Schlagwort: Rock

NEAL MORSE kündigt neues Album und Tourdaten an

Neal Morse und seine Band haben heute die für Mitte Februar 2015 geplante Veröffentlichung des neuen Albums angekündigt. „The Grand Experiment“ wird am 16. Februar in den Händlerregalen stehen. Gleichzeitig können wir uns auf eine Europatour freuen, in deren Rahmen die Progrocker einige Stationen in Deutschland und er Schweiz einlegen. Mit „The Grand Experiment“ erwartet…

SUPERTRAMP – Jubiläums-Ausgabe von “Crime Of The Century“ mit Live-CD

Das Supertramp-Album „Crime Of The Century“ feiert in diesem Jahr sein 40. Jubiläum. Aus diesem Anlass erscheint am 5. Dezember eine „40th Anniversary Edition“ in verschiedenen Formaten. Die neue Ausgabe enthält das Original-Album, das vom Tontechniker-Ass Ray Staff (Led Zeppelin, The Rolling Stones, Muse) in den Londoner AIR-Studios digital überarbeitet wurde. Eine zweite Disc enthält…

Classics

Gibt es die eine ‚gute alte Zeit’? Eine Phase, an die sich jeder voll Wohlwollen zurückerinnern möchte? Jedem von uns bescheren manche musikalische Epochen nostalgische Träumereien – ob nun zurück zum Duft eines herrlichen Sommerregens oder zum Kribbeln vor seinem ersten Kuss. Für She & Him sind diese magischen Glücksmomente mit der Ära der Salonmusik der 30er Jahre verbunden. ‚Classics’ ist deshalb überwiegend eine wohl sehr persönliche Hommage von She & Him an zeitlose Jazzstandard-Klassiker wie ‚Stars Fell On Alabama’ oder ‚Oh No, Not My Baby‘. Und allein das CD-Cover in schicker Plakat-Retro-Optik bereitet Sixtees-Fans gute Laune und stimmt schon in den magischen Flair dieser Epoche ein.

Die Jazzstandards weichen nun bluesigem Country. Statt vor seiner Anlage lauschend sitzt man innerlich nach den ersten drei Takten auf einem Schaukelstuhl auf der Veranda eines Prärie-Holzschuppens in den Südstaaten der USA – einen Grashalm im Mund kauend. Was nicht heißen soll, dass der Country kitschig und aufgesetzt klingt, im Gegenteil: die jazzige Attitüde verleiht ihm eine locker-flockige Frische. Dazu passt Zooey Deschanels weiche, leicht kehlige Stimme wie die Faust auf’s Auge zum altmodischen ‚Popsound‘ dieser Zeit. Hervorzuheben ist, dass die Melodien tonal keines Falls leicht zu singen sind wie im Standard-Pop von heute. Schade bloß, dass Deschanel und M. Ward für ein Duo recht wenig Duette vorzuweisen haben. Denn gerade zu zweit harmonieren die Stimmen – ihre weich, seine kerniger – so wunderbar wie auf ihren Vorgängeralben.

‚Classics‘ ist kein Album, das von den Socken haut. In doppeldeutigem Sinne soll es das wohl auch nicht. Viel mehr genießt man es nebenher beim entspannten Frühstück oder einem gemütlichen Abend. Und auch, wenn das keine Band hören möchte und sonst immer negativ konotiert wird, in diesem Fall ist es absolut im guten Sinne gemeint: ‚Classics‘ ist einfach sympathisch.

American Folk Armageddon

Da hat also jemand dem mainstreamigen Folk-Geschmachte den Kampf angesagt. Den Armageddon ausgerufen, gar, und lässt auf dem Cover seines Albums einen aufgebrachten ‚gnome guy‘ wütend die Faust erheben. Oder ist es vielmehr andersherum, dass Brett Newski aus seinem Genre heraus, den Rücken folkig gestärkt, es der gesamten Welt zeigen will?

