Schlagwort: Indie Rock

SILVERSUN PICKUPS – Album Nummer fünf in den Startlöchern

Silversun Pickups kehren mit ihrem fünften Studioalbum ‚Widow’s Weeds‘ zurück. Es erscheint am 7. Juni über ihr eigenes Label New Machine Recordings. Butch Vig (Nirvana, Smashing Pumpkins, Sonic Youth) konnte dafür als Produzent gewonnen werden. Die Lead-Single ‚It Doesn’t Matter Why‘ ist bereits überall erhältlich. Ein wichtiges Erkennungsmerkmal der Silversun Pickups war schon immer der…

Problems

Acht Jahre lang gönnten sich The Get Up Kids rund um Frontmann Matt Pryor eine künstlerische Auszeit – quasi direkt nach ihrer 2009 erfolgten Reunion. Dem einen oder anderen Fan dürfte damals kurz das Herzelein geblutet haben. Doch die Durststrecke hat nun ein Ende, die Emo-Rocker aus Kansas City melden sich mit ihrem inzwischen neunten Album ‚Problems‘ (Big Scary Monsters) back to business.

Wer noch den 2011er Vorgänger ‚There Are Rules‘ im Ohr hat wird schnell feststellen, dass sich während oder trotz der Pause musikalisch nicht viel verändert hat. Die Jungs bewegen sich nach wie vor irgendwo zwischen den manischen Weezer und Placebo auf Antidepressiva. Ein Griff in die 80ies-Kiste (‚Waking Up Alone‘) darf ebensowenig fehlen wie indie-eske Synthie-Klänge (‚The Problem Is Me‘), Piano-Elemente (‚The Advocate‘) oder der obligatorisch melancholische letzte Track (‚Your Ghost Is Gone‘), um der etablierten Dramaturgie treu zu bleiben und die Hörerschaft nun möglicherweise doch noch mit einem Tränchen im Knopfloch zu entlassen.

Denn trotz des Labels Emo-Rock und entsprechender Thematik wollen sich beim Hören der zwölf Tracks keine nennenswerten Gefühlsausbrüche einstellen. ‚Problems‘ könnte der Soundtrack zu einer dieser 90er-Jahre-College-Romanzen mit Freddie Prinze jr. sein: Die Story ist nett und irgendwie kurzweilig, aber vorhersehbar. Zu Beginn gibts den Magic Moment, obwohl sich die Protagonisten eigentlich doof finden, dann folgt ein Hin und Her der Gefühle inklusive diverser Missverständnisse, zum Schluss kriegen sie sich doch. Mondschein. Romantik. Klappe. Danke. Solche Filme sind leichte Unterhaltung, tun niemandem weh, berühren aber auch nicht besonders. Mit ‚Problems‘ verhält es sich – leider – genauso. Die Platte lässt sich nebenzu weghören ohne zu fesseln.

Einzig dem Opener ‚Satellite‘ mit seiner Geschichte über das sich einsam Fühlen in der Masse gelingt es, Nähe aufzubauen und einen ‚Ja, das kenne ich‘-Moment zu kreiren. Schade, denn handwerklich sind The Get Up Kids solide unterwegs. Möglicherweise ist jedoch genau das der Knackpunkt: Nach acht Jahren Pause erwartet man vielleicht eine Weiterentwicklung in Sachen Sound, ein wenig Mut, Neues auszuprobieren, und nicht die bewährte Nummer-Sicher-Kiste. Um es auf den Punkt zu bringen: ‚Problems‘ ist definitiv kein Totalausfall, allerdings leider auch kein großer Wurf.

www.thegetupkids.com

www.bsmrocks.com

www.fleetunion.com

ROYAL REPUBLIC – Neues Label, neues Album, neue Songs

Schwedens Vier-Mann-Rock-Sensation und Partymaschinerie Royal Republic präsentieren mit Stolz ‚Boomerang‘, die nächste wilde Soul-Rock-and-Roll Explosion vom kommenden Album „Club Majesty“. Seit kurzem sind die energiegeladenen Jungs beim deutschen Vorzeige-Label Nuclear Blast unter Vertrag, die das neue Album am 31. Mai veröffentlichen werden. Bereits vor sechs Wochen haben die Jungs den ersten Song ‚Fireman & Dancer‘…

