Schlagwort: Southern Rock

HOLLIS BROWN – Neues Album der Bluesrocker im Juni

Zeitloser Blues- und Southernrock, etwas Americana, hin und wieder eine Prise Garagenrock – klingt nach einer bekannten Rezeptur. Wenn diese jedoch so gut und mitreißend dargeboten wird wie bei Hollis Brown, horchen wir schon mal auf und sehen näher hin. Hollis Brown gibt es schon seit 2009. Die New Yorker Band benennt sich nach dem…

Coming Back For You

Der kanadische Bluesrocker Anthony Gomes ist in Europa noch immer ein Underground-Tipp, nicht zuletzt, weil der Gitarrist und Sänger den Nordamerikanischen Kontinent nicht allzu oft verlässt. Als Solokünstler sehr aktiv hat der Mann mit Hut erst im vergangenen Dezember das erstklassige Bluesrock-Album „Peace, Love & Loud Guitars“ veröffentlicht.

Mit den New Soul Cowboys hat Gomes einen weiteren musikalischen Output, gemeinsam mit dem Bassisten David Karns und dem Schlagzeuger Peter Lang bildet er die New Soul Cowboys. Dabei sind die Begleitmusiker andere als in seiner Solo-Band. Was das Songmaterial betrifft, ist dieses Album eine ziemliche Überraschung. So gibt es Überschneidungen bei der Trackliste sowohl zum selbstbetitelten Debütalbum der New Soul Cowboys von 2009 (‚Painted Horse‘, ‚Rebel Highway‘, ‚Born To Ride‘) als auch zu seinem aktuellen Solo-Album „Peace, Love & Loud Guitars“ mit einer wesentlich gefühlvolleren, besseren Version der Liebesballade ‚You Are Amazing‘. So eine Veröffentlichungspolitik könnte manch einer schon als eine Art Mogelpackung sehen – doch wie ist es um die Songs an sich bestellt?

Die Cowboys machen das grundsätzlich ganz gut. Der im Vergleich zu Gomes Solo-Werken deutlich glattpoliertere, bravere Sound des Southern-Rock-Albums richtet sich ganz klar an ein Massenpublikum und dürfte wohl bei jedem Freund eingängiger Pop-Rock-Musik punkten. Die gefühlvollen Balladen, eher simplen, soften Gitarrenriffs und beinahe lahmen Easy-Listening-Drums machen letztlich nichts verkehrt, heben sich aber auch nicht aus der Masse radiotauglicher Unterhaltungsmusik ab.

Wenn man die rauhe Leidenschaft von Gomes beiden letzten Solo-Alben liebt und als Bezugspunkt nimmt, dann fällt vor allem für den etwas anspruchsvolleren Bluesrock-Liebhaber das Niveau schon etwas ab. Wer seiner störrischen Hiphop-Cousine oder dem technoverliebten Lieblingscousin eingängigen Southern-Pop-Rock schmackhaft machen will, der findet hier allerdings eine perfekt dosierte Einstiegsdroge.

Heavy Hearted

Ryan McGarvey hat schon seit seit dreizehn Jahren den Status eines Geheimtipps für Bluesrock-Fans. Trotz durchweg hochwertiger Musik und der Unterstützung von Kollegen wie Eric Clapton (der ihn zum Crossroads-Festival einlud) oder Warren Haynes ist ihm der Durchbruch in den Mainstream bislang aber noch nicht so richtig gelungen. Mit „Heavy Hearted“ legt der 32jährige nun seit viertes Studiowerk vor, welches der Zielgruppe absolut ans Herz gelegt werden kann.

