Schlagwort: Industrial Metal

GODFLESH – Unser Leidenszyklus in Industrial-Moll ,Nero’

König Nero war für sein selbstzerstörerisches Leben bekannt. Der erste Track vom am 09. Juni anstehenden Godflesh-Album „Purge“ (Avalanche Recordings) handelt laut Mastermind Justin K. Broadrick (ex-really-early-Napalm Death) genau davon. Der Mensch macht immer wieder dieselben Fehler, sodass er immer wieder von Leid und Schmerz getroffen wird. Immer wieder auf ein Neues. Wie immer hat…

BLOODBOUND – Tourstart am 28.2. in Berlin, neuer Tourstop in der Schweiz

Bloodbound sind bereits seit ihren letzten drei Alben nicht mehr aus den Charts wegzudenken. Mit „Creatures of the Dark Realm“, dem aktuellen Release schafften sie es auch in Deutschland bis auf Platz 24. Die Band ist in der Szene längst zur festen Institution geworden und repräsentiert die neue Generation des Power Metal. Zusätzlich zu den…

LAMENT CITYSCAPE – Wenn einen die Dunkelheit verschlingt (ein Video)

In einer Lagerhalle herumposen oder einen Live-Auftritt faken ist nicht das Ding der Industrial Black Metaller Lament Ciytyscape. Um ihre Musik ins richtige Licht zu setzen, wird schon mal ein richtiger Regisseur beauftragt. Das Ergebnis ist ,The Under Dark‘ vom kommenden Album „A Darker Discharge“, das am 29. April von Lifeforce Records veröffentlicht wird. Musikalisch…

Moral Hygiene

Zum Glück gibt es all die George W.s und Trumps, sonst hätte Al Jourgensen nichts, an dem er sich reiben könnte und Ministry wären schon längst Geschichte. Desinformation ist sein heutiges Thema, das er mit „Moral Hygiene“ (Nuclear Blast Records) intensiv beackert. Zwar sticht und schneidet Ministry musikalisch nicht mehr so genial wie zu Zeiten von „The Mind Is A Terrible Thing To Taste“, „ΚΕΦΑΛΗΞΘ“ oder „Filth Pig“. Trotzdem ist der gute Al eine zuverlässige Konstante, wenn es darum, das Maul aufzureißen und ätzendes Salz in offene Wunden zu streuen.

Ministry sind Don Quijote – Don Quijote ist Ministry

Seinen Nachbar muss man nicht lieben, ihn respektieren auf jeden Fall. Dieser Respekt vor dem Nächsten ist verloren gegangen. Lug und Betrug, Fake News und alternative Wahrheiten sind en vogue. Gegen diese Windmühlen kämpfen Ministry mit aller Macht an. Schon länger sind die Songs nicht mehr rasend schnell, sondern von Rhythmus und Kompaktheit geprägt. Der Einsatz von Sprach-Samples und vom Computer generierte Sounds nimmt immer mehr Platz ein. Damit sind die zehn Stücke auf „Moral Hygiene“ so tanzbar wie noch nie geworden. Jourgensens Mundharmonika findet ebenfalls ihren Platz. Schon der Opener ,Alert Level‘ groovt sich fett in die in den Bewegungsapparat und gibt somit die Richtung vor.

Wer Lard immer noch nachheult, kommt mit ,Sabotage Is Sex‘ voll auf seine Kosten. Jello Biafra gibt sich ein Stell-dich-ein, wie immer mit einem seinen subversiven, lyrischen Essays. EBM-Junkies werden mit ,Desinformation‘ befriedigt. Und wenn sich schon zwei der einflussreichsten Lästermäuler treffen, dann ist der Weg nicht weit zur Ikone der intensiven Live-Performance und großer, eigenwilliger Worte. Ministry legen – wiedermal – eine superfeine Coverversion von ,Search And Destroy‘ von den Stooges hin. Herrlich demontiert und wieder stilecht zusammengesetzt. Top!

Ministry auf dem Weg zu alter Stärke

Ein wenig ungewohnt ist eine Nummer wie ,We Shall Resist‘, das düster, fast ausschließlich mit gesprochenen Worten auskommend, viereinhalb Minuten durch die Gehör- und Gedankengänge wabert. Danach folgen dreieinhalb Minuten Hip Hop-groovige Samples zum Thema Covid-19 und Jourgensens unvergleichlich große Klappe, nur nicht verzerrt wie üblich. Den Abschluss macht eine aberwitzige Version von ,TV Song‘, ursprünglich von „ΚΕΦΑΛΗΞΘ“ stammend, als „Right Around The Corner“-Mix.