AN HORSE kündigen drittes Album ‚Modern Air‘ mit neuer Single an

Von 2007 bis 2012 gibt es nur einen Ausdruck, um die Karriere von An Horse zu beschrieben: Non-Stop. Kate Cooper und Damon Cox waren nach zwei Alben, unzähligen Touren und Schicksalsschlägen ausgebrannt. Nach fast sechs Jahren Pause kündigt die Band nun ihre Rückkehr an: Das neue Album ‚Modern Air‘ erscheint am 3. Mai, schon jetzt…

THE NATIONAL – Neue Tourdaten für 2019

Für The National geht es 2019 auf eine umfassende Welttournee, von der wir zwei Juli-Termine in Deutschland bereits verkündet haben. Nun wurde bekannt, dass die Band im November und Dezember für sechs weitere Termine zurück nach Deutschland kommt. Die Tourdaten findet ihr hier. Was den Juli betrifft, so ist der Gig in Hamburg am 16.7.…

THE NATIONAL kündigen zwei Konzerte in Deutschland an

Seit der Veröffentlichung des siebten Studioalbums ‚Sleep Well Beast‘ waren The National die meiste Zeit unterwegs – Festival- und Arenen-Shows auf der ganzen Welt gehören seit einiger Zeit zu ihrer Tagesordnung. Auch der ehemalige US-Präsident Barack Obama outete sich öffentlich als Fan und nutzte sogar einen Song der Indie-Rocker in seiner Wahl-Kampagne. Trotz all dem…

This Is Not The End

Ist es Ausdruck eines starken Selbstbewusstseins, dass Spielbergs ihr Debütalbum mit ‚This Is Not The End‘ betitelt haben? Immerhin wurden die drei jungen Herren aus Oslo sofort nach Veröffentlichung ihrer allerersten Single ‚We Are All Going To Die‘ derart mit Lob und Hudelei bedacht, dass es von einer gewissen Koketterie zeugen könnte, ihren ersten Longplayer nun mit der gönnerhaften Beteuerung ‚keine Bange Leute, wir verschwinden nicht gleich wieder‘ in die Spur zu schicken.

Vielleicht ist das aber auch zu viel des guten, hineininterpretierten Witzes und Spielbergs haben vielmehr eine Art Gegenpol zu dem Titel ihrer Debütsingle setzen wollen, der einiges an philosophierenden Reaktionen hervorgerufen hat? Noch wahrscheinlicher ist, dass all das viel zu dialektisch gedacht ist und die Band einfach einen Hang zu starken Schlagwörtern hat. Die passen schließlich bestens zu ihrer Musik. Wie die vorausgeschickten Singles bereits freudig ahnen ließen, strotzt ‚This Is Not The End‘ vor jugendlicher Spiellust. Die Norweger gehen musikalisch mit dem Kopf durch die Wand – diese dicke Soundwand, die sie mit ihren zwölf Tracks und einem Talent für stadiontaugliche, mitreißende Melodien aufbauen.

Und der Hörer geht willig mit. Das Album hält mehrere Anlässe zum getanzten Ausrasten bereit. Oder ausgerasteten Abtanzen. Jedenfalls bietet es einen unterhaltsamen Ritt durch die Geschichte der gitarrenbasierten populären Musik. Ihrem Indie-Rock (Nuller Jahre) mit Punk-Faible (70er) mischen Spielbergs Einflüsse von Grunge und Noise (90er), Psychedelic (60er) und und Wave (80er) bei. Ohne sich darin zu verlieren, komponieren die Norweger daraus mit geschickter Hand einen treibenden, bestens funktionierenden Sound.

