Die Folkrocker dArtagnan aus Nürnberg veröffentlichen am 26. März mit „Feuer&Flamme“ ihr mittlerweile viertes Album. Am gleichen Tag gibt es die Möglichkeit, den Release in einem Streamingkonzert mitzuverfolgen. Tickets dazu können ab 17,94 € hier bestellt werden. Es gibt diverse Ticketkategorien, mit denen man die Band unterstützen kann. Die Show beginnt um 18 Uhr. Durchhalten…
Die schleswig-holsteinische Speed- und Thrash-Metal Band Rezet wird am 30. Januar 2021 im Rahmen der “Press Play – Livestream Konzerte” ihr neues Album „Truth In Between“ vorstellen. Der 2019 erschienene Longplayer „Deal With It!“ sorgte bei den Fans der härteren Gangart für sehr gute Kritiken. Man darf also auf den Nachfolger gespannt sein. Tickets für…
Fiddler’s Green sind wohl die Speedfolk-Band überhaupt. Immerhin frönen sie dieser Musik nun schon seit 30 Jahren. Anlässlich des Jubiläums steigt am 04. Dezember 2020 auf ihrem Youtube-Kanal eine Online-Jubiläumssause mit vielen Gästen. Der Eintritt dazu ist frei. Es darf jedoch gerne gespendet werden. Hier geht es zur Show: https://www.youtube.com/channel/UCg6DF6Bl17sIc9hDvXrw24A Passend zum Konzert wird am…
Die Trauer unter den Runrig-Fans war groß, als die schottische Folk-Rock-Band am 18. August 2018 ihr letztes Konzert in Stirling spielte. Runrig verabschiedete sich nach 45 Jahren mit einem emotionalen Auftritt von der Bühne.
Etwas mehr als zwei Jahre später haben die Riggies, so nennen sich die Fans der Band, wieder einen Grund zum Jubeln. Mit “One Legend – Two Concerts (Live At Rockpalast 1996 & 2001)” erscheint ein besonderes Bundle. Auf vier CDs und zwei DVDs werden zwei Konzerte präsentiert, welche der WDR für den legendären Rockpalast produziert hat.
Die technische Ausstattung beider DVDs ist mit dem Bildformat von 4:3 und einer PCM-Stereospur identisch. Die Bildqualität entspricht dem damaligen TV-Standard und ist gerade in den dunkleren Passagen etwas körnig. Ein großes Menu mit Toneinstellungen, Bonusmaterial oder gar Untertiteln gibt es nicht. Es wird lediglich die Möglichkeit geboten, das ganze Set abzuspielen oder zwischen einzelnen Songs zu wählen. Beide DVDs haben eine Spieldauer von jeweils etwas über zwei Stunden.
Dieses Bundle ist ein muss nicht nur für jeden Riggie, der vielleicht noch die verstaubten VHS-Kassetten im Keller gelagert hat. Es zeigt deutlich die Entwicklung der Band. Alte Songs wurden teils auf links gedreht, neu arrangiert und klingen frischer, ohne dass der Wiedererkennungswert verschwindet.
Sänger und Gitarrist Donnie Munro hat Runrig 1997 verlassen, um sich hauptberuflich der Politik in Schottland zu widmen. Als Nachfolger konnte sich der kanadische Folk-Sänger Bruce Guthro aus Nova Scotia empfehlen. Ein Wechsel des Frontmanns hat schon vielen Bands das Genick gebrochen. In diesem Fall entwickelte sich Runrig jedoch deutlich weiter. Auch Keyboarder Peter Wishart verließ die Band 2001, um sich der Politik zu widmen. Er wurde durch Brian Hurren an den Tasten ersetzt.
Stücke wie „Stamping Ground“ oder „Every River“ welche nach 1997 veröffentlicht wurden machen deutlich, dass die Band anders arrangiert und komponiert, ohne jedoch ihre Wurzeln zu vergessen. Gälische Lieder wie „Òran Ailein“ werden auch nach dem Weggang des ehemaligen Sängers aufgenommen und spielen ebenfalls in der Guthro-Ära eine große Rolle.
Während Donnie Munro der dominierende Frontmann ist, gibt Bruce Guthro den Teamplayer, der deutlich mehr mit dem Publikum und der Band interagiert. Der direkte Vergleich zwischen Donnie und Bruce auf älteren Tracks macht die Sache unglaublich spannend. So hat die ewige Zugabe “Loch Lomond“ einen kompletten Wandel erlebt.
Es gab übrigens nie Konflikte zwischen den Beteiligten. So war Donnie Munro immer wieder gern gesehener Gast speziell zu den Jubiläen von Runrig und wurde vom Publikum frenetisch bejubelt.
Hinweis: Das Review bezieht sich auf die DVDs. Die CDs enthalten eine 1:1 Kopie der Tonspur.
