Neue Besen kehren gut! Große, richtig große aber noch viel besser! Mit „Blaskapelle Bürgermeister Bratwurst Bier Geschenkkorb Bibelstelle Bumskabine Bienensterben Völkermord“ (Bastardized Recordings) haben die Japanische Kampfhörspiele den traditionellen Kehraus der Marke „Deutsches Spießertum“ bemüht, um dem Deutschen Michel gleich 15 Mal die dreckigen Borsten durchs Gesicht zu wischen. Das Sample-Intro ,Eaten by Ehrgeiz‘ leitet…
Im 35. Jahr ihres Bestehens veröffentlichen die norwegischen Mit-Pioniere des experimentellen Death-Metals am 1. April ihr neuntes Album mit dem Titel „Immutable“. Es erscheint beim neuen Label Atomic Fire Records und kann bereits vorbestellt werden. Mit der Ankündigung erschien auch der erste Song vom neuen Longplayer. Und wenn der Albumtitel bereits eine klare Ansage war,…
Das Prog-Metal-Sextett Persefone aus Andorra kündigt für den 4. Februar 2022 sein sechstes Studio-Album „Metanoia“ an – das erste beim österreichischen Label Napalm Records. Mit etlichen hochrangigen Gastmusikern wie Steffen Kummerer (Obscura, Thulcandra) und Einar Solberg (Leprous) steht eine vielversprechende Veröffentlichung von einer der spannendsten Bands des Genres an. Die ganze Bandbreite von Melancholie bis…
Es ist nicht leicht, im Extreme-Metal für Aufsehen zu sorgen oder aus der Masse herauszustechen. Egal ob Gore-Splatter-Texte oder Geschwindigkeits-Exzesse – gab es alles schon einmal! Vor vier Jahren sorgten die kanadischen Tech-Death-Metaller von Archspire mit ihrem dritten Album „Relentless Mutation“ dennoch für Staunen. Egal ob die Kombination von ultraschnellen Riffs und Drums in abgefahrenen Jazz-Taktarten, ein schier außerirdisch anmutender Gesang oder die überirdische Power, Fingerfertigkeit und Ausdauer. Scheinbar alles an der Musik und den Fähigkeiten dieser Jungs ließ die Fangemeinde mit heruntergeklappter Kinnlade zurück. Auch den Autor dieser Zeilen. Wenn man in einem Genre, in dem Extreme zum Standard gehören, ein Ausrufezeichen setzen kann, dann sagt das sehr viel aus.
Mit einer umfangreicheren Vorproduktion als je zuvor in ihrer Karriere gingen die kanadischen Virtuosen an ihr neues Werk heran. In das sollte auch das Feedback der Fangemeinde mit einfließen. Die Songs sollten zugänglicher werden, ohne beim Prädikat „extrem“ in irgendeiner Weise Abstriche zu machen. Der Lockdown der Corona-Pandemie mit abgesagten Live-Shows gab der bereits auf einem sehr hohen technischen Niveau agierenden Band zusätzlich die Möglichkeit, noch mehr an den Songs und der Produktion zu feilen. Es entstand eine völlig neue Arbeitsweise, ausgehend von Jam-Sessions nur die besten Ideen weiter zu verfolgen und alles andere gnadenlos auszusortieren. Diesen Perfektionismus merkt man dem Album absolut an. Es ist einmal mehr ein Album, das für sich selbst steht und sich mit nichts anderem vergleichen lässt.
Sicher, hier wird progressiver Death-Metal auf technisch anspruchsvollstem Niveau gespielt. Aber dieses Etikett wird dem Album nicht gerecht, denn es ist so viel mehr. Nicht nur wegen der Stimme von Growler Oli Rae Aleron, die in ihrer Unverwechselbarkeit einem weiteren Instrument wohl näher kommt als in jeder anderen Band. Der Mann ist immer noch sehr schnell, sehr exzentrisch und sehr dominant. Und doch ist er nur ein Meister unter seinesgleichen.
Ausgehend vom super-groovigen Monster „Drone Corpse Aviator“ entspinnt sich der tongewordene Wahnsinn von „Bleed the Future“ über etwas mehr als eine halbe Stunde. „Golden Mouth of Ruin“ glänzt mit einem unfassbaren Groove trotz exzentrischster Polyrhythmik. Die Jungs verbinden das dann mit einem Gitarrensolo, das an Barock-Kompositionen erinnert. Das Bass-Tapping punktet mit Fills, sich überlagernden, unterschiedlichen Harmonien und einer Wahnsinns-Ausdauer. Das setzt sich fort mit dem emotionsgeladenen „Abandon the Linear“ und dem Gemetzel des Titeltracks. „Drain of Incarnation“ hat ein wunderschönes, akustisches Flagolette-Gitarrenintro, das einmal mehr an klassische Klänge erinnert. „Acrid Canon“ ist der vermutlich brutalste Song des Albums – wenn man das bei einem solchen Stil überhaupt sagen kann. Die Growls sind besonders tief und die Riffs erreichen transzendente Sphären.
„Reverie on the Onyx“ verbeugt sich vor Mozart und Paganini – aber auch den modernen Vorbildern Necrophagist oder Cryptopsy. Mit „AUM“ hat die Band ihren bisher schnellsten Song geschrieben, der selbstironisch von einem Audiokommentar eingeleitet wird, der die Band als langweilige „Technik-Fetischisten“ abkanzelt. Danach gibt es nichts mehr zu steigern – weshalb das furiose Album nach 31 Minuten endet.
