Schlagwort: Garage Punk

THICK – Debütalbum im März

Drei Ladies, ordentlich Lärm: Die Punk-Combo THICK aus Brooklyn veröffentlicht am 6. März via Epitaph ihr Debütalbum „5 Years Behind“. Über die Platte sagt Sängerin, Bassistin und Gitarristin Kate Black:  Viele der Songs entstanden, weil wir uns vom Schweigen erdrückt fühlten, doch letztendlich ist dann der Song selbst die Antwort darauf. Das sind wir, die…

THE DOGS – Garagen-Punks mit neuem Album

The Dogs Crossmaker Review

Im heimischen Norwegen füllen die Garagen-Punks bereits locker Venues mit über 1000 Personen, und mit ihrem neuen Album „Crosswalker“ dürften sie auch in Deutschland auf dem besten Wege dahin sein. Frontsänger Kristopher Schau dürfte vielen noch aus der Band The Cumshots bekannt sein. Mit dem neuen Album dürfen die Jungs in ihrer Heimat übrigens niemand…

ROTTEN MIND – Neues Album

Aus Uppsala kommen nicht nur Studenten, die unschuldigen Mädchen im Skiurlaub das Herzlein stehlen, sondern auch ziemlich brauchbare Punk-Combos wie Rotten Mind. Das Quartett präsentiert am 7. Februar mit „Rat City Dog Boy“ sein viertes Album. Die Mannen um Sänger und Gitarrist Jakob Arvidsson haben ein Faible für 70er Jahre-Punk, Garage und Post Punk, was…

STEAKKNIFE – Der doppelte Lee Hollis live

Steakknife Band

Als wenn der gute Lee Hollis nicht genug auf dem Zettel hat nach einem nagelneuen Spermbirds-Album und den Live-Dates mit der Hardcore-Legende im Oktober. Jetzt hat er auch noch vier Live-Termine mit Steakknife (Finest Punkrock since 1995) im November bestätigt. So lässt sich der Herbst doch punkrockig an. Was meint ihr? Steakknife live 2019 31.10.…

Rock ’n‘ Roll Isn’t Boring, It’s You

Denkt man an Hamburg, ist die erste Assoziation trotz Kiez vermutlich eher nicht Punk, sondern Hafen, Große Freiheit, Pfeffersäcke und Fischbrötchen. Umso netter zu wissen, dass Bands wie Die Goldenen Zitronen, Montreal, Rantanplan und Slime ihren Ursprung in der Hansestadt haben. Die Newcomer-Combo No Sugar tritt mit ihrem Debüt-Album „Rock ’n‘ Roll Isn’t Boring, It’s You“ (Sabotage Records / Inhumano Records) nun an, diese Liste um einen Posten aufzustocken. 

Mit dem Opener „Time’s Up“ macht das Quartett direkt lautstark klar, dass es keinen Bock mehr auf Machotum, Sexismus und das Patriarchat hat: Wenn der feine Herr Kuchen möchte, soll er ihn sich doch gefälligst selbst backen, bellt Sängerin Faye Decay ins Mikro. Empowerment der diversen Geschlechter ist ohnehin der rote Faden auf „Rock ’n‘ Roll Isn’t Boring, It’s You“. Das mag nicht zuletzt der Tatsache geschuldet sein, dass sich die Bandmitglieder selbst nicht gerne in Schubladen stecken lassen – nachzuhören in „Pizza Girl*“.

Untermalt werden die direkten Piss-mir-nicht-ans-Bein-Texte von wohlig-schrammeligem Garage-Sound, der gerne in Indie-Gefilden wildert und aus den Gitarren rausdengelt, was geht. Doch No Sugar können auch zart und verletzlich, was sie mit „Suburban Shoes & First Band Blues“ unter Beweis stellen: Sehnsüchtig, aber ohne Schmalz juchzt Faye Decay ihren Text und erinnert dabei an die großartige Patti Smith.

Es wurden sicherlich schon musikalisch durchschlagendere Debüt-Platten veröffentlicht. Der Bonus von No Sugar ist definitiv ihr feinsinniger Humor beim Texten und die auf-die-Fresse-Attitüde, mit der der Hörerschaft die Songs entgegengerotzt werden. Die Band will nicht um jeden Preis gefallen, sie hat eine Message, und wer darauf keinen Bock hat, wird am Wegesrand zurückgelassen. Oder, wie sie es selbst in „Hidden“ formuliert: ‚This ship has sailed to sexier seas‘. 

 

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NO SUGAR – Präsentieren „Pizza Girl*“

Das Hamburger Punk-Quartett No Sugar beglückt seine Fans am 4. Oktober mit dem Debüt-Album „Rock ’n‘ Roll Isn’t Boring It’s You“. In ihrem ersten Clip „Pizza Girl*“ zelebriert die Band die Vielfalt der Geschlechter und zeigt Mackern mit losem Mundwerk, dass Frau Besseres zu tun hat, als sich auf der Straße dumm anreden zu lassen.…

Carnage Bargain

The Paranoyds haben ihren Bandnamen nach eigen Angaben nicht ohne Grund gewählt: Man lebe nicht nur in Richtung einer dystopischen Zukunft, nein, Smartphones hören heimlich mit und gelten als unsere verlängerte digitale Persönlichkeit, außerdem seien Rechtspopulisten weltweit auf dem Vormarsch. Grund genug also, paranoid zu sein.

