Schlagwort: Rock

PINK FLOYD veröffentlichen Musikvideo zum neuen Album

Passend zur Veröffentlichung des Albums „The Endless River“ hat die Band jetzt das offizielle Musikvideo zum Song „Louder Than Words“ veröffentlicht. Wie wir in unserer Albumrezension berichteten, handelt es sich bei „The Endless River“ um ein rein instrumentales Album – abgesehen vom letzten Titel. Der Song „Lounder Than Words“ vertont die Lyrics von Polly Sampson:…

SWEETKISS MOMMA kommen nächstes Jahr zu uns

Als „Rootsy, Southern-Soul Tinged Rock’n’Roll“ bezeichnen Sweetkiss Momma ihre Musik. Einsortieren muss man die Band unter Southern Rock, wobei die vier Herren interessanterweise nicht aus den amerikanischen Südstaaten, sondern aus dem Nordwesten der USA stammen, dem kleinen beschaulichen Puyallup im Bundesstaat Washington. Ihre Musik ist aber deutlich vom Südstaaten-Rock geprägt, nicht zuletzt durch den Nashville-Produzenten…

AC/DC mit Video zum neuen Album

Man mag ja über sie denken, was man mag. Aber sie sind mit über 150 Millionen verkauften Tonträgern schlicht eine der größten Rock’n’Roll Bands, die jemals existierte. Seit über 40 Jahren sind die Australier von AC/DC auf Achse. Auch wenn man sich jüngst von Gründungsmitglied Malcolm Young wegen dessen Demenzerkrankung trennen musste, sind die Jungs…

The Endless River

Wann kommt es schon einmal vor, dass man ein neues Album einer Band in den Händen halten kann, deren letzte Veröffentlichung 20 Jahre zurück liegt? Wenn es sich dann auch noch um eine legendäre Band handelt, die mit ihrer Musik ein Genre geprägt und eine ganze Generation beeinflusst hat, ist das schon etwas Besonderes. Hier ist also „The Endless River“ von Pink Floyd. Wenn es eine Legende im psychedelischen Progrock gibt, dann Pink Floyd. 260 bis 300 Millionen verkaufte Tonträger, acht Top-Eins-Alben und legendäre Longplayer wie „The Wall“ oder „Dark Side Of The Moon“ sprechen eine mehr als deutliche Sprache. „The Division Bell“ war 1994 das letzte Studio-Album dieser Ausnahmeband und wurde in der Besetzung David Gilmour, Nick Mason und Richard Wright eingespielt. Es verkaufte sich bis heute insgesamt zwölf Millionen Mal und stand in zehn Ländern auf Platz Eins der Charts. Richard „Rick“ Wright, Keyboarder und Songwriter von Pink Floyd, verstarb am 15.09.2008 überraschend an Krebs.

Damit ist die Erwartungshaltung an „The Endless River“ natürlich gleichzeitig auch immens, quasi unerreichbar hoch. Alles andere als ein Überflieger-Album wäre eine Enttäuschung nach all den Jahren, oder? Versuchen wir aber, einmal ganz realistisch an die Sache heran zu gehen und klären einmal die Fakten zum Hintergrund des neuen Albums. Zunächst ist wichtig zu wissen, dass es sich nicht um wirklich neues Material handelt. David Gilmour hat zum Konzept erklärt, dass „The Endless River“ auf der Musik basiert, die im Rahmen der 1993er ‚Division Bell‘-Sessions aufgenommen wurde. Aus über 20 Stunden Material, auf dem David Gilmour, Nick Mason und Richard Wright zu hören waren, wählten Gilmour und Mason passendes Material aus, das dann die Grundlage für das neue Album bildete. Neue Parts wurden hinzugefügt, andere ganz neu eingespielt. Moderne Studiotechnologie kam zum Einsatz, um aus dem alen Material etwas völlig Neues zu erschaffen. Nick Mason sieht die diese neu aufgegriffenen und umgearbeiteten Tracks als wichtigen Teil des Band-Repertoires. Sogesehen gibt es also überwiegend „altes Material“ auf „The Endless River“, das von David Gilmour, Phil Manzanera, Youth und Andy Jackson produziert wurde. Nick Mason bezeichnet „The Endless River“ als ein Tribut an Rick Wright und hält es für eine Anerkennung dessen, was der Keyboarder einst gewesen ist und getan hat.

