Schlagwort: Garage Rock

We Got Time To Waste

Die heutigen Zeiten sind nicht immer einfach. Gut, dass es da noch Musik gibt, die ohne großen Anspruch einfach nur Laune machen will, nach vorne prescht und die dazu einlädt, einfach die Zeit zu verschwenden und abzurocken. „We Got Time To Waste“ (Blues For The Red Sun) heißt dann auch der Erstling der White Trash Blues Band. Die Jungs haben ein bisschen Zeit zum Verplempern übrig und laden uns ein, doch einfach mal das gleiche zu tun.

„White Trash“ und „Blues“ sind zwei Begriffe, die man nicht unbedingt sofort mit dem kühlen Norwegen in Verbindung bringt. Und doch stammen die fünf Musiker der White Trash Blues Band aus Sykkylven, einer kleinen Stadt auf halber Strecke zwischen Oslo und Trondheim. Inzwischen wohnen und proben sie in der norwegischen Hauptstadt, wo auch das Debütalbum des Quintetts entstand. Es gab keinen Masterplan, man wollte einfach nur zusammen Musik machen und Bier trinken. Entsprechend gibt es auch keinen Anspruch auf Innovation. Aber was soll’s, wenn das Ergebnis Spaß macht?

Spaß machen die zwölf knackigen Tracks durchaus. Garagenrock, leicht bluesgetränkter Punk, punkiger Blues, verschwitze Songs mit hohem Spaß- und Mitgröhlfaktor. Der klassische Blues bleibt dabei definitiv eher auf der Strecke, hier gibt es höchstens noch ein paar Wurzeln, der Rest ist Garagenpunk. „We Got Time To Waste“ erfindet dabei nichts neu, wird irgendwann vermutlich auch wieder vergessen sein, aber solange es da ist, sorgt es für gute Laune. Die Songqualität ist durch die Bank weg gut mit ein paar richtigen Highlights wie ‚Mook City‘ oder ‚Mizz Mizzing‘, die durch ihre großartigen Hooklines bestechen und zum bierseeligen Mitsingen einladen. Erst im letzten Viertel verliert die Scheibe leider etwas an Fahrt, um mit ‚Undertow‘ noch einmal aufzudrehen, bevor der Rausschmeißer ‚Kept On Running‘ mit verzerrtem Gesang einen markanten Schlusspunkt setzt.

Wer also etwas Zeit zum Verschwenden übrig hat, verbringt sie in der Garage der White Trash Blues Band. Es gibt schlechtere Methoden, seine Zeit zu verplempern.

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Speakin‘ Of The Devil

Acid Moon and the Pregnant Sun -ein ungewöhnlicher Bandname für eine ungewöhnliche Band. Dahinter stehen acht Musiker aus Israel, die mit „Speakin‘ Of The Devil“ (Soulfood / Noisolution) ihr Debütalbum vorlegen. Das Ehepaar Eden Leiberman und Aviran Haviv, das die Band gegründet hat, ist allerdings schon lange fester Bestandteil der Musikszene in Tel Aviv und in diversen Bands aktiv, so zum Beispiel bei den Stonerrockern von The Great Machine.

Auf „Speakin‘ Of The Devil“ geht es dem Bandnamen entsprechend ziemlich psychedelisch zu, aber es sind auch viele Anleihen beim Garagenrock, Folk und Classic Rock zu finden. Passend zur psychedelischen Grundausrichtung werden in sieben Tracks die klassischen Themen Freiheit, Liebe und Sex und Drugs und Rock’n’Roll heraufbeschworen. Dabei schwebt über allem stets greifbar der Geist von Woodstock. Ja, das ist moderne Hippie-Musik aber nicht nur darauf beschränkt. Im Song ‚Creatures Of The Abyss‘ sind nicht nur groovende Tribal-Percussions enthalten, sondern auch ein jazziger Mittelteil, der sich vor dem Standard ‚Take Five‘ verbeugt. Dezente elektronische Effekte setzen immer wieder Akzente, dazu kommen bis zur Unverständlichkeit durch die Effektprozessoren veränderte Vocals in einem Arrangement irgendwo zwischen Jazz, Gong und Frank Zappa. Viel psychedelischer kann es eigentlich gar nicht werden.