Die Palette ist dabei höchst traditionell aufgestellt: ZZ-Top-lastiger Boogierock trift auf die Dringlichkeit von Stevie Ray Vaughan – McGarvey stammt stilecht aus New Mexico, der Sound des Süden liegt ihm hörbar im Blut. Die meisten Songs kommen mit einer Gitarrenspur aus – aufgrund des fetten, zwischen Vaughan und Gary Moore liegenden Gitarrensounds und der exzellenten Band kein Problem. Am Bass findet sich hier übrigens der langjährige David-Bowie-Tieftöner Carmine Rojas wieder, dessen Dienste sich auch ein gewisser Joe Bonamassa gerne sichert. Mit dessen massentauglicher Version des Bluesrock hat Ryan McGarvey allerdings, wie erwähnt, kaum zu tun. Moderne oder gar mainstreamige Töne gibt’s hier kaum zu hören, dafür darf auch mal ein klassischer Up-Tempo-Shuffle mit Rockabilly-Flair wie ‚Houston‘ oder ein Skiffle-Blues wie ‚Six Feet In The Ground‘ ran. Die Songs sind generell vielleicht nicht unbedingt neue Blues-Klassiker, aber durch die Bank launig bis emotional und kommen ohne Ausfälle daher. Lediglich stimmlich muss man ein paar Abstriche machen. Zwar verfügt McGarvey über eine durchaus „okaye“ Stimme, die aber für Bluesrock-Verhältnisse zu sauber, in den hohen Lagen ein wenig zu dünn und generell ein wenig ausdrucksarm klingt. Das macht er mit seinem oft aggressiven und jederzeit emotionalen Gitarrenspiel aber wieder wett – man fragt sich trotzdem unweigerlich, wie die Songs mit einem Sänger der Klasse Warren Haynes oder Chris Robinson geklungen hätten.

Das ist aber nur ein kleines Manko, „Heavy Hearted“ ist eine feine Bluesrock-Scheibe geworden, die sich hinter den Outputs der Großen kaum verstecken muss. Und gerade bei Joe Bonamassa hat es ja auch einige Zeit gebraucht, bis er seine stimmliche Komfortzone gefunden hatte. Kaufen könnt Ihr die Importscheibe hierzulande bei den Spezis von Just For Kicks – was Bluesrock-Fans hiermit ausdrücklich nahegelegt sei.

Easy Access

Vor fünf Jahren gründete Frontmann Duke Ryan im Südwesten des US-Bundesstaates Texas die Southern Hardrock-Formation The Drugstore Gypsies. Drei Jahre später erschien das selbstbetitelte Debütalbum, und das Rolling Stone Magazine setzte die Band gleich mal auf seine „Zehn neue Bands, die man im Auge behalten sollte“-Liste. Auf diesen Lorbeeren haben sich die Texaner natürlich nicht lange ausgeruht und veröffentlichen jetzt mit „Easy Access“ das Nachfolgealbum. Sie verbreiten darauf stylischen Südstaatenrock im Skynyrd-Stil, nicht unbedingt neu, nicht unbedingt innovativ, aber spaßig, launig und mit dem nötigen Groove.

Leichter Zugang also für den Southern-Rocker zu zehn eingängigen Songs, die sich perfekt zur Untermalung der nächsten Party am lauen Sommerabend auf der Veranda eignen oder für das große Barbecue mit allen Kumpeln und genügend Dosenbier. The Drugstore Gypsies versprühen mit diesem Album Lebensfreude. Knackig-kernige Gitarrenriffs treffen auf Honky-Tonk Pianos, Hammond Orgeln und ein paar groovige Soli. Die Musik ist rockig, ohne wirklich hart zu sein, manchmal hätte man sich sogar tatsächlich ein paar mehr Ecken und Kanten gewünscht. Es gibt auf ‚The Rapture‘ ein paar schöne Riffs, die an AC/DC erinnern, ansonsten darf man sich entspannt zurücklehnen und genießen.

Geradliniger Countryrock, der nicht nur Erinnerungen an die schon erwähnten Lynyrd Skynyrd aufkommen lässt, sondern auch an moderne Acts wie Blackberry Smoke, der Spaß macht, zum Wiederhören einlädt, nicht unbedingt die (Musik)welt verändern wird, aber auch nicht schadet. Was er macht, macht er gut. Und ganz ehrlich: Manchmal reicht das durchaus. Erhältlich ist „Easy Access“ als Import über unsere Freunde von Just For Kicks Music.

Tempest

Eingängige Gitarrenriffs, ein charismatischer Frontmann namens Sam Trainor mit einer sehr starken Stimme, ein namhafter Produzent: Zutaten einer kleinen, aber feinen EP für alle Freunde moderner nordamerikanischer Rockmusik.