Das Album besteht quasi aus vier Teilen bzw. „Seiten“, die jeweils zwischen drei und sieben vom letzten Titel einmal abgesehen rein instrumentale „Songs“ enthalten. Richtige Lieder im herkömmlichen Sinne sind es nicht, vielmehr Song-Fragmente, Melodienbögen oder auch lose Improvisationen. „The Endless River“ ist ein 53minütiger Melodienfluss, eine Soundcollage. Ein Fluss beginnt an seiner Quelle, und in diesem Fall heißt dieses Quelle ‚Things Left Unsaid‘. Unausgesprochen bleibt auf einem Instrumentalalbum naturgemäß eine ganze Menge, und so steigen wir langsam mit sphärischen Klängen und ein paar Samples (zusätzliche Keyboards von Bob Ezrin) in das Album ein, tauchen hinab in diesen endlosen Fluss. David Gilmour überrascht mit einigen fast ethnischen Klängen aus einem E-Bow, die sich fast wie eine Improvisation über Richard Wrights 1993 aufgenommene Hammond-, Keyboard- und Synthieflächen legen. Beim sich direkt anschließenden Track ‚It’s What We Do‘ setzt dann auch Nick Mason am Schlagzeug mit ein – allerdings relativ dezent. Sanft und immer noch relativ sphärisch, beinahe schwebend gleitet der Fluss durch die Weite und weckt Erinnerungen an Alben wie ‚Dark Side Of The Moon‘. Dominiert wird der Track von Gilmours typisch singender Gitarre und einigen Keyboard-Spielereien.

„Side 2“ beginnt mit einer längeren Soundcollage am VCS3 Synthesizer, in die sich schnell Orgelklänge mischen. Die Gitarren wird jetzt etwas härter und bietet uns auch ein paar schöne Soli. Wie schon zuvor bleibt die Musik in einem steten Fluss, und hier genau liegt auch das Problem des Albums: Immer wieder hat man den Eindruck, als seien verschiedene „Flicken“ bzw. vermutlich einst als Elemente noch zu schreibender Songs gedachte Passagen zu einem Ganzen zusammengebastelt worden, das zwar durchaus homogen ist und auch eindeutig nach Pink Floyd klingt, aber insgesamt mit leider zu wenig Höhepunkten vor sich hin plätschert. ‚Anisina‘ startet dann endlich mit Gilmour am Piano und Gastmusiker Gilad Atzmon an Saxophon und Klarinette richtig durch und kann auch außerhalb des Albumkontext für sich als wunderschönes Instrumental bestehen, auch wenn es mit drei Minuten wie die meisten der Titel etwas kurz geraten ist.

Der dritte Abschnitt ist mit sieben Tracks am längsten und beginnt wiederum mit sphärischen Klangteppichen und dezent im Hintergrund prasselndem Regen. Mit dem zweiteiligen ‚Allons-Y‘ folgt zum Glück wieder ein Highlight. Bob Ezrins Bass erinnert hier an den Klassiker ‚Another Brick In The Wall Pt. 2‘, und so lehnt man sich wohlig mit geschlossenen Augen zurück und genießt. Momente wie diese retten das Album vor der Durchschnittlichkeit. Das Finale des dritten Teils bildet der Song ‚Talkin‘ Hawkin‘. Damit ist das Physikgenie Stephen Hawking gemeint, dessen Stimme als Sample im Song Verwendung findet.

‚Calling‘ und ‚Eyes To Pearls‘ plätschern wiederum eher ruhig vor sich hin, bevor mit ‚Surfacing‘ etwas mehr Tempo aufkommt und wir den langsam und stetig fließenden Fluss verlassen. Als letzten Track gibt es dann noch ‚Louder Than Words‘, den einzigen Song mit Vocals (geschrieben von David Gilmours Ehefrau Polly Samson). Gilmour übernimmt hier den Vocalpart und kann Roger Waters zwar nicht ersetzen, macht seine Sache aber doch sehr gut. ‚Louder Than Words‘ ist das Highlight, auf das wir gewartet haben, das „The Endless River“ dann doch zu etwas ganz Besonderem macht.

