Schlagwort: Elektronische Musik

PUSCIFER – Tourankündigung und Remix-Album

Obwohl Puscifer elektronische Musik machen, genießen sie in Rockkreisen ein recht hohes Ansehen. Das dürfte daran liegen, dass Puscifer das Nebenprojekt von Tool- und A Perfect Circle-Frontmann Maynard James Keenan ist. Entsprechend rar sind Liveauftritte der Gruppe. Umso schöner, dass sie nun drei Deutschlandkonzerte angekündigt hat: 26.06. Hamburg – Docks  27.06. Berlin – Huxley’s  28.06.…

GARBAGE – Rückblick auf fast 30 Jahre Karriere

Die amerikanischen Alternative-Rocker von Garbage, die gerne elektronische Sounds in ihre Songs einfließen lassen, feiern im kommenden Jahr ihren 30. Geburtstag. Die Truppe rund um Frontfrau Shirley Manson bringt im Herbst mit „Anthology“ ein Doppelalbum als Rückblick auf die (ersten) drei gemeinsamen Jahrzehnte auf den Markt. Alle relevanten Hits, sowohl vom selbstbetitelten Debüt, über den…

Kosmo Cure

Future Jesus & The Electric Lucifer legen mit „Kosmo Cure“ (Selbstvertrieb) eine stylische Reise durch de Kosmos vor, das Raumschiff angetrieben von elektronischen Sounds, bemannt mit Gitarren und groovenden Bässen, im Laderaum eine ganze Armee von Robotern, die vocoderartige Sprachsamples durch den Äther schießen. Krautrock trifft Synthwave trifft Experimental. Elektropop verschmilzt mit Minimalsounds, die hin…

Cursus 123 430

Robert Reed meldet sich mit einem Album zurück, das den ungewöhnlichen Titel „Cursus 123 430“ (Tigermoth Records) trägt. Der britische Musiker ist nicht nur für seine Band Magenta bekannt, sondern war die letzten Jahre immer wieder auf Solopfaden unterwegs, sei es nun mit Projekten wie Kompendium oder seine Sanctuary-Reihe, inspiriert durch Mike Oldfield und dessen legendäres Tubular Bells. Nach „Sanctuary“ und seinen Fortsetzungen jetzt also „Cursus 123 430“.

Im Gegensatz zu seinen früheren Platten geht es hier allerdings überwiegend elektronisch zu, ohne freilich die progressiven Pfade zu verlassen. Das Werk richtet sich daher eher an die Fans von Tangerine Dream, Vangelis, Jean Michel Jarre und Konsorten als an Mike Oldfield-Jünger. Oder vielleicht auch an die sicherlich vorhandene Schnittmenge.

Mit vielen analogen Synthesizern gibt es auf „Cursus 123 430“ ein elektronisches Tribut an die oben genannten Musiker und Bands. Sein musikalischer Mitstreiter ist wieder einmal sein alter Weggefährte Les Penning als Erzähler, der in einigen der insgesamt zehn Songs ein paar erklärende Sätze einsprechen darf. Passend zur Musik geht es um sphärische Reisen in andere Welten und Esoterik.

Synthie-Beats bilden oft das Fundament für die Songs mit darüber gelegten flötenähnlichen Melodien. Oft erinnert die Musik in der Tat stark an das Vorbild Jean Michel Jarre, eben so, wie Robert Reeds frühere Alben an Mike Oldfield erinnert haben. Das macht durchaus Spaß, wirkt aber über weite Strecken auch ein wenig ermüdend, da wirklich neue Akzente in den Songs fehlen und sich viele Passagen wiederholen. Manchmal klingt das Ergebnis extrem poppig, dann wieder schleichen sich Elemente aus Ethno und New Age mit in den Mix. Künstlerisch ist das meistens interessant, aber eben auch irgendwie eine Kopie der großen Vorbilder. Ob einem das Album also gefällt, hängt von den persönlichen Genre-Vorlieben ab. Den Progheads und Gitarrenfreunden wird es zu elektronisch sein, die Jarre- und Vangelis-Fans hören lieber die Originale.