Ganz so düster wie ihre Sicht auf die Dinge ist das Debütalbum des Quartetts aus L.A. nicht ausgefallen. „Carnage Bargain“ (Suicide Sqeeze) schwelgt quasi in der Vergangenheit, zumindest musikalisch. Dichte Fuzz-Gitarren, satter Bass und rollende Drums laden zu einer Zeitreise in die 60ies ein, als Garage noch ein Underground-Phänomen war und Punk noch nicht mal in den Kinderschuhen steckte. Dafür waren Girl Groups mit ihrem Harmoniegesang der heiße Scheiß.

The Paranoyds – bestehend aus drei Ladies und einem Gentleman – fusionieren all das zu einem satten Sound, der sich in seiner Coolness weder anbiedert noch zu viel Kiss My Ass-Attitüde verbreitet. Schade ist nur, dass die Lyrics zum Großteil in der Musik untergehen – hier hätte der Tonmensch sorgfältiger Staz Lindes‘ und Laila Hashemis Vocals herausarbeiten müssen.

Da, wo die Damen klar zu vernehmen sind, ist auch ihre Botschaft deutlich: Mädels, verbiegt Euch nicht für irgendeinen Kerl und bleibt stark und unabhängig („Girlfriend Degree“). Macht außerdem, wonach Euch der Sinn steht – egal, was andere denken („Courtney“). Wenn doch mal alles zu viel wird, gönnt Euch eine Pause und begebt Euch eine Zeit lang metaphorisch in den Winterschlaf („Bear“).

Mit „Carnage Bargain“ erteilen The Paranoyds gängigen weiblichen Attributen wie immer nett, höflich, zuvorkommend und hübsch angepasst zu sein eine klare Absage. Statt dessen sind sie in bester Riot Grrrl-Tradition laut, rumpelig und rüpelig. „Girls to the front!“ ist wieder die Devise. Falls das in der männlich dominierten Punk-Szene für Paranoia sorgt – Pech gehabt, The Paranoyds haben sich ihren Platz verdient. 

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Suicide Squeeze

 

 

NO SUGAR – Punk goes Gender

Die Hamburger Punk-Combo No Sugar hat sich auf die Fahnen geschrieben, mehr Diversität in die Szene zu bringen. Ihre Botschaft verbreiten sie ab dem 4. Oktober auf ihrem Debüt-Album „Rock’n’Roll Isn’t Boring It’s You“ (Sabotage Records / Inhumano Records). Eine klare Ansage der Band gibt’s gleich vorweg:  „Hollywood wird keine Revolution hervorbringen. Mackern und Sexismus…

Dudu

take what you need, forget what you think, all you knew were lies.
bruise your beliefs, destroy all your things, because now what’s yours is mine. (‚Another Anthem‘)

Genau. Vergessen wir alles, was wir je wussten. Von eloquenten Songtexten und raffinierten Arrangements, von durchtechnisierten Produktionen. Vergessen wir alles, was dem Punkrock seine Ursprünglichkeit und Einfachheit genommen hat, seine offenherzige Wut und schlichten Akkorde. Haben wir Kopf und Herz derart frei bekommen, sind wir bereit für ‚Dudu‘.

‚I got a taste for trash‘ rufen uns die B Boys entgegen und produzieren freilich alles andere als Müll. Ihr zweites Album (erscheint über Captured Tracks) strömt mit jeder Note eine Attitüde der Direktheit aus. Dem Trio aus New York reichen ein paar atemlos ausgestoßene Sätze und ein bisschen Strom aus der Steckdose, um der Hörerschaft alles zu geben, was sie braucht.

Das Album hat eine Unmittelbarkeit, um die sich viele andere Bands verzweifelt und vergebens bemühen. Bei den B Boys hat man das Gefühl, man stünde direkt bei ihnen im Proberaum. Das Geheimnis dürfte die Absenz von Perfektionismus sein. Die Songs klingen, als wären sie gerade erst entstanden – oder vielmehr noch im Entstehungsprozess, bevor irgendein ambitionierter Produzent sie in die Hände bekommt. Alles ist rau, direkt, ungeschliffen – und funktioniert bestens. Denn merke: Trotz als Prinzip und ein Minimum an Technik sind die besten Voraussetzungen für guten Punkrock.

we’re coming out from deep inside the woods to take back everything.
we’re coming out and taking all your goods to drown them in a fire. (‚Another Anthem‘)

THE PARANOYDS starten durch

Life in plastic, it’s fantastic – zumindest in L.A., wo The Paranoyds ihr Hauptquartier haben. In seinem Clip zur Single „Girlfriend Degree“ liefert das zu drei Vierteln feminine Quartett allerdings einen zynischen Abgesang auf Beauty-Wahn, Oberflächlichkeiten und den Drang, gefallen zu wollen. In welche Richtung es auf dem am 13. September erscheinenden Debüt-Album „Carnage Bargain“…