Darum wird auch der Classic Rock bedient in Nummern wie ‚Save Me‘, wo die Rolling Stones auf Jefferson Airplane treffen. In den langsameren Momenten wie bei ‚Bright Sky At Night‘ und ‚Sparrow‘ erinnert die Gesangsstimme in ihrer öligen, leicht nasalen Art oft an Bob Dylan. Mit dieser wunderbaren Mischung haben Acid Moon and the Pregnant Sun (wir müssen an dieser Stelle noch einmal betonen, wie cool der Bandname ist!) mit „Speakin‘ Of The Devil“ eins der spacigsten, psychedelischsten Alben des Jahres aufgenommen, das trotzt der „abgehobenen“ Parts auch Classic Rock Fans abholt und durch die Bank weg begeistern kann.

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Go! Go! Go!

I want chaos want noise / I want danger want noise

Diese Zeilen aus dem Refrain von „I Want Noise“, des Openers von LOBSTERBOMBs Debut-EP „Go! Go! Go!“ (kein Label) fasst zusammen, was wohl alle gerade wollen: Endlich mal wieder ausbrechen, sich frei fühlen und für einen kurzen Moment auf alles pfeifen. Mit dem Track im Ohr klappt das auf jeden Fall hervorragend. Auch die restlichen Kompositionen des Berliner Indie-Garage-Trios gehen mit Druck in den Gehörgang – und in die Beine.

Bock auf erdige, noisy Gitarren, treibende Drum-Beats und die ein oder andere aaaaaah- und uuuuuuuuh-Singalong-Line? Na, dann herzlich Willkommen im Universum von LOBSTERBOMB. Direkt aus Berlins Underground machen sich die drei Musiker:innen mit fünf Tracks im Gepäck auf den Weg an die Oberfläche, um ihren frischen Garage-Rock unter die Leute zu bringen.

Underground ist in diesem Fall übrigens wörtlich zu nehmen: „Go! Go! Go!“ wurde DIY im Keller-Proberaum der Band aufgenommen. Peter Thoms (Akne Kid Joe) hat das Ganze im Anschluss gemischt. Herausgekommen ist eine rohe, kantige Platte, die keinen Wert darauf legt, schön zu tun. Oder etwas zu sein, was sie gar nicht ist. All das ist höchst angenehm in einer Ära, die von glattgebügelten Instagram-Beautys und Photoshop-optimierten Bildern dominiert wird.

Authentizität bildet auch die Basis fürs Songwriting der Band. Ob innere Dämonen, die bezwungen werden wollen („Monster“) oder der Ausbruch aus dem erdrückenden Alltag („Wake Up“) – LOBSTERBOMB finden klare Worte für alles, was endlich mal gesagt werden muss. Sängerin und Gitarristin Nico Rosch präsentiert Ihre Vocals zudem so, dass Weghören unmöglich wird: Halb geschrien, halb im Befehlston, aber immer melodisch holt sie aus ihren Stimmbändern raus, was die Lunge hergibt.

„Go! Go! Go!“ ist das gelungene Debut einer kreativen, unverbrauchten Band, die hoffentlich in ihrem Probenkeller noch die eine oder andere laute Überraschung zusammentackert. Es wäre wirklich jammerschade, wenn es von LOBSTERBOMB nicht noch mehr auf die Ohren gäbe …

 

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THE BARCODE BANDITS – Südafrikanische Rocker mit Videopremiere

In Kooperation mit Plug Music Agency in Südafrika haben wir mal wieder die Ehre, euch exklusiv für den deutschsprachigen Raum die neue Single „Devil On My Shoulder“ von The Barcode Bandits vorzustellen. Die drei Jungs aus der Region um Johannesburg spielen eine dreckige Mischung aus Garage-, Punk-, Sleaze- und Alternative-Rock. Schön rauh, schön kantig, schön…

