Schlagwort: Melodic Hardcore

SETYØURSAILS – Vertrag mit Napalm Records

Es war ein warmer, sonniger Morgen, als die Kölner Melodic Hardcore Combo SETYØURSAILS die Mainstage des Reload-Festivals 2019 betrat. Besucher, die es um diese Uhrzeit geschafft haben das Infield zu erreichen, erlebten 30 Minuten lang eine sehr gut aufgelegte, kraftvoll spielende Band. Der Tag begann mit einer durchweg gelungenen Performance. Im anschließenden Interview äußerten Sängerin…

DESCENDENTS – „You asshole Twitter troll“

Descendents promo pic

Die kalifornische Melodic Punk-Legende Descendents ist bekannt für ihre süffisanten textlichen Aussagen, aber nicht gerade für politische Statements. Im Alter von über 40 Jahren wird man dazu noch ruhiger, nicht so Bill Stevenson und Co., die allen ein „You asshole Twitter troll“ in Form eines kurz und bündigen Lyric-Video zu „That’s the Breaks“ entgegen schmettern.…

ASH RETURN – Jahresend-Arschtritt mit Video zu ,Onwards‘

Ash Return Band-Pic

Die Heide-Core-aka-Swordcore-Formation Ash Return, die im Mai diesen Jahres ihr Debütalbum „The Sharp Blade Of Integrity“ veröffentlicht hat, schick uns zum Jahresende noch einen Arschtritt in Form eines Videos von ,Onwards“. Das Live-Material, das euch im Video ein klein wenig für die unendlich vielen ausgefallenen Hardcore-Konzerte entschädigt, ist auf einem Konzert Ash Retruns im Januar…

BILLY TALENT – Video-Premiere und Live-Chat heute um 18 Uhr

Billy Talent veröffentlichen heute den dritten neuen Song „I Beg To Differ (This Will Get Better)“ und das dazu passende Lyric-Video. Den Song könnt Ihr schon jetzt hören. Die Premiere des Videos findet heute um 18 Uhr auf dem YouTube Channel der Band statt. Ian und Jon werden zeitgleich live im Chat verfügbar sein, um…

Pears

Eigentlich ist Melodic Punk/Hardcore, wie ihn Bad Religion und NoFX seinerzeit geprägt und etabliert haben, eine olle Kamelle. Viele Bands hören sich inzwischen zum Verwechseln ähnlich an, verwenden dieselben Trademarks und die Platzhirsche kopieren sich selbst mit jedem neuen Album. Da ist eine Band, die mal etwas durchgeknallter ist, eine willkommene Abwechslung. Die wilden Punks Pears aus New Orleans, beweisen zum wiederholten Mal, dass die Stadt im Süden Amerikas mehr zu bieten hat als Sludge und dumme Rockstars, nämlich überschäumenden Punkrock an der Grenze zum Hardcore mit mitreißenden Melodien. Das simpel „Pears“ (Fat Wreck Chords) betitelte vierte Album des Punk-Quartetts macht großen Spaß, weil es vor Energie, Melodien, Humor, Zitaten und ungestüme Breaks nur so strotzt.

Aufmüpfig und ungeschliffen, wie Punk sein soll, kommt schon der Opener ,Killing Me‘ aus dem Lautsprecher gerotzt. Die Mischung aus Melancholie und Wut harmoniert bestens. Wild und im Uptempo geht es weiter bevor das erste große Zitat auf den Tisch geknallt wird. Auch wenn es kein Cover ist, den Pink Floyd Klassiker ,Comfortably Numb‘ hört man mehr als einmal heraus. Nur dass die Pears der allgegenwärtigen Apathie ins Gesicht spucken: ,Comfortably Dumb‘. Schon jetzt ein Klassiker im Repertoire der Band. Danach geht es dem ,Mambo No. 5‘ an der Kragen und ,Macarena‘ wird genüsslich in den Arsch getreten. Die perfekte Einladung zum Pogen. Auch die Foo Fighters werden musikalisch verhackstückt: schöne, langweilige, gesichtslose Chöre werden gnadenlos nieder gebrüllt. Alles mit grenzenlosen Spaß und maximaler Überzeugung vorgetragen.

Die Südstaatler lassen dermaßen die Funken sprühen, dass es eine wahre Freude ist. Der Sound ist auch eher rau und holprig als glatt und von der Stange wie der vieler Kollegen. So muss Punkrock sein – mal krachend, mal wütend, mal voller Weltschmerz, dann wieder frech und überdreht und immer mit einem zwinkernden Auge. Mit 14 Songs auf einem gleich hohen Niveau ist das Album auch gut gefüllt. Da trifft die klischeehafte Phrase „All killer, no filler“ wie die Faust aufs Auge. Bang! Pears hauen einen um! Und das macht einfach Spaß!