Dass sein musikalisches Schaffen verschiedene Interpretationen zulässt, gesteht Newski im Text zum Opener ‚Dirt‘ wohl selbst zu:

‚I’m not my mind and I never was / I’m not the things that I’m thinking of (…) I am aware my head thinks things that it don’t mean.‘

Nun, ein bisschen Schizophrenie kann nicht schaden bei dem Vorhaben, die heimatliche – namentlich amerikanische und damit oft konservative – Folktradition für seine anarchistischen Ziele einzunehmen. Und so erwartet den Hörer auf ‚American Folk Armageddon‘ zunächst das, was der Titel vermuten lässt. Brett Newski mag es roh, bisweilen kämpferisch. Seine Songs sind in ihrer Ursprünglichkeit belassen. Akustikgitarre und Snare geben das Grundgerüst und den Beat vor, eine Bandbreite an Instrumenten ist schmückendes Beiwerk. Nichts wurde aufgehübscht oder unnötig angepasst.

Womöglich ist es Newskis mehrmonatigem Herumstrolchen durch Südostasien geschuldet, dass er sich auf das Wesentliche konzentriert. In Saigon avancierte er nämlich nicht nur zum Komponisten für Tampon-Werbung, sondern nahm seine Songs in improvisierten Studios auf, als er Länder wie Thailand, Vietnam oder die Philippinen mehr suchend als planend durchwanderte. Ein Ausbruch aus dem routiniertem Leben ist daher Newskis Empfehlung an seine Hörer und daraus folgt eine der vielen Lebensweisheiten auf ‚American Folk Armageddon‘:

‚We’re running out of time to fuck around.‘

Allein, so apokalyptisch gibt sich Newski auf seinem neuen Album letztlich doch nicht. Im Gegenteil lässt es sich bei Songs wie ‚Vs. The World‘ oder ‚Santa Maria‘ mindestens zustimmend mitnicken und positiv gelaunt abtanzen. Und ‚No Anchor‘ ist mit seinem melodischen Refrain schon fast harmonisch. Sicher ist auf Platte schwer einzufangen, was sich mit Leidenschaft, Schweiß und Lautstärke bei Live-Shows entfalten lässt. Aber ungenutztes Potential zu ein bisschen mehr Chaos steckt in den Songs allemal. Immerhin lässt der Demo-Charakter von ‚American Folk Armageddon‘ erahnen, dass Brett Newski auf der Bühne durchaus zum Armageddon fähig ist. Aus der Konserve sorgt er immerhin für einen erfrischenden Wirbelsturm im häuslichen Wohnzimmer.

LORDI geben Tourdaten für Februar 2015 bekannt

Die finnischen Monsterrocker von Lordi haben mit Scare Force One vor kurzer Zeit nicht nur ein tolles Album veröffentlicht, sondern werden das neue und natürlich auch altes Material auf einer heute angekündigten Tour wieder live präsentieren. Die Tourdaten wurden heute auf der offiziellen Homepage der Band bekannt gegeben. Ab Februar 2015 dürfen uns Mr.Lordi und…

FOO FIGHTERS mit zweitem Video zum neuen Album

Seit gut zwei Wochen ist das neue Foo Fighters Album „Sonic Highways“ veröffentlicht und spaltet wie vermutet die Meinungen der Musikjournalisten. In unserem Review lest ihr, warum das so ist. Mit dem neuen Album im Rücken läuft der Vorverkauf für die Tour im kommenden Frühjahr wie geschmiert. Für Deutschland wurde bisher erst für das neu…

Rock Or Bust

Nach den negativen Schlagzeilen der letzten Monate wird endlich wieder über die Musik von AC/DC gesprochen. Während Malcolm Young aufgrund von Demenz endgültig aus dem „Rock’n’Roll Train“ aussteigen musste, hat Phil Rudd das Album immerhin noch eingespielt. Dass der Schlagzeuger bei AC/DC eine Zukunft hat, scheint derzeit aber mehr als fraglich. Und so sind mal eben zwei Drittel der Rhythmus-Fraktion weggebrochen.

Wer auf der kommenden Tournee am Schlagzeug sitzt, bleibt abzuwarten. Davon, dass Neffe Stevie Young die Fußstapfen seines Onkels am Bass füllen kann, darf man sich schon jetzt überzeugen. Der klassische AC/DC-Sound ist auf „Rock Or Bust“ intakt und klingt wie immer. Manch einer frotzelt gern, die Band habe 15-mal dasselbe Album gemacht. Das ist natürlich Quatsch. Aber vielleicht viermal?

