Standing Stones“ enthält sowie ein Livemitschnitt eines Radioauftrittes in Philadelphia, der abwechselnd kürzere Interviewfetzen und solo interpretierte Songs enthält – ein wunderbares Zeugnis amerikanischer Radiokultur (ja! Die gab es! – und gibt es noch…) das als solches fasziniert, zum reinen Hörgenuss allerdings wenig beiträgt. Der schmale Grad zwischen Melancholie, Kitsch, Entrücktheit, Naturverbundenheit und Träumerei, den McKennitt in ihrer Musik so perfektioniert hat funktioniert dann am besten, wenn man sich mit geschlossenen Augen davontragen lässt – und Interviewfragen lassen diese Atmosphäre nicht aufkommen. Beim Abspielen der Live-CD einfach die Interviewantworten ausblenden, dann passt das.
Die vierte Disc enthält einen für (die richtigen) Kopfhörer optimierten 3D-simulierenden Surround-Mix, der durch seine Klarheit und den wirklich allumfassenden Klang die Musik noch einmal auf ein anderes Level hebt – die BinauralHeadphone Version von „Tango for Evora“ nimmt einen nach nicht einmal 2 Sekunden so mit, dass man alles um sich herum vergisst. Neben den Headphone Mixes gibt es noch Soundboard-Trio Aufnahmen aus dem Jahr 2016, auf Wesentliche reduziert, ebenfalls live, ebenfalls herausragend.
Hinzu kommen Textbeiträge von McKennitt selbst und ihren Wegbegleitern sowie Fotodokumentationen und Lyrics.
Daher ist diese Ausgabe ein Pflichtkauf für alle Fans des Genres, dazu ein interessanter Einblick für Leute, denen sie noch kein Begriff ist ( sollte es das geben…).
Da Loreena McKennitt im Augenblick musikalisch kürzer tritt, um politisch aktiv zu sein kann man sich über dieses wunderschöne Stück Erinnerung freuen und hoffen, dass die Zeit der musikalischen Abstinenz nicht zu lang währen möge.
Die amerikanische Singer/Songwriterin und Gitarristin LISSIE hat innerhalb von drei Wochen zwei Alben rausgebracht. Bereits im August erschien die Geburtstags-Edition ihres Debüts „Catching A Tiger“ von 2010. Mit dieser Scheibe wurde sie damals bei den Q Awards als „Best Breakthrough Act“ nominiert und der Longplayer wurde in Großbritannien direkt mit Gold ausgezeichnet. Bevor die Musikerin…
Das Juno Award Gewinner Album, welches Loreena McKennitt vor 30 Jahren den Zutritt auf die internationale Bühne verschaffte, wird am 24. September 2021 als The Visit: The Definitive Edition wieder veröffentlicht. Pre-Order hier: https://www.loreenarevisited.com/ Das Original Album wurde 1991 aufgenommen, erzielte den Verkauf von über 2 Millionen Kopien in mehr als 40 Ländern und war…
Die Niederländer Vanderlinde rund um Frontmann, Songschreiber und Namensgeber Arjan van der Linde veröffentlichen mit „Muy Rico“ eine erste Single aus ihrem siebten Album. Die neuen Songs wurden wie gewohnt von dem Sänger und seinen vier Mitstreitern eingespielt. Musikalisch verortet sich die Combo im Americana-Sound. Oft werden sie mit den Eagles und Crosby, Stills, Nash…
Mittlerweile hat sich das Line-Up der Noisehausen Summer Stage gefüllt. An zwei Wochenenden werden sich verschiedenste Künstler im Städtischen Freibad an der Schleifmühle versammeln. Es teilen sich Schwarzbauer & Maklar, Mono & Nikitaman, Haindling, PressYes, Zach Mathieu, Pawn Painters und LaBrassBanda die Bühne. 26.08.2021 – SCHWARZBAUER & MAKLAR 27.08.2021 – MONO & NIKITAMAN 28.08.2021 –…
„Soundless Voice“ (Triptonus Records / Noisolution) der österreichischen Formation Triptonus segelt unter falscher Flagge – wäre für die rein instrumentale Mischung aus Pychedelic Rock, Metal, Jazz und Weltmusik doch eigentlich eher die Bezeichnung „Voiceless Sound“ angebracht. Aber sei’s drum, der Bandname ist durchaus passend. Einen Tritonus wird hoffentlich niemand nach dem Genuß der Musik bekommen, aber auf einen Trip nehmen uns die sechs Musiker/innen auf jeden Fall mit.
Das Werk wurde bereits im Jahre 2019 aufgenommen, aber ein paar Probleme und die fehlende Aussicht auf Livegigs haben die Veröffentlichung bis heute verzögern. Jetzt ist es zum Glück endlich soweit, denn schon der erste Track ‚Ikaros‘ entführt in wohlige Gefilde, wo groovende Rockgitarren, ausgefeilte Rhythmen und verschachtelte Songstrukturen aufeinander treffen und den Hörer zu einer faszinierenden, fast schon progressiven Reise einladen. Dabei überraschen die Arrangements und beweisen den Mut zu Außergewöhnlichem und die oben erwähnte Nähe zu Weltmusik und Folk. Mal sind es das Hackbrett, dann die Djembe Trommel, dezente, experimentelle Streicher oder ein Didgeridoo, die stets interessante Akzente setzen und der Musik trotz fehlendem Gesang zu spannenden Aussagen verhelfen. Oft geht es ziemlich progressiv zu, und mehr als einmal fühlt man sich an die Post-Rock-Frickeleien von Bands wie Long Distance Calling erinnert. Orientaler Flair wie im Track ‚B’har‘ verschmilzt mit präzisen Gitarrenwänden, treibend, massiv und doch brüchig. Erst ganz am Ende geht dem Album ein klein wenig die Puste aus, aber das spielt nach acht episch-vertrakten Meisterwerken eigentlich kaum noch eine Rolle.
Triptonus begeben sich mit „Soundless Voice“ wahrlich auf einen Trip, der absolut wiederholt werden muss. Also den Repeatknopf gedrückt und ab dafür! Nach diesem Album muss man die Österreicher definitiv auf dem Schirm haben.
Das legendäre Schweizer „Montreux Jazz Festival“ geht in diesem Sommer in das mittlerweile 55. Jahr. Mehrere Künstler*innen sind in den sechs Jahrzehnten immer wieder dort aufgetreten. Einigen von ihnen wird mit qualitativ hochwertigen und neu gemischten Aufnahmen unter dem Reihen-Namen „The Montreux Years“ (BMG) ein Andenken gesetzt. Nach den Veröffentlichungen von Nina Simone und Etta…