Das Album erscheint in einer Vielzahl verschiedener Versionen, zum Beispiel als Doppel LP im Gatefold mit Fotobooklet und unveröffentlichten Bildern der 1993er Aufnahmesessions, oder auch als CD mit Hardcover-Leinenrücken. Weiterhin gibt es eine Special Edition, ein Box-Set inkl. 24-seitigem Hardcover-Booklet mit unveröffentlichten Fotos sowie einer DVD mit dem 5.1 Surround Mix des Albums plus Stereoversion. Hier ist ebenfalls „Non-Album-Audio-Visual-Bonusmaterial“ enthalten, das exklusiv im Rahmen dieser Edition veröffentlicht wird. Dabei handelt es sich um sechs Videos (neben einigen Tracks des Albums auch weitere – relativ unspektakuläre – Songs sowie drei zusätzliche Audiotracks. Das Videomaterial zeigt Nick Mason, David Gilmour und Richard Wright 1993 im Studio und wurde lediglich in Standard Definition gedreht, so dass sich der Mehrwert der ebenfalls erhältlichen Blu Ray lediglich im noch höher auflösenden Mehrkanalton findet. Die Surroundmischung kann absolut überzeugen und lässt den Hörer noch mehr in diesen Fluss eintauchen.

„The Endless River“ ist in der Tat ein Album zum Abtauchen geworden, das bei jedem Durchgang wächst und mehr zu Entdecken preis gibt. Nüchtern betrachtet ist es ein interessantes progressives und auch experimentelles Album geworden, das jedoch ein wenig die ganz großen Melodien vermissen lässt und streckenweise gar zur Hintergrundberieselung verkommt. Es gibt immer noch große Momente und Highlights, keine Frage, aber die Herren Gilmour und Mason müssen sich doch die Frage gefallen lassen, ob dieser Output als nunmehr wirklich letzes Album der Legende Pink Floyd mehr schadet als hilft. Das sind harsche Worte, und ganz so schlimm ist es ja wirklich nicht. Interessante Soundspielereien, extrem viel Sphärenklänge, einige schöne Gitarrensoli – im Grunde ist alles vorhanden und von technisch hoher Perfektion. Resteverwertung? Ja, größtenteils ist es das. Aber diese Reste sind bei einer Band wie Pink Floyd immer noch äußerst hörenswert und vielschichtig, nur eben nicht der erwartete Überflieger. Der Fluch sind die eingangs erwähnten extrem hohen Erwartungen, die letztendlich nicht alle erfüllt werden konnten. Löst man sich von dieser Erwartungshaltung, darf man eintauchen in eine zu großen Teilen faszinierende Platte, einen sphärischen Fluss und das Vermächtnis einer ganz großen Rocklegende.

Nobody Wants To Be Here And Nobody Wants To Leave

Erstmal tief durchatmen: The Twilight Sad sind gerettet. Nach dem Ausrutscher ‚No One Can Ever Know‘ von vor zwei Jahren holen die Verneiner vom Dienst mit ‚Nobody Wants To Be Here And Nobody Wants To Leave‘ das Kind aus dem Brunnen. Wie durch ein Wunder ist es unversehrt geblieben – auch wenn Keyboarder Martin Doherty (jetzt bei Chvrches – möge er dort selig werden) im ungünstigsten Moment losgelassen hat: Die ehemaligen Weggefährten haben ohne sein Zutun die bislang reifste Leistung der Bandkarriere erbracht.

Selbstredend hegen The Twilight Sad ihre grambeschwerten Harmonien auch weiterhin im Kellergeschoss des Genres. Eine stilistische Kehrtwende hin zu ihren Anfängen haben die Schotten gleichwohl nicht hingelegt: Die ungezügelten Distortionschwärme, mit denen sich The Twilight Sad dereinst ihre Unverwechselbarkeit erspielten, sind Geschichte. An ihre Stelle tritt die wohlbedachte Verteilung von Synthie- und Leadgitarren-Akzenten. The Twilight Sad gehen sauberer, zielgerichteter zu Werke als bislang; unter neuer Dosierung alter Mittel wissen sie ihre eigentümliche harmonische Bitterkeit mehr als bloß gleichwertig aufzugreifen und entfachen einen betrüblichen Shoegaze-Schwelbrand.

