Schlagwort: Sludge

INTER ARMA – Nine Inch Nails’ „March Of The Pigs“ genüsslich zerlegt

Inter Arma Band 2020

Cover-Alben sind so eine Sache für sich – es gibt mehr schlechte als gute und ein paar interessante. Die lärmigen US-Sludger Inter Arma sind durchaus in der Lage, eigenwillige Cover-Songs abzuliefern. Den Beweis treten sie am 10. July an, an dem sie „Garbers Days Revisited“ durch Relapse Records veröffentlichen werden. Dabei verhackstücken sie Nine Inch…

SERPENT OMEGA – Aus einer anderen Welt namens „Orog Nuur“

Serpent Omega Band pic

Wie sieht es aus mit einem gehörigen Schluck Endzeitstimmung mit einem Schuss Fuck-You-Attitüde? Könnt ihr haben! Serpent Omega setzen dort an, wo Kylesa aufgehört haben. Sie verbinden groovigen Stoner, derben Sludge und rotzigen Punk auf frische Art und Weise. Die vier Schweden haben Spaß an düsterer Musik und spucken einem dabei ins Gesicht. Gehässigkeit ist…

Keverra

Dieses Jahr hat schon große Highlights im Bereich Doom, Sludge und Stoner gesehen: Göden, Temple Of Void, Frayle und jetzt brechen Keverra die nächste schwere Tür nieder. Das Trio aus LA ist ganz vom alten Schlag, Routiniers in Sachen kriechendem Lärm. So klingt ihr selbstbetiteltes Debütalbum (Seeing Red Records) wie aus einer längst vergangenen Zeit, roh, düster, eigenständig und zutiefst verzweifelt.

Mit Melodien haben sie es nicht so besonders, dafür mit noisig-kreischenden Vocals und einem hölzernen wie scheppernden und hallenden Sound, wie er in diesem Subgenre gepflegt wird. Die knapp 40 Minuten geben einem das Gefühl, bei den live-haftigen Aufnahmen dabei zu sein. Das Trommelfell vibriert, die Klamotten flattern, die Gesichtszügen schlackern – die zehn Songs sind physisch erlebbar, sobald der Lautstärkeregler auf elf steht. Keverra holen jeden Dezibel Lärm aus ihren Instrumenten heraus und feiern damit eine Orgie aus massiven Schallwellen. Aufgrund ihrer langjährigen Erfahrung in der Szene, wissen sie aber wie sie ihr Getöse anreichern, variieren und Niveau verleihen.

Keverra kreieren nicht nur fetten, rockigen Sludge, sondern sie lassen ihn Leben, wie eine eigene Wesenheit, die sich vor Schmerz und Verzweiflung windet. Gekonnt kombinieren sie die klassischen Versatzstücke, wie einen walzenden bis holprigen Rhythmus, kehlig verzerrten Gesang, schwere Riffs, ruhige Momente und eine hypnotische Atmosphäre. Die zehn Songs wirken auf einen wie schweißtreibende Arbeit. Während einen die Musik gefangen nimmt, wünscht man sich gar nicht erst, dass der Tunnel je zum Licht führt. Die Dunkelheit lebt in einem, wird Teil von einem. Zeit, lädt ein, sich ihr ganz hinzugeben und in ganzen Zügen zu genießen.

Keverra machen Musik für kleine, versiffte, stinkende Clubs, in denen sich Einfachheit, Leidenschaft und Ehrlichkeit die Hände reichen. Keverras Debütalbum ist so authentisch wie ein Dosenbier in der einen und eine Kippe in der anderen Hand. Keverra muss laut gehört werden. Volume up!

Homepage von Keverra

Keverra bei Bandcamp

Keverra bei Facebook

Exklusive Deutschland-Premiere: Neues Video der finnischen Doomer DÖ

Wir freuen uns sehr, das neue Songvideo der finnischen Dark-Cosmic-Doom-Band DÖ exklusiv in Deutschland zu präsentieren. Das Trio aus Helsinki ist Pflichtprogramm für Fans von Lord Dying, Sourvein, Graves at Sea, Neurosis oder Weedeater. Der Sound von Big Dog, Joe E. Deliverance und Deaf Hank ist ein dreckiger Mix aus Doom, Sludge, Psychedelic und Stoner…

Symmetry Lover

An angry melody inside my head,
Deadbeats are not for dancing. (‚Consequences‘)

Damit ist fast alles gesagt, was man über ‚Symmetry Lover‘ (Through Love Records, I.CORRUPT.RECORDS und Trace In Maze Records) wissen muss. Hier wird nicht getanzt, hier wird sich schwerfällig bewegt. Und ernsthaft, bedeutsam, gern auch schmerzvoll dreingeschaut. Das Dortmunder Bandprojekt lässt mit seinem Debütalbum in Screamo-Manier keinen Zweifel an seiner Gereiztheit. Und will einen Rückzugsraum schaffen für alle, die sich unverstanden, abgewiesen und ausgegrenzt fühlen.

