Schlagwort: Death Metal

ELUVEITIE – Erste Single & Coverartwork – Neues Album im April – Tour im Herbst

Die Schweizer-Kelten von Eluveitie veröffentlichen am 4. April ihr neues, achtes Studioalbum „Ategnatos“ bei Nuclear Blast. Nach dem Akustik-Album „Evocation II“ wird es das erste Metal-Album seit knapp 5 Jahren sein. Mit mystisch anmutendem Cover-Artwork von Travis Smith geht die Band sowohl musikalisch als auch inhaltlich zurück zu ihren Wurzeln. Viele Riffs in „Ategnatos“ erinnern…

FALLUJAH – Neues Album und Tour mit neuem Sänger

Die amerikanischen Progressive-Extreme-Metaller von Fallujah sind ab dem Wochenende als Support von Obscura wieder in Europa unterwegs. Mit dabei haben die Jungs nicht nur ihren neuen Sänger Antonio Palermo, sondern auch ein neues Album. „Undying Light“, Album Nummer vier und Nummer zwei beim deutschen Label Nuclear Blast, wird am 15. März erscheinen. Im unten eingebetteten…

OBSCURA mit Traum-Lineup Fallujah, Allegaeon und First Fragment auf Europa-Tour

Das Aushängeschild der deutschen Progressive-Death-Metal-Gemeinde, Obscura, starten Anfang Februar ihre Diluvium-Tour quer durch Europa. Das im letzten Sommer erschienene, fünfte Album der Süddeutschen Todesmetall-Virtuosen hat Kritiker und Fans durch die Bank begeistert. Begeisterung dürfte auch im Hinblick auf die Live-Termine aufkommen, wenn Steffen Kummerer, Linus Klausenitzer, Rafael Trujillo und Sebastian Lanser nicht nur ihr Können…

Relentless Mutation

Wer sich in der überschaubaren internationalen Szene der hochkarätigen Technical-Death-Metal-Bands auskennt, kennt auch ein Dilemma, das in jedem noch so progressiv geprägten Genre wartet. Technisch anspruchsvoller Metal kann neben der Gefahr einer potentiell schweren Zugänglichkeit noch einen weiteren Haken bieten. Wenn die guten Bands alle so gut auf ihren Instrumenten sind, mühelos atemberaubende Griffbrett-Verrenkungen hinkriegen und die schrägsten Taktarten aus dem Ärmel schütteln, wie grenzt man sich dann noch von der hochkarätigen Genre-„Konkurrenz“ ab, um die eigene Fangemeinde zu vergrössern? Archspire setzen hier unter anderem auf ein starkes Pferd: Ihren Sänger Oli Peters, der atemberaubend schnelle Growls auf seine Fans abfeuert. Das ist nicht nur beeindruckend, sondern tatsächlich etwas, woran man die Kanadier Archspire eindeutig von Decapitated, Obscura oder Beyond Creation unterscheiden kann.

Der Hochgeschwindigkeitszug ‚Involuntary Doppelgänger‘ trifft den Hörer zum Albumauftakt unvorbereitet und gnadenlos hart wie ein Schlag in die Magengrube. Unter dem Eindruck dieses Frontalangriffs auf Genre-Konventionen und die Aufmerksamkeit des Hörers gleichermassen steht fortan das ganze Album. Daran ändern auch die klassisch-jazzigen Klimpereien nach zwei Minuten nichts – die ohnehin nicht lange andauern. Das hier ist groß! ‚Remote Tumour Seeker‘ steht dem Opener nicht in viel nach: Abgefahrene Rhythmuswechsel und Taktarten sind im Genre keine Seltenheit – dass sie eine solchen Geschwindigkeit vorgetragen werden aber schon. Erst nach dreizehn Minuten (die ersten drei Songs) darf der Hörer erstmals nennenswert durchatmen. Für exakt eine Minute. So lang ist das akustische Intro des Titelsongs. ‚The Mimic Well‘ setzt auf eine exzentrisch-genialen Groove und spätestens wenn einen die Stakkato-Vocals der atemberaubenden Nummer ‚Calamus Will Animate‘ ummähen, ist man sprachlos oder begeistert. Oder beides. Der sechsminütige Album-Abschluss ‚A Dark Horizontal‘ klingt tatsächlich wie ein Barock-Stück auf Speed. Wenn Bach heute leben und mit einer Death-Metal-Band kooperieren würde, würde es genau so klingen! Unfassbar genial!

Alle Tech-Death-Freunde hier aufgepasst! Dieses Album gehört auf euren Plattenteller oder in eure ITunes-Playlist. Jetzt. Gleich. Kaufen. Genießen. Weitersagen. Archspire haben es nicht erst, aber spätestens mit diesem Album verdient, von mehr Metalheads gehört zu werden. Stellt ihr euch der Herausforderung?

For The Fallen

Das Ableben der Death-Metal-Walze Bolt Thrower hat viele Fans mit einem gebrochenen Herzen zurückgelassen. Es war konsequent, sich nach dem Tod Martine Kearns’ aufzulösen. So viel Schneid haben die wenigsten Metal-Bands. Aber eben für solch eine authentische Einstellung stand die Band aus Coventry über 30 Jahre lang. Nachdem die ersten Infos über die neue Band von Shouter Karl Willets die Runde machten, sprachen alle voreilig von einer Nachfolgeband, die das Erbe der übermächtigen Bolzenwerfer antreten würde. Doch für Willets und seine Mitstreiter zählt mehr das Andenken an den verstorbenen Freund als in die übergroßen Fußstapfen zu treten.