„Rock Or Bust“ hat nämlich einiges mit seinen drei Vorgängern gemein. Das neue Album lebt von zwei großartigen Singles. Da ist der sensationell groovige Titelsong, der an „Back In Black“ oder „For Those About To Rock“ erinnert, direkt gefolgt von der ersten Auskopplung „Let’s Play Ball“. Die Hymne ist geradezu dafür geschaffen, in den nächsten Jahren (oder Jahrzehnten) zahlreiche Ballsportarten zu begleiten, Baseball und Football in Übersee, Fußball bei uns. Mal sehen, welcher Bundesliga-Verein das Lied zuerst ins Stadionprogramm aufnimmt.

Mit dem dritten Song, der schmissigen Gute-Laune-Nummer „Rock The Blues Away“, ist der beste Teil des Album vorbei. Der Rest ist überwiegend AC/DC-Durchschnittsware. Man könnte auch sagen: Füllmaterial. Knackige Riffs? Fehlanzeige. Eingängige Refrains? Fehlanzeige. Da plätschert sich die Band mit der Routine der alten Hasen durch die Tracklist.

Eine Ausnahme ist das großartige „Baptism By Fire“, seit langem der schnellste AC/DC-Song und zugleich hochklassiger Hardrock. Wenn Brian Johnson mit gewohnter Verschmitztheit „Let’s get the party started“ singt, dann ist das auch Programm. Und der lässige Schlusstrack „Emission Control“ wirkt immerhin nach, auch dank der hörbaren Spielfreude und Verspieltheit von Angus.

Nach 41 Jahren Bandgeschichte wird ein neues AC/DC-Album meistens überall bedingungslos in den Himmel gelobt. Kein Wunder. Selbst ein schwaches AC/DC-Album ist in der Regel immer noch ein gutes Rock’N’Roll-Album. Und „Rock Or Bust“ ist kein schwaches, sondern ein durchschnittliches AC/DC-Album. Eins, auf dem Angus und Co. zwar Dienst nach Vorschrift leisten, dabei aber trotzdem noch die Konkurrenz alt aussehen lassen. Das ist das wahre Kunststück.

Time Is Coming

Indigenous melden sich zurück mit einem neuen Album, das sie diesen Juni veröffentlicht haben. Für alle, die es nicht wissen: Indigenous ist eine amerikanische Bluesrock-Band, die 1998 gegründet wurde und quasi als Familienunternehmen (drei Geschwister und ihr Cousin) die ersten Alben veröffentlichte. Die vier Gründungsmitglieder waren die beiden Brüder Mato Nanji und Pte, ihre Schwester Wanbdi sowie der Cousin Horse. Indigenous, also „Einheimisch“, ist natürlich auch ein passender Bandname, sind die Musiker doch alles amerikanische Ureinwohner. Die Band wurde als erste „Native American Rockband“ bekannt, die bis Platz 22 in die Mainstream Rock Charts der USA einsteigen konnte. Zwischenzeitlich gab es einige Veränderungen im Line-Up, von der ursprünglichen Besetzung ist nur noch Mato Nanji mit dabei, wie auf dem Cover des neuen Albums „Time Is Coming“ auch prominent vermerkt ist. Eingespielt hat er die neue Scheibe zusammen mit Jeff Martin (Schlagzeug), Steve Evans (Bass) und Jesse Bradman (Keyboard und Backing Vocals).