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Albumimport via Just For Kicks Music

Neues aus dem Halluzinogenozinozän

16 Monate ist „Verk Ferever“, der letzte Streich der immer umtriebigen Extrem Metal-Kabarettisten aus Nordrhein-Westfalen, dem Bundesland des neuen CDU-Ober-Onkels Armin Laschet, alt. Lockdown, Social Distancing und allgemeine Vereinsamung haben es möglich gemacht, 31 Minuten Japanische Kampfhörspiele liegen zur Diskussion auf dem Tisch. Die unwirtliche Zeit hat aber auch dafür gesorgt, dass „Neues aus dem Halluzinogenozinozän“ (Bastardized Recordings) ein klein wenig sehr anders geworden ist.

Mit dem Mantra „Sehr gut, sehr gut – Ja!“ starten die JaKas in den ,Schweinetransport‘, der sich überraschend wütend gebärdet. Ist ja auch ein unmenschliches Thema. Am Nörgeln, Ätzen und dreckige Finger in Wunden legen waren sie ja schon immer sehr gerne, aber so auf die Kacke – textlich und musikalisch – haben sie lange nicht gehauen. Ihren typisch break-lastigen mit Gedudel angereicherten und an Wiederholungen nicht geizenden Metal pimpen sie mit Hip Hop und … viel Elektronik. Wenn alles auf einmal auf einen einkracht, macht das Wirrwarr sogar Spaß. Es nervt aber auch, vor allem diese ständigen 8-Bit-Melodien im Hintergrund.

„Halt deine Schnauze“

Werden die vier monotonen, aber auch eigenwilligen Instrumentalstücke addiert und dann von der Gesamtspieldauer subtrahiert, dann bleiben gerade mal 22 Minuten JaKa in Reinform. Diese 22 Minuten sind dafür auf gewohntem JaKa-Niveau, was heißen soll breakig, groovig, manisch und wild. Auf einem 40- oder gar 45-minütigen Tonträger hätten die avantgardistischen Einlassungen ihren Platz gefunden, so dienen sie als Bremsen. Bei allem Schnickschnack sind Songs wie ,Drohnenangriff auf unsere Werte’ und ,Lass deinen Müll auf dem Festivalgelände liegen’ nicht nur wegen der genialen Namen schon coole Baller-Songs. Kurzweilig sind auch wieder die Lästereien über unsere sogenannte Zivilisation und ihre speziellen Ausprägungen. Mit anderen Worten: Spießer-Alarm!

Die Japanischen Kampfhörspiele sind halt wie als Fleischfresser, die für einen Veganer kochen müssen: interessante Interpretationen und unterschiedlichste Zutaten treffen auf die ein oder andere Fehlleistung auf dem Teller. Wer ausschließlich Bock auf Schnitzel mit Pommes hat oder bunten Salat mit Räuchertofu, wird mit „Neues aus dem Halluzinogenozinozän“ nicht glücklich. Insgesamt ist aber recht wenig Musik auf dem Teller. Vorspeise, Zwischenmahlzeit, Nachtisch, oder was jetzt?

Homepage der JaKas

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The All Is One

Motorpsycho setzen mit „The All Is One“ (Stickman Records) ihre lose zusammenhängende inoffizielle Gullvåg Trilogie fort, die 2017 mit „The Tower“ begonnen und letztes Jahr mit „The Crucible“ fortgesetzt wurde. Der namensgebende Künstler Håkon Gullvåg war auch jetzt wieder für das Covermotiv zuständig und steuerte zudem weiteres Artwork für die Discs des Doppelalbums und den Innendruck des Digipaks bei.