Die Trauer unter den Runrig-Fans war groß, als die schottische Folkrock-Band am 18. August 2018 ihr letztes Konzert in Stirling spielten. Runrig verabschiedete sich nach 45 Jahren mit einem emotionalen Auftritt von der Bühne. Runrig ist für die Schotten so eine Art Nationalheiligtum. Die Band spielt einerseits Rockmusik mit starken schottischen Einflüssen, andererseits setzt sie…
Korpiklaani haben von ihrem Song „Harmaja“ eine besondere Live-Version veröffentlicht. Diese ist gemeinsam mit dem Lathi Symphony Orchester während ihrer Finnland-Tour 2019 aufgenommen worden. In nächster Zeit sollen noch weitere Live-Streams der Folk-Metaller erscheinen. BandhomepageKorpiklaani bei FacebookKorpiklaani bei Instagram
„Better Days“ (Eminor Seven) lautet der für die aktuelle Zeit vielsagende Titel des vierten Tim-Vantol-Albums. Mittlerweile sind seit „Burning Desires“ drei Jahre vergangen und es kann in Zeiten der Corona-Pandemie nicht verleugnet werden, dass der Wunsch nach besseren Tagen in den meisten brennt.
Doch die Corona-Krise ist nicht der Hintergrund für „Better Days“, obwohl es bei dem Titel vermutet werden könnte. Zwar gibt Tim Vantol selbst zu, dass es möglich ist, die Lieder in diese Richtung zu deuten. Die Aufnahmen fanden allerdings bereits im Januar statt, also zu einem Zeitpunkt, an dem Corona in Europa noch kein großes Thema war.
Stattdessen geht es auf dem Album um den Kampf des Singer-/Songwriters gegen seine Depression und die inneren Dämonen. Nachdem er diese jahrelang geheim gehalten hatte, stellte er fest, dass er etwas gegen die Krankheit tun muss, um glücklich zu sein. Dass das Vorhaben nicht leicht war, schildert er in „Not Today”:
„I’m going to make it, but not today”.
Doch selbst nachdem die Depression in Angriff genommen worden ist, war es nicht immer einfach. Tim Vantol merkte, dass häufig Kopf und Herz unterschiedliche Auffassungen haben und man auch einfach mal aufs Herz hören sollte:
„You can’t steal a heart when it’s already been stolen // so fix the one you’ve got and make sure // when you’ve got the heart, just listen and follow // fight or swallow and leave the one you’re not”,
heißt es in „You Will Never”.
Natürlich geht es in den Lyrics nicht nur um die Depression. Die erste Single „5 Inch Screen“ widmet sich beispielsweise dem Umgang mit sozialen Medien. Die Texte sind jedoch so offen gestaltet, dass häufig auch andere Interpretationen möglich sind.
Trotz der ernsten Thematik ist es überraschend, wie fröhlich die Songs wirken. Vor allem der Titeltrack sowie „You Will Never“ verbreiten als UpTempo-Nummer mit Folk-Einschlag gute Laune. Es werden aber auch andere musikalische Stilrichtungen bemüht. Während „Tell Them“ und „Not Today“ poppig daherkommen, sind „No More“ und „5 Inch Screen“ eher rockig gehalten und besitzen schon für zukünftige Auftritte geplante Mitsingteile. Für die ruhigeren Momente sind schließlich mit „Haven’t You Learned“ und „It’s Gonna Hurt“ auch zwei Balladen vorhanden.
Tim Vantol ist vor der Veröffentlichung von „Better Days“ gewarnt worden, dass das Herausbringen eines neuen Longplayers während Corona möglicherweise schlecht für die Vermarktung und die Verkaufszahlen ist. Er entschied sich gegen die Warnungen. Er vermutete, dass die Menschen nun eigentlich Zeit zum Musik hören haben und er Ihnen mit einer neuen Platte einfach etwas Freude und Ablenkung geben könnte. Dies Vorhaben gelingt ihm wunderbar. Ihm ist anzumerken, dass er seine schweren Tage überwunden und seine eigene Mitte gefunden hat. So wirkt das Album abwechslungsreich, aber auch in sich geschlossen. Es bringt den Musiker Tim Vantol so sehr auf den Punkt, wie bisher keines seiner anderen Releases.
Tim Vantol gilt eigentlich als fröhlicher Mensch, der seine Musik liebt. Doch im Interview wird deutlich, dass das, was man von einem Menschen öffentlich sieht, nicht immer dem inneren Gemütszustand entspricht. Denn der Weg zu seinem vierten Album „Better Days“ war für den Singer-/Songwriter aufgrund einer Depression steinig, wie er im Interview zugibt. Außerdem spricht…
Der St. Patrick’s Day wird nicht nur in Irland gefeiert, und eine Party hatten sicher auch Uncle Bard & The Dirty Bastards. „The Men Beyond The Glass“ (Eigenvertrieb) lädt ein zu einem Ausflug nach Irland. In den aktuellen Zeiten der Reisebeschränkungen eine gute Idee für alle, die Irish Folk mit traditionellen Instrumenten mögen, aber auch immer wieder mal rockige Gitarren genießen wollen, dargeboten von sechs Norditalienern.