Das Vorgängeralbum „Vanishing Americans“ hat kürzlich zwei Native American Music Awards gewonnen (Best Blues Album und Mato Nanji als Artist of the Year), damit sind die Erwartungen an den neuen Longplayer natürlich hoch. Eröffnet wird der über 70 Minuten lange Silberling mit der Mid-Tempo-Nummer ‚Grey Skies‘, bei der sich jeder Bluesrock-Fan gleich wohl fühlen dürfte. Die musikalischen Einflüsse reichen hier wie auch auf dem Rest des Albums von Stevie Ray Vaughan über Jimi Hendrix bis hin zu Santana: Gitarrenlastiger Rock mit vielen griffigen Soli, der nötigen Prise Blues und mitreissender Energie. Beim Gitarrenspiel wird erwartungsgemäß eine Vielzahl von Stilen geboten, es wird geslidet, gezupft und hardrockig verzerrt. Hin und wieder gibt es natürlich auch die Blues-typische Hammondorgel und einige andere Keyboard-Klänge, die sich aber weitesgehend im Hintergrund befinden. Beim Titeltrack wird auch die akustische Gitarre hervor geholt und verschmilzt mit dem elektrisch verstärkten Sechsaiter zu einer wunderbaren Klangfarbe, wie insgesamt der Titelsong einen gelungenen Höhepunkt des Album darstellt. Meint Mato Nanji mit dem Text seine Familie und ehemaligen Bandgefährten? ‚Oh my brother / where did you go? I don’t know / My sister, I don’t even know you anymore. Time is coming over you and me / so many things I need to say‘.

‚Don’t Know What To Do‘ beschließt das Album mit einer langsamen melancholischen Nummer. Aber eigentlich ist doch klar, was es als nächstes zu tun gilt: „Time Is Coming“ ist erhältlich beim deutschen Exklusivimporteur Just For Kicks Music. Insgesamt ist das neue Album ein starkes Stück Musik geworden von einem Mann, der den Blues im Blut hat und mit seinen intensiven und persönlichen Songs zu begeistern weiß.

Rakede

Dupstep, Rap, Reggae oder einfach nur Pop? Beim selbstbetitelten Debütalbum von Rakede lässt sich zumindest letzteres schnell verneinen. Die Bezeichnung ‚einfach nur‘ trifft nämlich so gar nicht auf die Songs der Hamburger zu. Die Rakede startet mit einem riesigen, geballten Crossover-Triebwerk. Aus ihrer Vorliebe für Dubstep machen die Jungs kein Geheimnis. Kraftvolle, langsame Beats bestimmen den Sound. Sänger Julian Schmit (alias Triebwerk 1) beweist dabei seine virtuose Stimmgewalt und entpuppt sich als Ingenieur der fünfköpfigen Crew. Je nachdem, was gerade benötigt wird: Der Frontmann hat immer eine Idee und glänzt mit gerappten, gesungenen und geschrienen Zeilen. Das Triebwerk 2 (Affe Maria) kümmert sich um den elektonischen Part. Dieser dominiert nahezu jeden Song, was Affe Maria zum eigentlichen Piloten der Rakede macht. Rakede können grooven, aber auch explodieren. Dafür ist jedoch immer vor allem der Pilot zuständig. Oft wirkt es, als sei Rakede keine Band sondern eher ein DJ samt Rapper. Der erste wirklich schnell greifbare Song ist ‚Komm unter meinen Schirm‘, der in der Strophe mit treibendem, teilweise geklatschtem Beat, auch von Seeed hätte sein können. Dieser Vergleich kommt nicht von ungefähr, denn die Berliner haben sich einen Song der Platte (‚Jetzt gehst du weg‘) persönlich vorgenommen, um daraus einen eigenen Remix zu zaubern. Sicherlich ein Ritterschlag für die Rakede. Dieser Einfluss ist zunächst auch der einzige rote Faden, an dem sich der Hörer festkrallen kann. Ansonsten prasselt ein wilder Mix aus Dubstep, Reggae, Soul und Rap auf ihn ein. Beim ersten Hören ruft das ein beinahe unangenehmes Gefühl hervor, denn die Rakede fliegt in ihrer eigenen Galaxie und lässt sich nicht so leicht Bekanntem zuordnen.