Die Norweger haben bei ihren Fans einen gewissen Kultstatus erworben, und nach „The All Is One“ kann man auch gut verstehen, warum das so ist, sollte es bisher da noch irgendwelche Unklarheiten gegeben haben.
Motorpsycho sind zurück und machen ihrem Namen wieder alle Ehre. Der eröffnende Titelsong ist wegweisend mit seinem psychedelischen Groove, und doch bereitet er die Hörer kaum vor auf das, was noch kommt.  Experimenteller Prog mit Jazzrockelementen trifft auf Psychedelic- und Stoner-Rock, Gitarrenwände werden von wabernden Elektrosounds durchbrochen, Saxophone gleiten irgendwo hoch über pulsierenden Mellotron-Sounds.

Zentralstück des Doppelalbums ist das insgesamt über 42 Minuten lange Stück ‚N.O.X.‘, das in fünf Parts und über zwei CD-Hälften aufgeteilt ist und gar sperrig daherkommt. Jazzige Saxophone, pochende Elektrobeats, düstere Streicher, lässige Bläsersätze. Es darf auch mal minutenlang repetitive Rhythmuskontrukte geben, sich langsam steigernde, pulsierende Synthiefiguren, die von diffus schwebenden Vocals zersetzt und schließlich von treibenden Beats überholt werden. Das ist Prog im feinsten Gewand mit langen instrumentalen Abschnitten, die Musik ist vollkommen unvorhersehbar, sperrig, jazzig, überraschend, ekstatisch, belebend, ja sogar tanzbar.

Rund um ‚N.O.X.‘ herum warten acht weitere Songs auf ihre Entdeckung, kürzer, handlicher, aber nicht weniger spannend, auch wenn sie nicht durchgängig das hohe Niveau des überragenden Longtracks halten können. „The All Is One“ ist ein spannendes Album für alle, die für experimentelle Musik aufgeschlossen sind, sich auf lange Tracks einlassen können (und welcher Progger kann das bitteschön nicht?) und für alle, die psychedelischen Stoner-Jazz der außergewöhnlichen Art abfeiern wollen.

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Noisolution (Vertrieb)

The Ballad Of The Hammer And The Nail

„The Ballad Of The Hammer And The Nail“ (Crispin Glover Records) ist das vierte Album des Soloprojekts Bladed, hinter dem die norwegische Sängerin Anita Kaasbøll steht.

Die Musikerin setzt mit dem neuen Album ihre begonnenen Reise fort, wobei sich die Instrumentierung noch weiter als bisher zurückhält. Entstanden sind intime, sehr persönliche Songs, die sich fast völlig auf Kaasbølls Stimme konzentrieren, die oft sehr hoch daherkommt und hin und wieder Kate Bush erinnert. Teilweise ist der Gesang schon fast ein wenig zu hoch und wirkt schrill. Das muss man mögen. 

Shoegaze, Indierock und Artpop treffen zusammen und verschmelzen zu einem melodischen, lyrischen Gesamtkunstwerk, dabei enthält die musikalische Begleitung viele Elektronikanteile mit sanften E-Beats und schwellenden Keyboards. Das ist mal mehr Alternative-Rock, mal kunstbetonter Pop und manchmal sogar richtig schmalzig. Die in Zusammenarbeit mit dem Texter Thomas Oxem geschriebenen Texte reichen von naiv über satirisch bis zu Anspielungen auf klassische Literatur, der dazugehörige Gesang ist schwelgerisch, zerbrechlich, stark, durchdringend und auf jeden Fall sehr außergewöhnlich, genau wie das ganze Album.

Der Name „The Ballad Of The Hammer And The Nail“ klingt eher nach brachialem Hau-Drauf-Metal, dahinter steckt aber verspielter, abwechslungsreicher Artpop der ungewöhnlicheren Sorte.

From Voodoo To Zen

Die polnischen Post-Rocker Tides From Nebula melden sich mit ihrem fünften Studioalbum zurück. „From Voodoo To Zen“ (Long Branch Records/SPV) fügt ein neues Highlight zum Output dieser außergewöhnlichen Band hinzu. Dabei geht es auch weiterhin rein instrumental zu, wenn uns Gitarrist Adam Waleszynski und seine Kollegen mit insgesamt sieben Tracks auf besagte Reise vom Voodoo zum Zen mitnehmen, die sich musikalisch im geschickt ausgeloteten Fahrwasser zwischen Progressive- und Post-Rock bewegt.

