Das selbstbetitelte Debütalbum des Münchener Quartetts Miss Mellow ist bereits im Februar 2023 erschienen, aber jetzt gibt es über das griechische Label Sound-Effect Records einen Vinylrelease der Scheibe, was nicht nur unser Interesse geweckt hat, sondern auch alle Retro-Vinyl-Sammler auf den Plan rufen sollte, die auf psychedelischen Sixties-Sound und ausufernde Jam-Sessions stehen. Miss Mellow, das…
Minus und Minus ergibt Plus, nicht wahr? Die beiden niederländischen Bands Birth Of Joy und Death Alley haben sich jedenfalls nach einer gemeinsamen letzte Tour aufgelöst, und aus Mitgliedern beider Bands ging schließlich die Formation Splinter hervor, die nach dem Debüt jetzt mit „Role Models“ (Noisolution) ihren zweiten Longplayer vorlegt. Das Cover mit dem Bananenkopf…
The Sonic Brewery liefern eine selbstdefinierte Mischung aus Rock’n‘Roll, Blues, Psychedelic, Stoner, Garage und Classic Rock. Wer beim Hören dabei an südkalifornische Rocker denkt, liegt aber völlig falsch: Das Quartett kömmt völlig unerwartet aus dem Süden von Deutschland, wurde 2017 gegründet, und veröffentlichte 2019 sein Debüt „Catch The Music“. Nach Shows im Vorprogramm von Whiskey…
Wer schon Shows für AC/DC, Alice Cooper, Black Sabbath und die Rolling Stones eröffnen durfte, muss sein Handwerk schon verstehen. Genau das gilt für die Rival Sons aus Long Beach/Kalifornien, die – 2008 gegründet – bei hunderten von Konzerten ihr Können unter Beweis stellten, und nun mit „Darkfighter“ ihr mittlerweile siebtes Album vorstellen. Zunächst wähnt…
Als jemand, der ab den 80ern aktiv Musik gehört hat, wundert man sich inzwischen etwas, wenn inzwischen auch 90er-Sound als „retro“ betitelt wird. Aber so richtig einordnen kann man Scream Of The Butterfly und ihren dritten Longplayer The Grand Stadium (Red Revolver Records) ohnehin nicht, auch wenn die in der Presseinfo eben „retro“ steht. 60er…
Stoner- und Alternative-Rock mit Heavy-Fuzz-Attitüde gibt es einigen da draußen, aber nur wenige Beispiele mit einer einprägsamen Frontfrau am Ruder. Das norwegische Quartett Waste A Saint zeigt mit „Hypercarnivore“ (All Good Clean), wie man so etwas richtig macht und bläst damit mal eben locker ein unglaublich elektrisierendes Album aus den Boxen. Gitarre, Bass, Schlagzeug gepaart…
Das selbsternannte Rock-Funk-Power-Trio Octopuss aus Italien steht mit „A Nut For A Jar Of Tuna“ vor ihrer ersten Album-Veröffentlichung. Mit der minimalsten Band-Besetzung aus Schlagzeug, Bass und Gitarre erzeugen die Männer um Frontmann Reepo einen erstaunlich dichten rockigen und zugleich funkigen Sound, der bereits die Anhänger von Deep Purple oder den Scorpions überzeugen konnte, bei…
Es gibt vieles, das man mit einer Zeitmaschine anstellen könnte, und es muss gar nicht immer der Versuch sein, die Zukunft oder Vergangenheit zu verändern. So etwas geht meist nach hinten los. Besser, einfach nur zurück in die 70er zu reisen, um Musik zu hören. Retro, glitzernde Discokugeln, Kool & The Gang, Funkadelic, die Bee…
Alle, die wieder Nachschub in Sachen Psychedelic, Groove, Post Rock und Progtenzenden brauchen, legen ab dem 12. März „Triskele And Cascades“ (EMG) der Twangmen auf.
Die Twangmen stammen aus Vorarlberg in Österreich, aber mit Alpenrock hat das Ganze dennoch absolut nichts zu tun, auch wenn es gar nicht so einfach ist, die Band musikalisch einzuordnen. Das Quintett macht seit über zehn Jahren als Trio in klassischer Besetzung Bass, Gitarre und Schlagzeug Musik, bei der Produktion des Albums Triskelle And Cascades wurde das Line-Up um Keyboard und Cello erweitert.
Die Musik ist rein instrumental, und es liegt in der Vorstellungskraft des Hörers, sich etwas unter Songtiteln wie ‚Bluetopia‘, ‚Autowahn‘ oder ‚Twanglove‘ vorzustellen. Bei dieser Vorstellung hilft lediglich die Musik, und das macht sie hervorragend, irgendwo pendelnd zwischen Prog, Psychedelic, Post und Classic Rock. Retro 70s Prog trifft auf Flower Power, wabernde Keyboards, und niemand vermisst wirklich den Gesang. Das Grundgerüst von Bass und Schlagzeug wird durch treibende Gitarrenriffs verstärkt, und Keyboard und Cello setzen immer wieder teils überraschende Akzente. Das Cello wird hier oft verfremdet und hat nichts von Klassik, sondern entführt in teils experimentelle Klangwelten mit hin und wieder komplexen Rhythmus- und Songstrukturen, die auch den Progfans gefallen dürften. Dabei überraschen die Musiker mit experimentellen Ideen wie auf dem futuristischem ‚Bridgeland‘.
Wer schon immer mal wissen wollte, wie es klingt, wenn Black Sabbath und Pink Floyd klingen würden, hätte sie Long Distance Calling gecovert und das Ergebnis mit abgespacten Cellosounds unterlegt, der legt wirklich mal die Twangmen auf.
„Where Do You Want Ghosts To Reside“ (Label) fragen sich Fren in sechs Songs und gehen dieser Überlegung mit rein instrumentalem Progressive Rock nach.
Fren stammen aus Krakau in Polen und haben sich seit ihrer Gründung im Jahre 2017 dem klassischen Retroprog verschrieben. Das Quartett hat nun mit „Where Do You Want Ghosts To Reside“ sein Debütalbum veröfffentlicht, in dem mehrere Jahre harte Arbeit stecken. Das Ergebnis ist eine Zeitreise zurück in die 70er Jahre. Die Polen (und zwei Ukrainer, die sind nämlich auch vertreten) basteln mit Keyboards, Gitarren, Bass und Schlagzeug klassische Retrosounds mit oft hypnotischen Passagen, so dass Texte und Gesang überhaupt nicht vermisst werden.
Analoge Synthies und das Mellotron dominieren schon im stylischen Opener ‚Twin Peaks‘, bevor Schlagzeug und Gitarre einsetzen und eine fast hypnotische Stimmung verbreiten. im folgenden ‚Surge‘ wird das Tempo dann etwas angezogen. Später drängen sich auch Jazz-Elemente auf dem Piano in den Vordergrund. Die Grundstimmung ist relaxt, auf allzu viel Gitarrengefrickel wird verzichtet. Klassische Einflüsse sind Genre-Ikonen wie Genesis, Pink Floyd und besonders King Crimson, wobei hier weniger ein direkter Einfluss zu hören ist als mehr eine spirituelle Inspiration. Wer die genannten Bands mag, wird sich auch mit Fren anfreunden können – einer Band, die man als Liebhaber progressiver Musik im Retrostil unbedingt auf dem Schirm behalten sollte.