Neben so viel positiven Vibes steckt in ‚This Is Not The End‘ auch ein wenig Naivität drin. Allein der Songtitel ‚McDonalds (Don’t Fuck Up My Order)‘ lässt’s an jeder Kapitalismusskepsis missen, will nichts wissen von Klimawandel und ausbeuterischen Massenproduktion. Ein wenig möchte man sich wundernd den Kopf kratzen, dass so viel Unbedarftheit bei einer derart gehypten Band im 21. Jahrhundert noch möglich ist und textlich nicht zumindest der kleinste sozialkritische Nenner bedient wird. Das zeigt, wie stark die unpolitische Feier-Komponente der Pop-Musik nach wie vor (oder wieder?) ist.

Jung und unverbraucht, so lässt sich also die glänzend-positive Seite der Spielbergs-Medaille benennen. ‚This Is Not The End‘ liefert Musik für Herz und Bauch. Für den Instinkt, den es zum Tanzen und Spaßhaben braucht. Gut, dass das noch nicht das Ende ist. Da ist schließlich noch ein bisschen Luft nach oben.

BEACH SLANG – Cover-EP auf Bridge 9 / Quiet Panic

Vom Label Bridge 9 gibt’s Neuigkeiten. Ab sofort befindet sich die kultige Company Quiet Panic unter den Fittichen der Bostoner Plattenfirma. Gegründet wurde Quiet Panic von Ryan Hoffman (Chain Of Strength). Gemeinsam mit seinem Team will er Underground-Kunst jeglicher Couleur ein Podium bieten und setzt sich dabei keinerlei Grenzen. Das Repertoire kann also von Indie-Rock bis…

Phoenix

Wer einst, sprich in den späten Neunziger Jahren von Pedro The Lion gehört und womöglich Gefallen daran gefunden hat, wurde auf eine ungewöhnlich harte Geduldsprobe gestellt. Nach ihrer vierten Albumveröffentlichung im Jahre 2004 wurde es nämlich ruhig um die Band aus Seattle. Bandleader David Bazan haderte mit sich, den Bandstrukturen und kollektiven Schreibprozessen und begab sich im Folgenden auf einen langen, unbestimmten Weg aus Soloprojekten und verschiedenen Kooperationen. Ob die Selbstfindung seitdem geglückt ist, weiß er allein. Für das Projekt Pedro The Lion jedenfalls hat sich sein Selbstbewusstsein soweit regeneriert, dass nach ganzen 15 Jahren ein neues Album erscheint.

Wer Bazan und seine Arbeit kennt, wird wenig überrascht sein. ‚Phoenix‘ hält 13 melodiös-elegische, etwas schwerfällige Stücke bereit, deren Texte ausgeprägt persönliche Züge haben. Dieser sehr solide amerikanische Indie-Rock setzt sich zusammen aus netten Melodien aus, durchdachten Songstrukturen und handwerklich makellosen Arrangements. Er versorgt den Hörer mit einem Gefühl von Sicherheit. Aber will man das?

Es fehlt ‚Phoenix‘ schlicht an Höhepunkten, die das Album besonders machen und als Hörerlebnis im Gedächtnis belassen würden. Es mag am Gesamtkonzept von Pedro The Lion liegen, wenn alles sehr straight, um nicht zu sagen konservativ klingt. Auch wenn sie als ein Band auftreten, hat doch Sänger Davis Bazan allein die künstlerische Zügel fest in der Hand. Er schreibt nicht nur Texte und Melodien, sondern nimmt die Stücke zunächst auch komplett selbst auf. Die Band, die unter diesen Bedingungen wenig überraschend schon einige Personalwechsel erlebt hat, unterstützt ihn vor allem live. Andere als Bazans eigene Inspirationen haben da sehr wenig Einflussmöglichkeiten, was den sehr geradlinigen Stil von ‚Phoenix‘ erklären dürfte. Das macht die Platte vor allem für ausdrückliche Fans attraktiv. Nicht aber für Leute, die auch die musikalische Herausforderung suchen.