Schlagwort: AOR

ROCK HARD FESTIVAL – Letzte Bands, Running Order, Warm-up, das volle Programm

Rock Hard Festival

Das Team des Rock Hard Magazins hat fertig! Das Line-up und die Running Order für das Pfingstwochenende (26.–28. Mai) im Gelsenkirchener Amphitheater steht und das Warm-up ist ist gebucht. Zuletzt sind noch die trinkfesten Frankfurter Tankard und die Newcomer Iron Fate eingeladen worden. Running Order Rock Hard Festival 2023 Freitag, 26. Mai15:00 – 15:40 Screamer16:00…

ROCK HARD FESTIVAL 2022 – Mit Stakkato, Polonäse und teutonischem Stahl gegen Corona

Festival-Sommer versus Corona-Epidemie? Pfingsten 2022 gewinnt ganz klar der Festival-Sommer, nicht nur nach Punkten, sondern durch Technischen Knock-out. Das CoVid-Virus ist an diesem Wochenende auf dem ausverkauften Rock Hard Festival kaum von Belang. Masken, Abstand und Rücksichtnahme sind Fehlanzeige, dafür herrscht Partystimmung wohin man guckt. Dazu spielt das Wetter drei Tage lang mit, beschert uns…

Divide Et Impera

„Divide Et Impera“ (Andromeda Relix) von Røsenkreütz ist nach „Back To The Stars“ der zweite Longplayer der Italiener. Halt, eigentlich muss man ja sagen: des Italieners. Røsenkreütz ist eigentlich ein Projekt des Produzenten Fabio Serra, der seit rund 30 Jahren in Verona ein Studio betreibt und dort aber eher Pop- und Dancebeats fabriziert. Aber keine Angst, hier wird nicht getanzt, sondern geproggt mit einem Stilmix irgendwo zwischen progressivem Rock, AOR und Hardrock. Wer Yes, Rush, Queen, Genesis und Toto mag, findet hier garantiert Gefallen an dem einen oder anderen Song, denn sie sind alle sehr unterschiedlich geworden. Aber wer mag schon nur eine der genannten Bands?

Bereits beim Opener ‚Freefall‘ fühlen sich alle heimisch, die immer noch auf 80er Neo-Prog im frühen Marillion-Stil stehen. Die Gesangsparts wirken harmonisch und sind oft mehrstimmig arrangiert. ‚Imaginary Friend‘ ist nicht ganz so poppig, wirkt durch den Einsatz der Bratsche treibend, entwickelt sich immer weiter zur abwechslungsreichen Up-Tempo-Nummer. Auch die vom Piano getragene Ballade ‚The Candle In The Glass‘ kann überzeugen. Der obligatorische Longtrack, hier ‚The Collector‘, darf natürlich auch nicht fehlen. Er rundet ein sehr solides Album noch einmal mit einem Querschnitt durch alle vertretenen Stile ab.

Fabio Serra lädt mit Røsenkreütz und „Divide Et Impera“ ein zu einem Spaziergang durch die AOR-Welt mit zahllosen Reminiszenzen an die schon erwähnten Bands, aber auch Camel oder Styx klingen immer wieder mal an. Dabei schafft es der Italiener aber jederzeit, nicht wie eine billige Kopie der Vorbilder zu wirken, sondern durchaus „sein eigenes Ding“ zu fahren. Orchestrale (Keyboard) Parts, ein paar Streicher, launige Kapriolen auf der Orgel, knackige Gitarren. Die Zutaten stimmen, das Rezept passt, der süße Kuchen mundet.

Røsenkreütz Bandhomepage

Røsenkreütz beim Importspezialisten Just For Kicks Music

Love Over Fear

Eines der Urgesteine der britischen Neo-Prog-Szene sind zweifelsohne Pendragon. Nick Barretts Stimme ist unverkennbar. Und tatsächlich braucht auch der Rest nur wenige Augenblicke, um unüberhörbar nach Pendragon zu klingen. So auch das neue Album „Love Over Fear“ (Toff Records ).

Das ist klassischer Neo-Prog der alten Schule, der auch gut auf Alben wie „Not Of This World“ gepasst hätte. Das Cover-Artwork lädt bereits zum Verweilen ein, kann man hier doch viel entdecken: Fische, Korallen und Wellen verschmelzen zu einer ähnlich interessanten Landschaft, wie die Musik zu einem Gesamtkunstwerk verschmilzt. Breite Keyboards, filigrane Soli, schwebende Gitarren und über allem Barretts dynamischer Gesang – Pendragon erfinden sich hier nicht neu, bleiben aber ihrem Output absolut treu und liefern ein elegantes Album ab, das viel Spaß beim Hören macht und auch danach im Ohr bleibt.