Das Quartett aus Warschau setzt dabei die Entwicklung der letzten Alben konsequent fort. Breite Soundwände werden durch druckvolle Gitarren und tragende Keyboard-Flächen aufgebaut, hin und wieder dominieren die knackigen Riffs wie in ‚Ghost Horses‘, dann wird es wieder getragener und sphärisch, so zum Beispiel im weiteren Highlight ‚The New Delta‘, das Assoziationen an die Landsleute von Riverside erweckt. Gitarrenwände, elektronische Ambient-Klänge, düster wallende Soundwände – die typischen Post-Rock-Zutaten werden gekonnt miteinander verschmiedet und bilden ein stimmiges Ganzes, das am Stück und in Ruhe genossen werden will. Dabei drängen die Elektroparts teilweise die Gitarren etwas zu sehr in den Hintergrund- zumindest für den eher saitenorientierten Rockfan.

Mit diesem Trip zeigen Tides From Nebula, dass wirklich starke Genrebands aus Polen kommen und sich weltweit messen lassen können. Fans der deutschen Kollegen von Long Distance Calling, mit denen man Tides From Nebula zweifelsohne vergleichen muss und darf, dürften sich hier ebenfalls ausgesprochen heimisch fühlen. Gefühlt geht es bei den Polen sogar noch etwas abwechslungsreicher, melodischer und filigraner zu, auch bedingt durch die elektronischen Parts und Keyboard-Soli, die bei den Münsteraner Kollegen natürlich komplett fehlen. Der Weg vom Voodoo zum Zen ist steinig, wild verschlungen und erklimmt ungeahnte Höhen mit einer ganz hervorragenden Aussicht.

 

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Long Branch Records

Klassiker von POPOL VUH endlich wieder erhältlich!

Wenn es um die einflussreichsten Bands des schwammigen Begriffs Krautrock geht, fällt unweigerlich in den ersten Momenten einer Konversation immer auch der Name Popol Vuh. Die Band um Florian Fricke ignorierte bereits Anfang der 1970er die Grenzen zwischen Rock, E-Musik, Elektronik und dem, was später als World Music bekannt wurde. Popol Vuh beeinflussten in den…

HEY!

Seit knapp 30 Jahren sind sie quasi die Speerspitze der deutschen Mittelalter-Rock-Szene (wobei es das Genre woanders ja auch gar nicht in diesem Ausmaße gibt) und legen nach fünf Jahren endlich ein neues Studioalbum vor. Subway To Sally haben in ihrer Karriere viel erreicht und unzählige treue Fans um sich gescharrt. Oft schon stand ein neues Album der Postdamer auch für den Beginn einer neuen Phase der Bandgeschichte, zum Beispiel wurden beim Vorgänger „Mitgift“ zum ersten Mal im größeren Stil elektronische Elemente eingebaut. So markiert jetzt auch „Hey!“ eine teilweise vollzogene Neuausrichtung.

Mit ins Boot haben sich Eric Fish und seine Mannen (und Frau: Ally Storch ersetzt ja seit 2016 die schmerzlich vermisste Frau Schmitt an der Violine) ein paar Gastmusiker geholt. Es kreischt schon im Opener ‚Island‘ Chris Harms von Lord Of The Lost mit, was das Zeug hält. Später gesellt sich dann Dero von Oomph! mit dazu, außerdem ist Syrah von Qntal mit dabei. Jetzt müssen die alten Fans aber tapfer sein, denn insgesamt setzt sich die schon auf „Mitgift“ begonnenen Entwicklung der Band weiter fort: Immer mehr elektronische Parts finden sich in den Arrangements, die mittelalterlichen Instrumente werden weiter in den Hintergrund gedrängt. Die schon erwähnte Frau Storch darf zwar fleißig Violine und Viola spielen, doch insgesamt bleiben die Geigenparts im Mix eher im Hintergrund. Schon im zweiten Track ‚Imperator Rex Graecorum‘ dominieren die Beats und Elektroparts. Diese Weiterentwicklung mag ein neues Kapitel der Bandgeschichte der Potsdamer aufschlagen, lässt aber doch schmerzlich Erinnerungen an die frühere Werke wie Hochzeit oder Bannkreis aufkommen, als die Mischung aus Mittelalter-Parts und harten Gitarrenriffs einfach noch besser funktioniert hat.