Zusammen mit Original-Drummer Andy Whale, Benediction-Bassist Frank Healy und Cerebral Fix-Sechssaiter Scott Fairfax gedenken Memoriam – ähnlich wie Gregor Mackintosh mit Vallenfyre – den vielen Freunden und Verwandten, die auf dem Weg verloren gegangen sind. Klar sind Anleihen von Bolt Thrower und Benediction in den acht Songs zu hören. Die schwerfälligen Rhythmen und Riffs, die holprigen Uptempo-Passagen und die düstere Grundstimmung sind von den genannten Bands bekannt. Doch einem direkten Vergleich würden Memoriam nicht standhalten, da den Songs die Perfektion Bolt-Throwerischer Kompositionen und die Hardcore-Power Benedictions fehlt.

Am meisten mangelt es den Liedern an musikalischer Tiefe. Die Songs versuchen, eine zu große Genre-Vielfalt abzudecken und wirken dabei wie im Schnellverfahren geschrieben. Sie erschlagen einen nicht, strahlen aber einen rudimentären Charme aus, wie frühe britische Crust-Bands. Willets selber klingt verzweifelt, die Gitarren heiser, das Schlagzeug trocken und der gesamte Sound kann sich zwischen der Alten und der Neuen Schule nicht so richtig entscheiden, ist ungeschliffen, aber von moderner Technik geprägt.

Memoriam zeigen deutlich, dass sie mit dem Ziel angetreten sind, eine eigenständige Band zu sein, was in Ansätzen gelingt. Doch die Schatten der Vergangenheit lassen sich nur schwer vertreiben. Insgesamt ist dem Veteranen-Quartett ein Album gelungen, das die ureigene englische Untergrund-Szene mit einen weiteren dunklen Farbtupfer versieht.

https://www.facebook.com/Memoriam2016

Emperor – Vordergründig Legenden

Emperor veröffentlichen ihre gesammelten Alben vom „Wrath Of The Tyrant“ – Demo bis hin zum letzten Album „Prometheus – The Discipline Of Fire And Demise“ aus dem Jahr 2001 neu und remastered.
Zeit, einmal auf diese Legende des norwegischen Black Metals zu blicken und sich dabei die Frage zu stellen: Warum bloß ist das so? Warum sind Emperor für so viele Leute absoluter Kult und Legenden des Schwarzmetalls?

Amon Amarth mit Magiern und der Bruderschaft der Schlange

Manchmal ruft eine so gelungene Kombination von Metalbands zu einem Konzertabend, dass der Besuch auch dann lohnend erscheint, wenn nicht jede Gruppe in gleichem Masse für persönliche Begeisterung sorgt. Die Todes-Wikinger von Amon Amarth, die Thrash-Veteranen von Testament und das Melodic-Doom-Metal-Trio Grand Magus an einem Abend sind auf jeden Fall ein solches Line-Up. Seit Ende Oktober dauert die Jomsviking-Tour der headlinenden Skandinavier – wir waren für euch mit gezückten Schwertern im Komplex 457 in Zürich mit von der Partie.

Obscura Live 2016 – Progressive Death Metal hoch 4

Manchmal gibt es Konzert-Billings, die man sich als Genre-Fan einfach nicht entgehen lassen kann. In diesem Fall hatten die deutschen Prog-Deather Obscura mit handverlesenen Bands zur lange erwarteten Tour zu ihrem im Februar erschienenen, vierten Studioalbum Akroasis geladen. Gleich drei großartige Supportbands hatte Bandleader Steffen Kummerer persönlich zur Tour eingeladen, namentlich die Genre-Kollegen von Rivers of Nihil sowie Beyond Creation – zusätzlich die Progressive-Thrash-Metaller von Revocation. Die Erwartungen an einen hochklassigen Metal-Abend wurden nicht enttäuscht, wenn auch der Enthusiasmus des Schweizer Publikums durchaus noch etwas größer hätte sein können.

Defeated Sanity – Seelenreisen, Todesmetall und Miles Davis

Wohin kann sich Metal noch weiterentwickeln? Eine spannende Frage, die der kanadische Journalist, Soziologe und Metalhead Sam Dunn in seiner sehenswerten, elfteiligen Dokumentationsreihe „Metal Evolution“ beschrieb und analysierte. Im Fokus von Dunn stand dabei auch immer die Frage nach der Innovationskraft neuer Stile und Bands. Die Episode 12 über „Extreme Metal“ reichte Dunn als „Anhängsel“ nach, der tiefste Untergrund hatte danach verlangt und die zusätzliche Episode auch via Crowdfunding finanziert. Die Extreme-Metal-Fangemeinde wollte ihr komplexe Subkultur auch thematisiert sehen. Sie stellt in einer Zeit, in der Metal Mainstream ist, offenbar eine neue Evolutionsstufe des Underground dar.