Band Of Rascals stammen aus Vancouver in Kanada und liefern Vintage Southern (Blues)Rock ab, der sich schon beim ersten Hören im Kopf festsetzt und von dort nicht wieder verschwinden will. Die extrem eingängige Opening-Nummer ‚Holler‘ ist da so ein Beispiel. Die EP „Tempest“ wurde von Eric Ratz produziert, der schon für Bands wie Billy Talent oder Monster Truck gearbeitet hat. Er drückt dem Band Of Rascals-Sound seinen markanten Stempel auf und nahm „Tempest“ mit der Band in Bryan Adams‘ Warehouse-Studios in Vancouver auf. Herausgekommen sind dabei sieben knackige Songs mit Ohrwurmqualität und einem Fokus auf abwechslungsreiches Songwriting, das immer wieder zeigt, dass hier echte Vollblut-Profis am Werk sind, die voll und ganz in ihrer Musik aufgehen.

Die Tracks der EP vermischen stylisch leicht düstere Rockmusik mit Country-Attitüden, wie zum Beispiel auf der hervorragenden Ballade ‚Fell Into The Love Of You‘, welche zeigt, dass die Band auch die leiseren Töne vorzüglich beherrscht. Von der akustischen Gitarre getragen, verbreitet sich hier schnell eine dichte Atmosphäre fernab der üblichen Lagerfeuer-Klischees. Wenn dann wieder Gas gegeben wird, überzeugen die kernig-knackigen Gitarrenriffs genauso wie das energetische Schlagzeugspiel. Der Opener ‚Holler‘ bleibt, wie gesagt, sofort im Ohr, und die Nummer ‚Seas Coming Down‘ lebt von einer leicht rotzigen, bluesig angehauchten Stimmung mit eingetreuter Harmonika und den immer wieder prägnant-druckvollen Gitarrenriffs. Damit macht „Tempest“ Lust auf den restlichen Output der Kanadier und den nächsten richtigen Longplayer.

Die EP ist schon fast ein Jahr alt, aber wir möchten sie euch dennoch jetzt ans Herz legen, denn Band Of Rascals werden im nächsten Jahr erstmals nach Europa kommen und auch bei uns mit „Tempest“ im Gepäck ein paar Gigs spielen. Wir freuen uns schon jetzt darauf.

THE DEVON ALLMAN PROJECT – Auf den Spuren einer Legende

Sie waren eine der bekanntesten und einflussreichsten Bands der Southern-Rock-Szene: Die Allman Brothers Band ist auch heute immer noch ein Name. Wenn also der Sohn von Gregg Allman Musik macht, darf man sicher sein, dass spannende Sachen dabei herauskommen. Devon Allman kommt mit seiner Band The Devon Allman Project auf Tour. Als Special Guest hat…

The Clear Lake

Gut zwei Jahre nach ihrem Debütalbum „Big Medicine“ legen die vier Southern-Rocker von Brother Hawk mit ihrem neuen Album nach. Stilistisch hat sich auch auf „The Clear Lake“ nicht viel geändert, aber das ist auch vollkommen okay, da schon der Erstling voll und ganz überzeugen konnte. Auch hier treffen wieder leicht bluesige Southern-Rock-Attitüde auf Folk, es dominieren griffige Hooklines und markante Gitarrenriffs, Rootsrock und Americana verbreiten sommerlich- Intime Lagerfeuerstimmung, die zu jeder Zeit absolut authentisch und ehrlich zu uns herüberschwappt.

Das Quartett aus der US-Metropole Atlanta baut immer wieder wabernde Orgeln und exzellente, leicht jammige Gitarrensoli in die ausgezeichnet geschriebenen Songs ein, und gerade auch die langsameren Stücke oder die rein akustisch gehaltene Ballade ‚White Oak‘. Das Tempo ist bei vielen Stücken eher zurückhaltend, aber gerade das trägt viel zur relaxten Stimmung des Albums bei. Eben ein klarer, ungetrübter See, der im Sommerlicht funkelt. Später wird es etwas kantiger und bluesiger mit der groovenden und sehr starken Nummer ‚The Black Dog‘, gefolgt vom Highlight des Albums, dem unter die Haut gehenden Song ‚West Asheville Sea‘, unserem Anspieltipp für euch. Der Longtrack ‚Weight‘ ist mit seinen zehn Minuten Laufzeit ein wahrer Brocken, den man der Band so gar nicht zugetraut hätte. Sehr schön!