Die überwiegend von Bodenski geschriebenen Texte sind in typischer Subway-Manier polemisch, poetisch, streckenweise sarkastisch, kritisch, teils apokalyptisch. Alles also beim Alten? Nicht ganz, denn was hier auffällt, sind die vielfach verwendeten Chorgesänge mit so einfallsreichen Lyrics wie das titelgebende „Hey!“ (ok, kann man mal machen) oder auch „na na na na na“ und immer wieder „ohohooohooo“ (muss das jetzt wirklich sein?). So etwas passt zum Stadionrock der Toten Hosen, aber nicht unbedingt zu einer Band wie Subway To Sally. Wer’s mag, bekommt aber die volle Dröhnung zum Mitgröhlen, aber unterm Strich wirkt das einfallslos und platt.

Der Song ‚Königin der Käfer‘ wurde bereits vorab als Single ausgekoppelt und dürfte damit dem einen oder anderen bereits bekannt sein. Da haben wir auch gleich den besten Track der Scheibe: Im Grunde Subway-typische Melodien treffen auf leicht morbid-düstere Texte. Hier halten sich die elektronischen Parts dezent im Hintergrund, und die Texte erinnern wohlig an alte Bandzeiten. Das schon erwähnte erste Albumsong ‚Island‘ beginnt mit starken Fanfaren und weckt große Erwartungen, die aber mit dem folgenden Album leider nur teilweise erfüllt werden können. Chris Harms liefert als Gastsänger eine solide Arbeit ab, aber der Stil will nicht so ganz zum bisherigen Subway-Output passen. Nun sind Veränderung und Experimentierfreude ja nicht per se schlecht, und garantiert wird auch dieses Album seine Anhänger finden und sich gut verkaufen, aber man weiß einfach, dass die Potsdamer mehr können, wenn sie denn dann wollen.

Es gibt zum Glück aber auch ein paar wirkliche Highlights, und in diesen Momenten spürt man, wie die ganze Platte ohne die belanglosen Chöre und teils platten Texte hätte werden können. So weiß die emotionale Nummer ‚Am Tiefen See‘, die als Fortsetzung zur ‚Rose im Wasser‘ gedacht ist, durch ihre Stimmung und Atmosphäre zu gefallen und bietet eine interessante Abwechslung zwischen Syrahs Stimme und den folkloristischen Ansätzen der Musik. ‚Aufgewacht‘ ist eine gut tanzbare Nummer, die gut nach vorne geht. Der Titeltrack besteht dann leider wieder nur (!) aus „Na na na“-Lyrics mit dem „Subway To Sally Fanchor“. Das mag dem einen oder anderen gefallen und Spaß machen, vielleicht auch live für Spaß und Stimmung sorgen, aber für eine Band, die mit lyrischer Poesie und einem ausgefeilten Mix aus Metal, Folk und Mittelalter bekannt geworden ist, wird hier einfach zu wenig vorgelegt. Dazu kommt der hohe Elektroanteil, den man mögen muss, um an „Hey!“ irgendwie seinen Spaß zu finden.

Das 13. Studioalbum ist sicher keine schlechte Scheibe geworden und wird seine Fans finden, und gerade auch als die hervorragende Liveband, die Subway To Sally schon immer gewesen ist, wird die Truppe auf den nächsten Festivals gute Stimmung damit machen. Dennoch: Für Subway To Sally ist „Hey!“ nach den makabren Mitgift-Geschichten ein formaler Rückschritt, ein nur teilweise gelungenes Experiment mit starken Höhen, aber leider eben auch viel zu vielen (Un)tiefen.