Auch wenn sich die letzten Ministry-Alben auf einem überdurchschnittlichen bis guten Niveau eingependelt haben, fehlt irgendwie mal wieder ein richtiges Hit-Album; Hit im Sinne von „Treffer ins Schwarze“. „Moral Hygiene“ ist dies wieder mal nicht, aber es musikalisch überraschender und vielseitiger als die Vorgänger. Vor allem sind die zehn Songs Ministry pur. Die Wahrheit ist obsolet! Und die Wahrheit heute ist, „Moral Hygiene“ ist ein ziemlich gelungenes Album. Mit einem genialen Artwork, das im Stil an Winston Smith erinnert.

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CYPECORE – Sci-Fi-Metaller schließen Album-Zyklus mit neuem Video ab

Bevor es für Cypecore aus Mannheim ans Songwriting für das neue Album geht, schließen die Jungs das Kapitel „The Alliance“ mit dem neuen Musikvideo zu „Dreamsmasher“ ab! Wie bei den bisherigen Musikvideos fangen die Herren passend zum Bandkonzept eine düstere, postapokalyptische Atmosphäre ein. „Dreamsmasher“ stammt vom letzten Album von 2018, beim Summer Breeze 2019 haben…

CYPECORE – WS TV Interview auf dem Summer Breeze 2019

Eine Gruppe Schüler, die auf Science-Fiction-Filme und -games steht, gründet 2007 eine Metal-Band. So weit, so gut. 2019 hat Cypecore aus dem Raum Mannheim allerdings vier Alben veröffentlicht, von denen es das aktuellste in die Top 100 der deutschen Album-Charts geschafft hat. Man hat Auftritte auf Wacken und dem Summer Breeze hinter sich, den Metal-Hammer-Up-and-Coming-Award…

Sci-Fi-Metaller CYPECORE starten eigenes Festival CYPEFEST

Cypecore, eine der interessantesten neueren Metalbands des Landes, werden diesen Herbst ihr eigenes Festival starten, das in Zukunft jährlich stattfinden soll. Ursprünglich war die Idee der Jungs aus dem Raum Heidelberg, weitere Science-Fiction-Konzept-Bands einzuladen und so eine riesige Cosplay-Metal-Party zu veranstalten. Da die Umsetzung dieser Idee sich als nicht ganz einfach gestaltete, geht die Premiere…

The Last Sucker

Ist mit „The Last Sucker“ (12th Planet Records) das Kapitel Ministry jetzt endgültig abgeschlossen? Spuckt Waldschrat Al Jourgensen nie wieder Gift und Galle, verhöhnt Politiker und das reaktionäre Amerika? Man kann es gar nicht glauben. Zum Glück kommen Ministry im Sommer noch ein letztes Mal auf Tour, damit wir Unwürdigen einstimmen können in den Abgesang des Morgenlandes.

Seit dem Anti-Bush-Statement „House of the Molé“ von 2004 geht Jougensen mit Ministry den sicheren Weg weiter, er greift auf Versatzstücke und Sound aus den guten Tagen zurück. An allen Ecken und Kanten ist „The Mind Is a Terrible Thing to Taste“, „Psalm 69“ und „Filthpig“ heraus zu hören. Ministry bewegen sich in Schallgeschwindigkeit und wenn man mal eine Pause braucht, dann walzen sie in ihrer Hasskampagne einfach alles nieder. So im Vorgänger „Rio Grande Blood“ wie auch auf „The Last Sucker“

War beim letzten Album noch Tommy Victor von Prong noch stark ins Songwriting integriert, ist es jetzt Sin Quirin. Victor stellt mit fünf Ausnahmen meist nur seine Gitarrenarbeit zur Verfügung. Dasselbe gilt für Killing Jokes Paul Raven, der letzten Oktober überraschend das zeitliche segnete (R.I.P.). Fear Factorys Burton C. Bell gesellt sich für drei Kooperationen ebenfalls noch dazu. Highlights sind das punkig hymnische ”Die in A Crash“ und das manische ”End of Days Pt.2“.

„The Last Sucker“ ist ein typisches Ministry-Album geworden, schneidende, manchmal fette Gitarren, Stakkato-Drumming und Jourgensens Hasstiraden. Manch einer wird es für langweilig halten, aber was von Ministry erwartet wird, das wird geliefert. Mit diesen elf Songs wird Ministry in sehr guter Erinnerung bleiben, sofern dies wirklich das letzte Wort Al Jourgensens ist.