Schlagwort: Art Rock

Homeless

Zumindest alle, die 2018 auf dem Night Of The Prog Festival an der Loreley waren, sollten die australischen Neo-Progger Anubis kennen, überzeugten die Brüder Steve und David Eaton und ihre Kollegen dort doch mit einer spannenden, musikalisch sehr interessanten Show. Aber auch allen anderen Genrefans, die Bands wie IQ, Arena oder Marillion mögen, sei das Sextett aus Sydney ans Herz gelegt. Jetzt haben Anubis ihren neuen Longplayer „Homeless“ (Eigenvertrieb, erhältlich bei uns als Import zum Beispiel über Just For Kicks Music) vorgelegt. Musikalisch wandeln die Jungs auf durchaus bekannten Pfaden: Melodic Rock trifft auf AOR, Neo-Prog auf Artrock und einige experimentelle, jazzige Passagen.

Für Prog-Verhältnisse sind die neun Stücke alle sehr kurz, kratzt doch der Opener gerade mal an der Sieben-Minuten-Marke und bleibt alles darunter im Drei-bis Fünf-Minuten-Bereich. Kurz muss ja nicht schlecht bedeuten, und doch hat man hin und wieder das Gefühl, alles schon einmal gehört zu haben – insbesondere auch auf früheren Alben der Australier.

Es gibt viel Licht auf „Homeless“, aber auch ein wenig Schatten, der den eigentlich durchaus positiven Gesamteindruck etwas trübt. Das Trio ‚White Ashes‘, ‚Home‘ und ‚Homeless‘ legt die Messlatte sehr hoch und weiß durch gekonntes Songwriting und abwechslungsreiche Passagen zu überzeugen. Im weiteren Verlauf verliert das Album leider etwas den Kurs. Nach dem noch guten ‚Sirens‘ wirken die letzten beiden Tracks ‚In Shadows‘ und ‚Gone‘ etwas einfältig und zu vertraut. Anubis können mehr. Dennoch: Ein starkes Album für unruhige Zeiten, bei dem alle Artrocker gerne mal ein Ohr riskieren sollten.

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LAZULI – Fliegen mit Dieter Böhm

Progressive Musik, die berührt, uns auf eine Reise mitnimmt. Starke Emotionen auf der Bühne und davor. Klänge, die anders sind als bei jeder sonstigen Band. Lazuli aus Südfrankreich nehmen im Prog-Genre eine Sonderstellung ein. Eine Tour ist für April geplant, auch wenn derzeit leider noch niemand sicher sein kann, ob die Daten gehalten werden können.…

CHANDELIER und T – Treffen der Generationen

Mit dem Festivalauftritt 2019 haben Chandelier offenbar die Lust am gemeinsamen Musizieren wiedergefunden. Die Band kommt jetzt für insgesamt drei Konzerte auf Tour. Begleitet werden Chandelier dabei von dem Soundtüftler und Gitarristen Thomas Thielen aka „t“, der ebenfalls auf dem Night Of The Prog Festival viele Fans für sich gewinnen konnte und von der Festival-Community…

NIGHT OF THE PROG FESTIVAL – Line-Up wächst

Auch dieses Jahr freuen sich die Fans anspruchsvoller, progressiver Rockmusik wieder auf eines der größten und besten Genreevents weltweit: Das Night Of The Prog Festival am geschichtsträchtigen Felsen der Loreley am Mittelrhein öffnet vom 17. bis 19. Juli 2020 zum 15. Mal seine Pforten. Fans aus der ganzen Welt werden wieder nach St. Goarshausen pilgern,…

LAZULI – Tour mit neuem Album

Die französische Band Lazuli ist in der Prog-Szene schon lange kein Geheimtipp mehr. Inzwischen vier umjubelte Auftritte auf dem weltweit bekannten Night Of The Prog Festival am Mittelrhein und unzählige Clubauftritte haben dem Quintett eine große, treue Fangemeinde auf der ganzen Welt beschert. Lazuli wurden bereits 1998 gegründet und bewegen sich stilistisch irgendwo zwischen Rock,…

X: The Godless Void And Other Stories

Sperrige Musik verspricht schon der Bandname. Wer Conrad Keely und Jason Reece also wider Erwarten noch nicht kennt, darf sich beim Namen And You Will Know Us By The Trail Of Dead schon mal auf kantigen Postrock mit Art- und Punkrock-Attitüden freuen. Aber nach neun Longplayern brauchen wir die Band den Szenekennern kaum noch vorzustellen. Fünf Jahre nach dem letzten Album erscheint Platte Nummer zehn, bezeichnenderweise und nach der Bandlogik ganz richtig mit der römischen „X“ betitelt.

„X: The Godless Void And Other Stories“ (InsideOutMusic) macht vieles richtig. Unkommerzielle Songs, die angenehm nach vorne preschen, druckvolle Soundmauern aufbauen, aber auch immer wieder genug Spielraum für filigrane, kunstvoll miteinander verwobene Elemente schaffen. Alternativer Rock mit teils auslandenden progressiven Instrumentalpassagen trifft auf fesselnde moderne Gitarrenriffs und mal verzerrte, mal cleane Vocals. Hin und wieder durchbrechen stylische Samples und Sprechgesang die bewegte Oberfläche eines dunklen musikalischen Meeres, das von elektrischen Stürmen geschüttelt wird. So ist der Track ‚Who Haunts The Haunter‘ ein Aushängeschild für das ganze Album und ein Höhepunkt im Schaffen der Band.

Hin und wieder wirken die Songs ein klein wenig vorhersehbar, und das nächste Riff oder den nächsten Ruhepol mit seinen Keyboard-Elegien hat man schon einmal an anderer Stelle auf der Platte in ähnlicher Weise gehört, aber das ist durchaus Jammern auf hohem Niveau.