Der aktuelle Output der Pears ist Melodic Punk/Hardcore at it’s best. Da müssen sich die arrivierten Bands des Genres mal locker hinten anstellen und beweisen, dass ihnen mal wieder nichts einfällt. Pears liefern auf jeden Fall den Soundtrack für viele herrlich bunte und wunderschön schmerzhafte Blutergüsse auf ihren Konzerten.

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CIRCLE JERKS – Reunion und Tour in 2020

Circle Jerks

Vor 40 Jahren erschien ein Meilenstein des US-Hardcores, nämlich Circle Jerks’ Album „Group Sex“ mit unsterblichen Hits wie „Wasted“, „Live Fast, Die Young“ oder „Deny Everything“. Zum Jubiläum des Klassikers kommen die Circle Jerks auf Tour nach Europa. Eine Neuauflage des Albums soll es ebenfalls geben. Zuerst schiffen sie ein im Mai im Zuge der…

D.I. – Orange-County-Punk-Legende auf Tour

1995 war die Orange County-Punk-Legende D.I. zuletzt auf Tour in Europa. Die Jungs sind zwar älter geworden, nicht aber ihre Musik und ihr Gemüt. D.I. werden mit uns den Sommer zelebrieren. Teilweise werden sie die Bühne sogar mit Poison Idea als auch The Freeze teilen. Lasst euch diese Live-Events auf keinen Fall entgehen. D.I. auf…

Descendents – Comeback Kids

Die legendäre Punkrock-Band aus Kalifornien ist wieder am Start! Ende Juli veröffentlichten die Descendents nach zwölfjähriger Abstinenz eine neue Platte. Während sie durch Europa tourten, nahm sich Sänger Milo die Zeit, uns ein paar Fragen zu beantworten.

Go To Prison

Soviel Glück muss man als Newcomer erst einmal haben: Da wirft die bis dato noch vollkommen unbekannte Punk-Band mit dem ungewöhnlichen Namen Pears in ihrem Proberaum ein paar Songs zu einem Set zusammen und prompt nimmt sie das Kult-Label Fat Wreck Chords unter Vertrag. Zu allem Überfluss heimst das daraus resultierende Debütalbum ‚Go To Prison‘ dann auch noch das Lob vieler Kritiker ein. Entweder haben die Jungs aus New Orleans verdammt viel verdammt gut gemacht oder sie waren einfach nur zur richtigen Zeit am richtigen Ort. Der ungewöhnliche Name der Band geht übrigens auf einen wilden Drogentrip von Frontman Zach Quinn zurück, der nach dem Konsum halluzinogener Pilze nur noch Bananen und Birnen vor sich sah, wobei die Bananen alles Gute und die Birnen alles Schlechte repräsentierten. Na klar. Macht Sinn. Die Frage, die sich nun stellt, ist: Lässt sich von diesem Namen auch auf den Inhalt des Albums schließen?

Der Intro-Track ‚You’re Boring‘ überrascht zunächst einmal durch einen plötzlichen Stilwechsel. Während die ersten vierzehn Sekunden klingen wie brachialer Abriss-Hardcore im Stile von Trash Talk, ertönt der Refrain in feinster Skate-Punk-Manier, nur um dann wieder mit dem Vorschlaghammer draufzuhauen. Nach ganzen vierundfünfzig Sekunden ist der Gewittersturm zu Ende und man wundert sich, was man da eben gehört hat. Ganz so kontrastscharf und kurz wie der erste Song sind die restlichen jedoch nicht. Einige, wie ‚Victim To Be‘, gehen eher in Richtung Fun-Punk, andere, wie ‚Sycophant‘ geben sich eher rotzig und angepisst. Echte Highlights fehlen jedoch. Stattdessen gibt es mit ‚Judy Is A Punk‘ ein Ramones-Cover, was sich hören lassen kann. Wobei man bei den Ramones aber auch nicht viel falsch machen kann. Mit ‚Grimespree‘ findet das Album nach nicht einmal zwanzig Minuten sein jähes Ende. Fünfundzwanzig Prozent davon nimmt alleine der letzte Track in Anspruch.

Natürlich braucht ein gutes Hardcore-Album nicht die Laufzeit einer Oper, um ein Hit zu werden, ‚Go To Prison‘ klingt dafür aber auch viel zu generisch. Zwar finden sich auf der Scheibe keine Totalaussetzer, Ohrwürmer allerdings ebenfalls nicht. Eher ein hörbares Mittelmaß, das Skate-Punkern wahrscheinlich mehr zusagen wird als Old-School-Fans, denn letzteres tritt nach dem Opener etwas in den Hintergrund. Um auf die Feststellung vom Anfang des Textes zurückzukommen, scheint es dann doch eher, als wäre das Quartett aus Louisiana einfach nur zum richtigen Zeitpunkt am richtigen Ort gewesen. Wer allerdings trotzdem auf den Geschmack gekommen ist (über den sich ja bekanntlich nicht streiten lässt), darf bereits gespannt auf den Nachfolger sein, an dem bereits fleißig gearbeitet wird. Man merkt, die Pears haben keine Zeit zu verlieren.