Hier hat eine ohnehin schon charakterstarke Band zu sich selbst gefunden: Inspiriert von den Stärken seiner Vorläufer – ‚No One Can Ever Know‘ allen Ernstes inbegriffen – steigt das Album in Gestalt von ‚There’s A Girl In The Corner‘ direkt mit einem Stück ein, das im instrumentalen Traurigkeitstaumel die stichhaltigsten klanglichen Erscheinungsformen der bisherigen The Twilight Sad miteinander vermengt – und tastet sich fortan sicheren Trittes durch die selbsterzeugte Finsternis. Mit dick aufgetragenem Reverb, versteht sich.

Machen wir uns nichts vor: Dieses Album schien schon seinen Eckdaten nach zum Erfolg verdammt, ließen doch der mit Peter Katis edel besetzte Regiestuhl und Mogwais ehrwürdiges Castle Of Doom als Aufnahmeort schon von Beginn an wenige Wünsche offen und keinerlei Ausflüchte zu. Auf solche ist die Band nach tadelloser Leistung allerdings auch gar nicht angewiesen. Der nicht zuletzt aufgrund des eigentümlichen schottischen Dialektes unnahbare Gesang James Grahams ist immer noch eine Macht in Blechgrau, doch strahlen die Songtitel bereits Kälte, die altbackenen Cover-Cartoonfiguren bereits Beklommenheit aus, bevor überhaupt ein Wort gefallen ist.

Ähnlich verhält es sich auf instrumentaler Ebene: Schon für sich genommen erzählen ein unruhiges hintergründiges Pochen, irrlichternde Synthie-Motive, skelettierende Bassläufe und frostige Gitarrenschmirgeleien Geschichten schlafloser Nächte im ländlichen Spukhaus, die von Kapitel zu Kapitel tiefer in ihrem Hörer zu wühlen scheinen.

‚I see you at night and I stare at you / You don’t care for me / Move out of the light / Still glare at you / look away from me‘

, heißt es in ‚Last January‘. Hier bündelt sich sämtliches Unbehagen des Tonträgers auf engstem Raum. Dieses Album kennt dich nicht nur, es weiß auch, wo du wohnst.

YES-Vorgängerband MABEL GREER’S TOYSHOP mit neuem Album

Mitte der 60er Jahre von den späteren Yes-Bassisten Chris Squire und Gitarrist Tony Banks gegründet, zählten Mabel Greer’s Toyshop, kurz MGT zu den ersten Bands überhaupt, die psychedelischen Prog-Rock spielten. Schon bald entstand aus MGT Yes und sogar einige der Songs fanden ihren Weg aufs erste Yes-Album. Im letzten Sommer fanden sich die Gründungsmitglieder Clive…

Weiterer Song vom neuen CRACKER-Album als Stream

Erst vor wenigen Wochen berichteten wir euch die ersten Infos zum neuen, bereits zehnten Album der Alternative-Country-Rocker Cracker. Nun gibt es einen weiteren Song des Doppelalbums, das bereits bei Amazon USA vorbestellbar ist. Hört Euch ‚Almond Grove‘ hier an: Auf der ersten CD „Berkeley“ spielt die Band erstmals seit 20 Jahren in der Originalbesetzung und…

Rock Meets Classic

„Rock Meets Classic“ ist die seit Jahren erfolgreiche Live-Verbindung von Classic-Rock-Stars und klassischem Orchester. Die jährliche Tour mit wechselnder Besetzung hat inzwischen schon fast Tradition. Unter den Teilnehmern sind jedes Jahr renommierte Musiker wie Alice Cooper, Ian Gillan (Deep Purple), Steve Lukather (Toto) oder Rick Parfitt (Status Quo).

Anders als erwartet und vor allem anders als gewünscht bietet die neue Doppel-CD-Compilation „Rock Meets Classic“ aber nicht die großen Hits im bombastischen Orchester-Gewand. Der Zusatz „The Original“ vor dem Schriftzug „Rock Meets Classic“ auf dem Cover bedeutet nämlich, dass hier einfach die Original-Songs der Original-Bands zusammengeworfen wurden: „Smoke On The Water“, „Whatever You Want“, „Eye Of The Tiger“ oder „Lady In Black“.