Conrad Keely und Jason Reece haben die fünf Jahre seit dem Vorgänger „IX“ genutzt, andere Projekte zu verwirklichen. Keely veröffentlichte nicht nur ein Solo-Album, sondern auch Illustrationen und seine Science Fantasy Novelle „Strange News From Another Planet“. Wieder einmal haben And You Will Know Us By The Trail Of Dead eine herrlich sperrige Achterbahnfahrt entworfen, zu einer schlingernden Reise eingeladen, die progressiven Postrock, alternative Sounds und jede Menge Emotionen zu einem stylischen Mix verbindet. Freuen wir uns jetzt schon auf „XI“ in ein paar Jahren.

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RIVERSIDE kündigen zum Tour-Abschluss Special-DVD-Edition vom aktuellen Album an

Die polnischen Prog-Rocker Riverside, deren aktuelle Europa-Tour heute abend in Potsdam endet, hat vor einigen Tage eine Special-Edition ihres vor rund einem Jahr erschienenen, aktuellen Album „Wasteland“ angekündigt. Der ”Wasteland – Hi-Res Stereo and Surround Mix” 2CD+DVD wird im Digipackformat erscheinen und beinhaltet eine Bonus-DVD von “Wasteland” als Hi-Res Stereo 24bit version und als Surround…

In Cauda Veneum

Mikael Åkerfeldt hat es wieder getan. Er hat sämtlichen Hatern, die ihm immer noch seine Abkehr vom Metal nachtragen, einen dicken Mittelfinger gezeigt. Der bekennende Seventies-Music-Nerd macht weiterhin das, worauf ER Bock hat. Und das ist im Falle des vorliegenden, dreizehnten Opeth-Albums „In Cauda Veneum“ (Moderbolaget / Nuclear Blast) eine Menge. Wie immer man darüber denken und ob der psychedelische Prog-Rock gefällt, für den Opeth seit „Heritage“ (2011) stehen: Das muss man zunächst einmal würdigen. Der Mann und seine Mitmusiker sind progressiv im originären Sinne. Kommerzielle Trends scheren ihn nicht, zumal das letzte Album „Sorceress“ (2016) erstmals in der Bandgeschichte Platz 1 der deutschen Albumcharts erreichte. Was zählt, ist die eigene, künstlerische Entfaltung auf dem Hintergrund des eigenen Geschmacks – und nicht dem des „Marktes“. Und der ist nun mal von den Prog- und Psychedelic-Bands der 70er geprägt. Und über Geschmack lässt sich nun mal nicht streiten.

Die Besonderheit von „In Cauda Veneum“ (lat. „Das Gift sitzt im Stachel“, Metapher für Dinge, die sich zum Ende hin drastisch zuspitzen) ist zunächst vor allem, dass die Band das Album sowohl in Schwedisch und Englisch veröffentlicht. Auch hier ist für Åkerfeldt der zusätzliche Aufwand zweitrangig. Sicherlich ist es für einen Künstler einfacher und emotional authentisch, in seiner Muttersprache Texte zu verfassen. Wer feinfühlig ist, kann das in der ansonsten identischen, schwedischen Version von „In Cauda Veneum“ auch hören.  Der Gesang klingt wärmer, harmonischer, stimmiger.

Stilistisch gehen Opeth den eingeschlagenen Weg konsequent weiter. Waren bereits die letzten Alben Liebhaber-Stücke in puncto Seventies-Prog-Rock, legen die Herren hier nochmals eine Schippe drauf. Es gibt Anklänge von Krautrock, obskures Soundtrack-Feeling, Chöre und Streicher, Spoken-Word-Passagen, Akustikgitarren, Folk- und Jazzelemente. Vor allem letztere sind dazu angetan, den Gedulds-Horizont des letzten Fans aus alten Death-Metal-Tagen zu übersteigen und ihn endgültig zu vergraulen. Musikalisch-technisch ist das alles astrein und mit Liebe zum Detail von jedem Bandmitglied auf höchstem Niveau umgesetzt. Was Stimmungen und Harmonie betrifft, ist das neue Album mit Sicherheit das Vielseitigste im 30-jährigen Opus der Schweden. Nicht mehr nur Wut und Melancholie bringt Herr Åkerfeldt zum Ausdruck, sondern erstmals so deutlich auch politische Anklänge in den Texten. Überhaupt hat sich der Frontmann der Skandinavier was den Gesang betrifft, nochmals deutlich weiterentwickelt. Inzwischen beherrscht er die Stimme als Instrument definitiv besser als die Gitarre.

Dennoch, bei allem objektiven Lob, bei musikalischer Vielseitigkeit und unbestrittener Klasse.  „Watershed“ mündete in sprachlose Ehrfurcht und schauernde Gänsehaut. „In Causa Veneum“ fordert heraus, die eigene Komfort-Zone zu verlassen, ringt jede Menge Respekt und Anerkennung ab. Und eine ordentliche Portion sehnsüchtige Nostalgie in die mittlere Schaffensperiode der Band, als der Progressive Rock nur die zweite Geige spielte.

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Nuclear Blast (Label)

LEPROUS – Ticket-Verlosung zur kommenden Tour mit THE OCEAN

Die norwegischen Art-Rocker Leprous kommen im November mit ihrem neuen Album „Pitfalls“ (VÖ 25.10. bei InsideOut Music) auf Europa-Tour. Supported werden die Skandinavier vom deutsch-schweizerischen Post-Metal-Kommando The Ocean und Port Noir. Es freut uns, in Zusammenarbeit mit Head of PR 1×2 Freikarten für ein Konzert eurer Wahl zu verlosen. Alles, was ihr dazu tun müsst:…