Gut, ganz neu ist bei den Hamburgern auch nicht alles. Die Kombination machts eben. Die einzelnen Einflüsse und Stilmittel sind alle schon dagewesen. Rakede pressen lediglich so viel wie möglich davon in Vier-Minuten-Songs. Manchmal ist es auch zu viel des Guten. ‚Stumpf und verpeilt‘ punktet wie das ganze Album mit dem Text. Immer wieder werden die Themen Rakete und Weltraum aufgenommen, ohne dass die Metaphern zu abstrakt wirken. Instrumental löst dieser Song eher ein Gefühl aus, das wir wohl alle bei einem echten Raketenstart auch hätten – Überforderung. Wenn der Dubstep-Pilot sein Steuer auch mal an einen Co-Piloten abgeben würde, kämen weitere Facetten der Rakede zum Vorschein. Selbst beim eher ruhigen ‚Rosenmann‘ feuert hauptsächlich das elektronische Triebwerk die Rakede voran.

Der Start der Rakede ist dennoch geglückt. Die Hits des Albums ‚Ja … aber was, wenn alles klappt‘, ‚Komm unter meinen Schirm‘ und ‚Sonne‘ dürften in den deutschen Charts, auch wegen des kleinen PR-Stupsers von Seed, ihre Beachtung finden. Wo die Reise der ‚Rakedencrew‘ hingeht ist bei so manchem Song jedoch nicht klar.

Symphony Of The Flayed

Und noch ein Bluesrock-Album. Das war zumindest der erste Gedanke. Flayed. Hm, nie gehört, oder? Aber schon nach wenigen Tönen des Debütalbums „Symphony For The Flayed“ ist klar, dass dieser Bluesrock anders ist als die aktuellen Nummern von Mr. Joe Bonamassa und Konsorten. Aber der Reihe nach. Flayed wurden 2012 in Vienne in Frankreich von Julien Gadiolet (Gitarre), Rico (Gitarre), Charly (Bass), Raph (Orgel), Renato (Lead Vocals) und Jean Paul (Schlagzeug) gegründet und legen jetzt ihren ersten Longplayer vor, der von Raphaël Cartellier und Romain Gayral im Studios Cartellier aufgenommen und produziert wurde.

Schon der Opener ‚Sweet Coverage‘ gibt die Richtung des Albums vor. Über die bluesigen Töne der hier an Deep Purple erinnernden Hammondorgel legen sich groovige eingängige knackige Gitarrenriffs, und Renatos erinnert an eine Mischung aus John Bush (Armored Saint / Ex Anthrax) und Lemmy von Motörhead. Fans von hart rockendem Blues mit einer Prise Rock’n’Roll sind hier als auf alle Fälle richtig und dürften sich mit Flayed auch schnell anfreunden. To flay bedeuted soviel wie „Haut abziehen“, aber ganz ohne Haut stehen die sechs Franzosen nicht da. Ihre Haut besteht vielmehr aus sattem lauten Rock, der immer wieder Assoziationen an die Frühwerke von AC/DC unter Bon Scott aufkommen lässt. „Rock Or Die“ steht auf dem Albumcover, und sterben möchten die Jungs ganz eindeutig nicht – also rocken sie, was das Zeug hält. Und es geht im hohen Tempo weiter, wobei immer wieder besonders Frontmann Renator mit seinen rotzigen Vocals zu begeistern weiß. Viele Titel gehen definitiv mehr in die Richtung Rock als Blues, wobei ‚Upside Down‘ oder auch der Titeltrack dann doch einen wunderbar groovenden Bluesflair versprühen. Immer wieder eingestreute Akkorde auf der E-Orgel tragen viel zur mitreissenden Atmosphäre bei.

‚Never Unleash My Hand‘ ist ein weiteres Highlight des Silberlings, das wiederum ein hohes Tempo vorlegt. Julien „Ju“ übereugt einmal mehr am Sechssaiter mit einigen schnellen gut gespielten Soli, und die doppelte Rhythmusmaschine bestehend aus Schlagzeug und Bass treiben den Song stürmisch vor sich her. ‚Machinefun‘ und der epische Track ‚Free Mind‘ bieten zum Schluß noch einmal die geballte Ladung Power, und auch hier sind wieder ein paar Bluesmomente zu finden.

Somit ist das Debüt ein packendes Hardrock-Album geworden, das sowohl Rocker als auch Bluesfans zu begeistern wird. Sicher erfinden Flayed das Genre nicht neu, aber in erster Linie soll „Symphony For The Flayed“ Spaß machen, und dies gelingt der jungen Band ohne jede Frage.