Klingt bekannt? Die Idee, irischen Folk mit Rock und Punk zu vermischen, ist wahrlich nicht neu und wird gerne von Bands praktiziert, die eigentlich gar nicht aus Irland kommen (aber zumindest irische Wurzeln haben wie Flogging Molly oder die Dropkick Murphys). Prominenter Vertreter aus Deutschland: Fiddler’s Green. Italien macht da ebenfalls mit und schickt Uncle Bard & The Dirty Bastards ins Rennen, die mit „The Men Beyond The Glass“ ihren dritten Longplayer vorlegen und 12 kleine Geschichten erzählen, musikalisch auf den ersten Blick ähnlich wie die oben genannten Bands, aber doch ganz anders, liegt der Schwerpunkt doch hier eindeutig auf Folk.
Nach ihrem Pressetext zu urteilen haben die Italiener alle einen Bezug zu Irland, und das hört man auch sofort heraus. Spielfreudig und erfahren legen sie los, gibt es die Band doch immerhin schon seit 13 Jahren. Uilleann-Pipes, Tenor Banjos, Mandoline und irische Flöten treffen auf zwei Gitarren, Bässe, Schlagzeug. Alles schon mal dagewesen, aber hier nicht (nur) verpackt in launige Songs über das Saufen und Feiern, sondern insbesondere in Vielseitigkeit. Akustische Balladen gibt es ebenso wie zum Schwofen einladende Shanties und straighte Rock’n’Roller. Der Opener ‚Hey Man‘ verbreitet gar Westernatmosphäre und dezente (irische?) Coutry-Attitüde. Mitwippen und Tanzen darf man gerne bei den meisten der Songs, die vor allen Dingen durch Abwechslung bestechen. Manchmal klingt es auch ein wenig nach den Genrespezialisten The Pogues, von daher dürften sich hier alle Folk-Fans schnell heimisch fühlen.
Das Gebotene ist nicht neu, wird aber packend und abwechslungsreich dargeboten und kann auch handwerklich voll und ganz überzeugen. Dieser Onkel macht Spaß!
„On The Widow’s Walk“ (Snakefarm Records): Der Weiße Büffel trabt durch die Prärie, oder ist da doch eher ein Biker auf seiner Harley unterwegs? Unterwegs gibt’s Blues, Rock, Folk, Americana und Country.
The White Buffalo, das ist der bärtige Barde Jake Smith, der mit „On The Widow’s Walk“ sein bereits sechstes / siebtes Studioalbum vorlegt, produziert von der Country- und Americana-Legende Shooter Jennings, dem Sohn des großen Waylon Jennings, der auf dem Album auch in die Tasten greifen darf. Hierzulande dürfte Smith nicht so bekannt wie in den USA sein, aber allen Freunden der Biker-Serie „Sons Of Anarchy“ ist The White Buffalo vermutlich ein Begriff, hat Smith doch gemeinsam mit den Forest Rangers einige Songs dazu beigesteuert. Smith ist Multiinstrumentalist und hat das Album bis auf die oben schon erwähnte Hilfe überwiegend alleine aufgenommen.
„On Widow’s Walk“ zeichnet sich durch Abwechslung aus, wobei es oft eher zurückhaltend denn rockig wird. Folkige Americana-Songs mit Gospel-Attitüde, Klavier und Akustikgitarre: The White Buffalo beziehungsweise Jake Smith erfüllen hier alle Klischees. Markige Stimme, griffige Akkorde, ein wenig Bass und Schlagzeug im Hintergrund. Das sind Klänge, zu denen der Cowboy den Hut in die Stirn zieht und lange und nachdenklich in die Prärie hinausstarrt. Die wenigen etwas lauteren Nummern wie ‚No History‘ oder ‚Faster Than Fire‘ grooven. Manchmal wünscht man sich, der Rest des Albums wäre auch etwas schneller. Andererseits: Die langsamen Songs sorgen für schöne Atmosphäre und zeigen, dass Smith ein hervorragender Songwriter ist. Ab und zu werden in der Interpretation Assoziationen an die Americana-Alben des großen Johnny Cash geweckt, so zum Beispiel bei ‚River Of Love And Loss‘ . ‚Sycamore‘ hingegen erinnert an Bruce Springsteen.
Weniger ist hier oft mehr, und damit ist „On The Widow’s Walk‘ ein tolles Album für die ruhige, abendliche Stimmung. Der erwartete Rocker ist es nicht, und ab und zu vermisst man doch ein paar Überraschungen. Roots, Folk, Blues: Eben Americana, nicht zu laut, nicht zu sperrig, nicht zu überraschend. Gehört hat man Ähnliches schon oft, aber zu gefallen weiß es immer wieder, wenn man das Genre mag.