Die Interpreten braucht man hier gar nicht zu nennen, so obligatorisch ist die Trackliste. Das macht die Doppel-CD zu einem Standard-Sampler: „Classic Rock“ statt „Rock Meets Classic“. In dieser Hinsicht ist die Zusammenstellung der mehr als 30 Songs zwar gelungen und fast schon definitiv. Aber es wäre natürlich viel spannender gewesen, ein Best-Of der tatsächlichen Live-Shows zu veröffentlichen. Warum gibt es das bisher nicht? Woran scheitert das bisher?

Die „Rock Orchestra Version“ von „Love Hurts“, natürlich von Nazareth, ist die einzige Ausnahme, aufgezeichnet allerdings schon 1995 und auch nicht live. Die beiden klassischen Stücke „In der Halle des Bergkönigs“ und „Boléro“ wirken fast schon alibimäßig.

Von Etikettenschwindel zu sprechen ginge wohl zu weit. Aber der Eindruck entsteht, dass man zum Weihnachtsgeschäft auf die Naivität einiger Käufer setzt. Die sollten sich lieber bis Februar 2015 gedulden, dann ist das echte „Rock Meets Classic“ wieder in 14 deutschen Städten auf Tour. Und die Karten machen sich unterm Weihnachtsbaum definitiv besser als diese Doppel-CD.

URIAH HEEP – Mit neuem Album auf großer Tour

Uriah Heep zählen neben Deep Purple, Led Zeppelin oder Black Sabbath zu den frühen und erfolgreichsten Vertretern des Hardrocks. Klare Gitarrenmelodien und kaskadenartiger Chorgesang wurden schon früh zu ihren Markenzeichen. Im Sommer legten Uriah Heep mit ‚Outsider‘ ihr vierundzwanzigstes Studio Album vor – nun folgt die ‚Outsider‘-Tour 2014! Die Tour-Promoter lassen durchblicken, dass Uriah Heep…

Unravelling

We Were Promised Jetpacks haben sich bei mir vor allem mit einem Song als Kombination aus Feinfühligkeit à la Radiohead und die Energie von Queens Of The Stone Age eingebrannt: ‚Quiet Little Voices‘. Dieser Song hat Höhen und Tiefen und strotzt in beiden Teilen nur so vor Power. Beim neuen Werk ‚Unravelling‘ beweisen die Schotten erneut, dass sie sowohl dahinplätschern als auch energiegeladen durchdrehen können. Über dem Ganzen steht in dicken Lettern ‚Atmosphäre‘. Die Band legt sehr viel Wert auf feine Akzente und hat das Gespür für den richtigen Moment, um im scheinbaren Chaos zu versinken und den Hörer mit in den Strudel zu reißen. Das klingt alles sehr spannend und ist es auch … zumindest bis zu Song vier oder fünf. Ab da wird es nämlich berechenbar. Die Schotten spielen mit Emotionen. Die Strophe meist spartanisch mit wunderschönen Gitarrenparts und der Charakterstimme von Sänger Adam Thompson, der Refrain hingegen läasst die in der Strophe zurückgehaltene Energie los. Dieses Wechselspiel endet dann doch sehr oft in einem kontrollierten Ausrasten aller Bandmitglieder.

Es ist wirklich bemerkenswert, wie es We Were Promised Jetpacks schaffen, eine gewollt düstere Atmosphäre aufzubauen und immer wieder den Schalter auf Power umlegen. Leider passiert das in nahezu jedem Song des Albums. Zugegeben: Die Band bemüht sich, dies auf ausgetüftelte und intelligente Weise zu variieren, jedoch zieht sich ein dünner roter Faden der Eintönigkeit durch die eigentlich starken Songs. Dieser Effekt entsteht durch das Tempo, das in jedem Stück fast dasselbe ist. Für sich steht jeder Song für Atmosphäre, Energie und Abwechslung. Im Flow des Albums gehen diese Effekte leider immer wieder unter, da sie vorhersehbar sind. Dadurch sind auch keine wirklichen Hits, die besonders herausstechen, auszumachen. Einzig der Opener ‚Safety In Numbers‘ und das düstere ‚Night Terror‘ bringen die Charakterstimme von Adam Thompson besonders gut zur Geltung.

Insgesamt haben sich die Schotten da ein paar starke Songs gebastelt, die vermutlich auch live überzeugen werden. Im Kontext der ganzen Scheibe verschenken die Jungs jedoch durch Eintönigkeit die Gesamtwirkung von ‚Unravelling‘.