Brother Hawk leugnen mit ihrer Musik keineswegs Einflüsse wie vom Klassenprimus Neil Young, den Black Crowes oder neueren Acts wie The Vegabonds. Auch beim neuen Album erfinden die vier Amerikaner das Southern-Roots-Rad nicht neu, aber das, was sie hier abliefern, ist grundsolide und macht auch beim wiederholten Hören viel Spaß. Eingetütet werden kann die Scheibe zum Beispiel beim Importspezialisten Just For Kicks Music

Brave New World

Die Mischung ist nicht neu, wohl aber die Band. Relativ zumindest. Gegründet wurden The Dirty Soul Revival im Jahre 2015 im heimischen US-Bundesstaat North Carolina. Von dort gibt’s energiegeladenen Southern Rock, wie er im Buche steht. Das Quartett um Frontmann Abraham Anderson verschmilzt klassische Hardrock-Riffs mit eingängigen Hooklines, Harmoniegesang im besten Beatles-Stil, ein paar psychedelischen Elementen und jeder Menge Rock’n’Roll-Groove. Auf dem jetzt veröffentlichen Debütalbum der Band treffen quasi Lynyrd Skynyrd auf die Black Crowes, und Led Zeppelin jammen mit Creedence Clearwater Revival. Und das geht mächtig nach vorne, lädt ein zum Biertrinken an der Saloonkneipe und zum Mitstampfen im Takt.

Eine „Brave New World“ wird wie gesagt hier nicht betreten, denn irgendwie hat man alles schon einmal ähnlich gehört, aber was soll’s, wenn’s doch so viel Spaß macht? Manchmal müssen solche Stereotype einfach erfüllt werden, und wenn eine Band schon The Dirty Soul Revival heißt, weiß man eh, wo es lang geht. Und das ist in diesem Fall ziemlich gut so. Groovende Songs wie ‚Watch Me Bleed‘ oder der stampfende Opener ‚Welcome To The Black‘ überzeugen durch tolle Riffs, schöne Harmonien und lassen viel Spielfreude hören. Wer auf eingängigen Classic Rock mit bluesiger Country-Attitüde steht, dürfte hier viel Spaß haben.

Am Ende gesellt sich überraschend noch ein epischer Longtrack zu den kurzweiligen Nummern. Der Titelsong des Albums bringt es auf rund 9 Minuten Länge und erfindet quasi das Genre Progressive Southern Americana Rock. Hier trifft Abwechslung auf ein paar unerwartete Momente und zeigt, dass das Songwriting der Band auch abseits der ausgetrampelten Pfade bestens funktioniert. Erhältlich ist das feine Ding beim Importspezialisten Just For Kicks

THE DEVON ALLMAN PROJECT – Southern Rock in des Vaters Fußstapfen

Sie waren eine der bekanntesten und einflussreichsten Bands der Southern-Rock-Szene: Die Allman Brothers Band ist auch heute immer noch ein Name. Wenn also der Sohn von Gregg Allman Musik macht, darf man sicher sein, dass spannende Sachen dabei herauskommen. Davon Allman kommt mit seiner Band The Devon Allman Project auf Tour. Als Special Guest hat…

Sever The Wicked Hand

Crowbar sind zurück! Nach über fünf Jahren Pause, einer Down-Welttour und einer harten Zeit für Kirk Windstein ist wieder Zeit für ein gesundes Maß an Langsam- und Schwerfälligkeit. Waren die letzten Veröffentlichung lange nicht mehr so knallig wie auf dem selbstbetitelten Album oder der „Time Heals Nothing“, mit „Sever the Wicked Hand“ (Century Media) walzen…