I am sick of smiling when I’m filled with pure disgust. (‚Golden Thread‘)

Das kann nur begleitet werden von Klängen der düsteren Art. Das Album ist bepackt mit schweren Riffs und einer sirrenden Snare, der Bass bedient die tiefsten Notenlagen. Die Gitarrenwände geben mit Ansätzen von charmanten Melodien ein bisschen Halt, ansonsten sind die Stücke bewusst sperrig komponiert. Leider sind die Brüche in den Arrangements nicht immer gelungen, sondern wirken oft zu verkopft. Das entspricht wiederum dem hohen Anspruch, den die Band an ihre Songs und besonders an deren Botschaften stellt. Die ist unsubtil verpackt in dystopischen Texten voller Zorn, Enttäuschung und femal anger.

The fire’s raging inside me, I’m gonna burn you down
your attempt to shush me will raise my scorn. (‚Golden Thread‘)

Das in fast jedem der acht Songs geäußerte Bedürfnis, sich von seiner Umgebung abzugrenzen, ist vor allem für Heranwachsende wichtig, wenn nicht obligatorisch. Bis zu einem gewissen Maße kann das auch jeder kritisch denkende Mensch fortgeschrittenen Alters nachvollziehen. In seiner Unbedingtheit wird das bei Symmetry Lover aber doch irgendwann anstrengend. Und kann leicht ins Verzweifelte abrutschen, zumal die Sprache der Songs betont intellektgeleitet ist.

I won’t make peace, no I won’t,
with a devious demon.
I will dissect, I will destroy
craving for sunshine. (‚Silent Riots‘)

Nicht allzu glücklich ist die Entscheidung für englische Texte. Hier bestätigt sich, dass sie kaum ein/e Deutsche/r in so einem langgezogenen Kreisch-Gesang wirklich überzeugend rüberzubringen vermag. Das tut der Glaubwürdigkeit der Songs nicht gut. Gewollt hingegen ist, dass ‚Symmetry Lover‘ im Ganzen ein unbehagliches Album ist – so wie das Leben eben auch. Sich seinen Ängsten und seinem Ärger zu stellen, mag schmerzhaft sein, ist für einen ehrlichen Umgang mit sich selbst aber unabdingbar. Wenn so manche/r Hörer/in diese Botschaft mitnimmt, ist doch viel erreicht.

BARONESS im Herbst auf Tour mit VOLBEAT und DANKO JONES

Am kommenden Freitag, den 14.06. erscheint das neue Album „Gold & Grey“ von Baroness. Vor einiger Zeit hat die Band auch bekannt gegeben, dass sie zusammen mit Danko Jones als Support für Volbeat im Herbst an einer Stadiontour durch Europa teilnimmt. Hier nochmal die Daten: 01.11. Berlin – Mercedes -Benz Arena 03.11. Stuttgart – Hanns-Martin-Schleyer-Halle…

Palehørse

Palehørse, 2007 unter dem Namen Amendfoil im Tampere (Finnland) gegründet, ist eine Wiedergeburt. Amendfoil war aktiv in der nationalen Musikszene und brachte es auf zwei in Eigenregie veröffentlichte Alben und hunderte von Live-Auftritten. Zum Trio um den vielseitig talentierten Frontmann, Sänger und Gitarristen Lassi Mäki-Kala geschrumpft, veröffentlichte die Band nun ihr aussergewöhnliches Debüt unter neuem Namen beim dafür bekannten norwegischen Underground-Label Indie Recordings.

Das Power-Trio kombiniert den sludgy, rifforientierten Ansatz von Bands wie Red Fang, Baroness oder Mastodon mit eingängigem Alternative-Rock. Und das funktioniert wirklich gut und schmeckt extrem lecker!

Mit ‚Dead Wrong‘ geht’s mit einem derben Scream und einen groovy Riff los. ‚Pale Horse‘ hat ein simples, punkiges Riff und einen schön eingängigen Chorus. Bei ‚The Passenger‘ zaubert das Trio aus mehrstimmigem Gesang und wütend-punkigen Shouts eine wunderbare Kombination. ‚Darken Waters‘ schafft es auf verblüffende Weise, an Alternative-Rock-Bands der 90er Jahre zu erinnern und gleichzeitig eine Verbeugung vor Classic-Rock-Bands der 60er und 70er zu machen. ‚Catharsis‘ ist zu Beginn ein wütender Hardcore-Knüppler, betört dann aber kurz darauf mit Britpop-Harmonien. ‚Odious‘ ist einfach wundervoll und schafft den gleichen Spagat: Punkrock-Attitüde, Düster-Riffs und blumige Melodik irgendwo zwischen den Foo Fighters und Mastodon.

Dieses Album ist eines der bisherherigen Highlights des Jahres. Ein Newcomer, der zwar nicht wirklich einer ist, aber alle Lorbeeren eines tollen, überraschenden Debütalbums verdient. Bitte diesen vermutlich nicht mehr lange als solcher zu identifizierenden Geheimtip unbedingt antesten!

LITTLE VILLAINS – Ab Ende April auf Tour bei uns

Bock auf Rock? Da haben wir die Little Villains für euch im Angebot. Die Band wurde 2004 von den beiden englischen Musikern Philthy Animal Taylor (Ex Motörhead) und James Alexander Childs (Avon) gegründet, als diese sich zufällig in Los Angeles beim Einkaufen (!) trafen. Nach Philthy Animal Taylors Tod im Jahr 2015 macht James Alexander…