Das gilt insbesondere für das balladenhafte ‚Starfish And The Moon‘, aber auch für ‚360 Degrees‘, wo uns die Engländer mit folkloristischem Touch in Form von begleitenden Violinen und Mandolinen überraschen. Passend zum wirklich schönen Cover laden auch die Texte dazu ein, in diesen dunklen Zeiten das Schöne der Welt nicht aus den Augen zu verlieren. Gepaart mit mit Melodien aus einer anderen Welt und allen klassischen Zutaten, die wir Neo-Progger so lieben, ist „Love Over Fear“ ein herausragendes Album entstanden, das sicher zu den besten der Band gehört.

Wer möchte, greift beim Importspezi Just For Kicks Music zum wunderbar gestalteten Artbook mit zwei weiteren CDs, auf denen sich akustische und instrumentale Versionen der Songs befinden.

Pendragon Bandhomepage

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SWEDEN ROCK FESTIVAL – Line-Up mit GUNS N‘ ROSES, VOLBEAT und IN FLAMES

Das seit 1992 stattfindende Sweden Rock Festival zählt zu den bei Besuchern beliebtesten Open-Air-Festivals der Welt, von dem wir in zurückliegenden Jahren auch schon berichtet haben. Vor allem ist das in Sölvesborg in Südschweden stattfindende, viertägige Festival für sein sehr breit aufgestelltes Programm bekannt. Kaum ein anderes Festival weltweit dürfte so viele unterschiedliche Rockmusikfreunde zufrieden…

Sonic Playground Revisited

Zurück in die Vergangenheit, back to the 80s, das ist das Motto der finnischen Hardrocker The Ragged Saints, die sich jetzt mit „Sonic Playground Revisited“ (AOR Heaven) nach längerer Pause eindrucksvoll zurückmelden. Die Band hat seit 2013 an ihrem zweiten Album gearbeitet und sich immer wieder Pausen für andere Projekte und die Familien gegönnt.

Classic (Hard)Rock irgendwo zwischen Whitesnake, Def Leppard und Ratt ist auch 2020 angesagt, das ist spätestens seit den 80ern nicht mehr neu, aber heute auch irgendwie retro. Wer also verspielte, teils schmalzige Gitarren, triefende Keyboards und hin und wieder auch mal einen Synthie-Bass mag, der ist auf diesem Spielplatz schon mal gut aufgehoben.

Das Rad des skandinavischen AOR und Melodic-Rocks erfinden die Finnen natürlich nicht neu. Neben den genannten Bands sind auch hörbar stilistische Einflüsse aus dem Nachbarland Schweden zu vernehmen: ein wenig H.E.A.T. hier, ein wenig Eclipse dort. Dennoch: Gut gekocht ist das allemal, und schon der Opener ‚Never Gonna Let You Down‘ dürfte allen Freunden des klassischen Hardrocks von vor 30 Jahren ein Lächeln ins Gesicht zaubern. Bei ‚Take Me With You‘ haben wir neben den hervorstechenden, immer wieder an Whitesnake erinnernden Gitarren zudem einen äußerst eingängigen Refrain, der sich schnell im Gehörgang festsetzt.

Egal ob Powerballaden wie ‚Just Believe‘ oder das melodische und fast schon hymnenhafte ‚Turning Cold‘, die Finnen wissen, wie man gute Songs schreibt. Wer also auch 2020 noch musikalisch auf die 80er steht, ist bei The Ragged Saints genau richtig. Ob es jetzt wirklich notwendig war, so viele Jahre an dem Material zu arbeiten, sei einmal dahingestellt.

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Autumn’s Child

Ein Debüt ist ein Debüt. Oder eben auch nicht, wenn der Bandbegründer ein alter Hase im Geschäft ist und zu den besten Singer / Songwritern in Schweden zählt. Mikael Erlandsson hat mit seiner Band Last Autumn’s Dream bis 2017 insgesamt 14 Studioalben veröffentlicht. Jetzt nutzte er die dort eingelegte Pauset, um eine neue Formation auf die Beine zu stellen. Auf dem selbstbetitelte Erstling (AOR Heaven) ist quasi ein Who-Is-Who des Schwedenrocks vertreten.  Mit dabei sind Claes Andreasson (Heartbreak Radio), Pontus Åkesson (Moon Safari), Jona Tee (H.E.A.T.) und Robban Bäck (ex-Eclipse, Mustasch, W.E.T.). Unter dem bezeichnenden Namen Autumn’s Child geht es also weiter mit – wer hätte das gedacht? – Melodic Rock.

Wer 80er AOR und Classic Rock à la Queen oder Journey mag, sollte sich grundsätzlich von dieser neuen alten Band angesprochen fühlen und wird mit vielen bunten Melodien glücklich werden – die man alle so oder ähnlich schon mal gehört hat, eben auch bei Last Autumn’s Dream. Nichts Neues also im Schwedenland. Hier und da stechen die Keyboards vielleicht etwas mehr hervor.