„Bleed the Future“ ist eines der stärksten Genre-Alben seit langem und wird die hohen Erwartungen der Fans und Musiker noch übertreffen. Dafür gibt es unseren Album-des-Monats-Award.
16 Monate ist „Verk Ferever“, der letzte Streich der immer umtriebigen Extrem Metal-Kabarettisten aus Nordrhein-Westfalen, dem Bundesland des neuen CDU-Ober-Onkels Armin Laschet, alt. Lockdown, Social Distancing und allgemeine Vereinsamung haben es möglich gemacht, 31 Minuten Japanische Kampfhörspiele liegen zur Diskussion auf dem Tisch. Die unwirtliche Zeit hat aber auch dafür gesorgt, dass „Neues aus dem Halluzinogenozinozän“ (Bastardized Recordings) ein klein wenig sehr anders geworden ist.
Mit dem Mantra „Sehr gut, sehr gut – Ja!“ starten die JaKas in den ,Schweinetransport‘, der sich überraschend wütend gebärdet. Ist ja auch ein unmenschliches Thema. Am Nörgeln, Ätzen und dreckige Finger in Wunden legen waren sie ja schon immer sehr gerne, aber so auf die Kacke – textlich und musikalisch – haben sie lange nicht gehauen. Ihren typisch break-lastigen mit Gedudel angereicherten und an Wiederholungen nicht geizenden Metal pimpen sie mit Hip Hop und … viel Elektronik. Wenn alles auf einmal auf einen einkracht, macht das Wirrwarr sogar Spaß. Es nervt aber auch, vor allem diese ständigen 8-Bit-Melodien im Hintergrund.
„Halt deine Schnauze“
Werden die vier monotonen, aber auch eigenwilligen Instrumentalstücke addiert und dann von der Gesamtspieldauer subtrahiert, dann bleiben gerade mal 22 Minuten JaKa in Reinform. Diese 22 Minuten sind dafür auf gewohntem JaKa-Niveau, was heißen soll breakig, groovig, manisch und wild. Auf einem 40- oder gar 45-minütigen Tonträger hätten die avantgardistischen Einlassungen ihren Platz gefunden, so dienen sie als Bremsen. Bei allem Schnickschnack sind Songs wie ,Drohnenangriff auf unsere Werte’ und ,Lass deinen Müll auf dem Festivalgelände liegen’ nicht nur wegen der genialen Namen schon coole Baller-Songs. Kurzweilig sind auch wieder die Lästereien über unsere sogenannte Zivilisation und ihre speziellen Ausprägungen. Mit anderen Worten: Spießer-Alarm!
Die Japanischen Kampfhörspiele sind halt wie als Fleischfresser, die für einen Veganer kochen müssen: interessante Interpretationen und unterschiedlichste Zutaten treffen auf die ein oder andere Fehlleistung auf dem Teller. Wer ausschließlich Bock auf Schnitzel mit Pommes hat oder bunten Salat mit Räuchertofu, wird mit „Neues aus dem Halluzinogenozinozän“ nicht glücklich. Insgesamt ist aber recht wenig Musik auf dem Teller. Vorspeise, Zwischenmahlzeit, Nachtisch, oder was jetzt?
Vor Kurzem haben ENSLAVED ihr neues Studioalbum „Utgard“ veröffentlicht. Das Konzept des Albums dreht sich um den Ort in der nordischen Mythologie, der die Wiedergeburt des Individuums feiert – die Vereinigung dessen, was oben und unten liegt, von Dunkelheit und Licht, von Tag und Nacht. Zur bevorstehenden Wintersonnenwende haben Enslaved nun ein großes Streaming Event…
Im September brachte das isländische Metal-Quintett Cult of Lilith nach nur einer EP beim weltbekannten Label Metal Blade Records ihr Debütalbum heraus. Vom Label als eine „hektische Kollision von Death Metal, Prog, komplexen klassischen Strukturen und mehr“ beworben, ist „Mara“ ein gänzlich eigenständiges und sehr emotionales Extreme-Metal-Album geworden. Grund genug für uns, mit Bandgründer und…
So richtig in eine Schublade passen die norwegischen Hartwurstknüppler Féleth nicht. Aber ihre Musik ist echt und hat ordentlich Schmackes. Mit Lieblingsbands wie Cattle Decapitation, Spawn of possession, The Faceless, Archspire, Architects oder The Black Dahlia Murder dürfte die Schlagrichtung aber glasklar sein. Und so ist es auch. Das für den 22. Mai bei Dead…
Mit einem prall gefüllten Arsenal an technischen Skills und bereit, diese auf die Welt loszulassen, kündigen die aus der Bay Area stammenden Aenimus stolz ihr zweites Album „Dreamcatcher“ an. Das Zweitwerk der Kalifornier wird bereits am 22. Februar über Nuclear Blast Records veröffentlicht. „Dreamcatcher“ ist ein Konzeptalbum, das stark von Horrorgeschichten und -filmen wie „It“,…
Die amerikanischen Progressive-Extreme-Metaller von Fallujah sind ab dem Wochenende als Support von Obscura wieder in Europa unterwegs. Mit dabei haben die Jungs nicht nur ihren neuen Sänger Antonio Palermo, sondern auch ein neues Album. „Undying Light“, Album Nummer vier und Nummer zwei beim deutschen Label Nuclear Blast, wird am 15. März erscheinen. Im unten eingebetteten…