Die neue Band macht im Prinzip genau da weiter, wo Autumn’s Dream stehengeblieben sind: teils schmalzig, teils zum Mitschunkeln einladend wie bei ‚Sayonare Eyes‘. Richtig schwungvoll und sehr eingängig ist ‚Face The Music‘ geworden, klar das Highlight des Albums. Zwischendurch wird es auch mal richtig druckvoll in ‚Glory‘, aber die Balladen überwiegen eindeutig. Mit flinken Gitarrensoli und poppigen Keyboards und immer berechenbar, liefern Autumn’s Child mit ihrem Debüt ein grundsolides Album ab, dem man (natürlich) anhört, dass hier langjährige Profis am Werk sind, dem aber auch jede Überraschung fehlt. Spaß machen die zwölf Tracks dennoch.

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The Serpent Rings

Magnum sind trotz einer Bandgeschichte von beinahe 50 Jahren und 20 Studioalben in der Allgemeinheit kaum bekannt. Vielleicht liegt es daran, daß die Briten sich nur schwer in eine Schublade einsortieren lassen. Für Hardrock-Verhältnisse zu keyboardlastig, für AOR bzw. Classic Rock zu anspruchsvoll und für Prog Rock zu schlicht. Trotzdem hat sich die Band nie Trends angebiedert.

Seit der Wiedervereinigung 2002 nach siebenjähriger Auszeit begleitet scheinbar unerschöpflicher Arbeitseifer das Gründungsduo, das perfekt harmoniert. Bob Catleys Stimme hat sich im Alter vertieft, aber nichts von Wirksamkeit und Wiedererkennungswert verloren. Tony Clarkin, der eigentliche musikalische Kopf hinter der Band, gibt mit jedem neuen Album eine Lektion über die Natur des Reifens: Selbst in den 70ern unterstreicht er beispiellos seine Qualitäten als begnadeter, poetischer Songschreiber.

Nur zwei Jahre nach dem 20. Jubiläumsalbum „Lost on the Road to Eternity“ (2018) steht man mit dem neuen Opus „The Serpent Rings“ vor der Türe. Mit ‚Where are you Eden?‘ geht’s sofort gewohnt flott zur Sache. Eingekleidet in ein erdiges und warmes Soundgewand ziehen Magnum erneut alle Register, um den Zuhörer auf ihre eigenwillige musikalische Reise einzustimmen. Mit einer Mischung aus nostalgischer Verträumtheit und heroischer Fantasy wird der Zuhörer geradezu zur Tagträumerei verleitet, die mit den folgenden ‚You can’t run faster than Bullets‘, ‚Madman or Messiah‘, ‚The Archway of Tears‘, ‚Not Forgiven‘ und dem Titeltrack nicht mehr unterbrochen wird. Sounddichte und Stimmung erinnert dabei an das Referenzalbum „On a Storyteller’s Night“ (1985), ohne dessen Level zu erreichen.

Doch dann lässt diese Wirkung bei ‚House of Kings‘ auf einmal nach und man bekommt sie nur noch sporadisch zu spüren. ‚The Great Unknown‘, ‚Man‘, ‚The Last One on Earth‘ und das abschliessende ‚Crimson on the White Sand‘ sind allesamt solide und fein ausgearbeitete Songs, fallen aber vom großartigen Rest ab. Dennoch: Mit „The Serpent Rings“ haben Magnum ein weiteres Album abgeliefert, das jedem Liebhaber von gepflegtem Melodic Rock mit symphonischen Elementen ein befriedigendes Lächeln aufs Gesicht zaubern wird.

(Verfasst von Rosario Fazio)

HUEY LEWIS & THE NEWS – Zweiter Song vom neuen Album zum 40. Geburtstag

Jeder Rockmusikfreund kennt „The Heart of Rock ’n‘ Roll“ und „The Power of Love“ aus dem Zurück-in-die-Zukunft-Soundtrack. Mit den Hits waren Huey Lewis und seine Band vor allem in den 80er Jahren ein Phänomen, das es auf jeden ernstzunehmenden Rockmusik-Sampler der kommenden Jahrzehnte geschafft haben dürfte. Nach vierzig erfolgreichen Jahren, dreißig Millionen verkauften Alben, diversen…

WISHBONE ASH – Rock-Veteranen mit Album und Tour zum 50. Bandjubiläum

In der langen Historie der Rockmusik gibt es nur wenige stilprägende Bands, die bis in die Gegenwart hinein aktiv sind. Die Engländer Wishbone Ash gehören zweifellos zu dieser raren Spezies. Fast auf den Monat genau 50 Jahre ist es her, dass die Gruppe um Gitarrist/Sänger Andy Powell mit ihrem Debüt erstmals die Öffentlichkeit auf sich…