Cosmic Heart Attack

Wenn man so als junge Dame beim Plattenhören plötzlich von einem außerirdischen grünen Monster mit Scherenhänden attackiert wird, kann man schon mal einen Herzanfall bekommen. So zeigt es das herrlich nostalgische Coverbild von „Cosmic Heart Attack“ (Crispin Glover Records), dem dritten Longplayer der norwegischen Band The Pink Moon. Seit 2014 ist das skandinavisch Quartett aktiv und unterwegs, um seinen „Trondheimer Garagen-Rock“ in die Welt hinaus zu tragen.  

Eine bunte Reise zurück in die Vergangenheit ist angesagt, und die Jungs liefern das volle Programm und noch mehr: Fuzz, Psycho, Protopunk im The Stooges-Stil, psychedelische Gitarrenwände und 60er-Jahre-Spirit für alle Fans von The Who. Der Opener ‚Runnin‘ On Fumes‘ klingt, als hätten Pete Townshend und Roger Daltrey The Doors gecovert. Orgelnde Keyboard im Retro-Sound, tänzelnde und extrem relaxte Mellotrone dominieren den nächsten Song ‚T.L.G.‘.

Psychedelische Keys und knarzende Gitarren sind ebenso vorhanden wie extrem jazzige Parts mit Saxophon. Dieses Sax steuerte übrigens Rolf Martin Snustad der Trondheimer Kollegen von Spidergawd bei, und er darf im instrumentalen letzten Track ‚New Beginnings‘ zu Höchstform aufspielen. Nebenbei covern die Norweger noch ‚So YOu Say You Lost Your Baby‘ des amerikanischen Country-Rockers Gene Clark, und die akustischen Gitarren tanzen mit dem stylischen Mellotron einen Reigen, eine wahre Freude ist das. „Cosmic Heart Attack“ ist ein spannendes, abwechslungsreiches Album mit ein paar wirklich starken Highlights und jeder Menge guter Songs geworden. Vinylsammler dürfen sich übrigens besonders freuen, denn das Coverartwork versprüht nicht nur den Charme alter Monstermovies, sondern kommt tatsächlich als 3D-Druck mit beigefügter Brille daher.

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Self Worth

There’s a lack of respect, lack of respect between you and me.

Diese Erfahrung machen in Zeiten von anonymisierten Kommunikationsformen, ungezügelter Mitteilungsflut und Hatespeech viele, vor allem junge Menschen tagtäglich. Aber nur wenige sprechen es so explizit aus und gehen dagegen an, wie Mourn es auf ihrem neuen Album tun. „Self Worth“ (Captured Tracks), das eigene Selbstwertgefühl ist es, worum es schließlich geht und was hier mit jedem einzelnen Song neu erkämpft wird.

Damit haben die drei Damen, die sich in ihren frühen Zwanzigern befinden, schon mehr vom Leben verstanden, als so manche Vertreter ihrer Elterngeneration. Und genau deswegen sollte die Band aus Katalonien über alle Altersgruppen hinweg erhört werden. Sicher, es gibt auf dem Album auch Zeilen wie „I’d rather die a thousand times before letting you know how I feel about you“ oder gar „I don’t wanna be a failure and disappoint my parents“, die nur bei einem Teenager-Publikum die gewünschte Wirkung erzielen. Ähnliches gilt für das Bedürfnis an Selbstdarstellung und die überzogene Dringlichkeit, die in einer 24-fachen Wiederholung der Worte „I’m in trouble“ kulminiert.

Aber darauf sollte „Self Worth“ nicht reduziert werden. Eine trotzige Antihaltung ist auf jeden Fall besser, als alles stumpf abzunicken. Klar zu sagen, was einem nicht passt oder warum es einem nicht gut geht, ist unbedingt wichtig, aber keineswegs einfach – auch nicht mit reicher Lebenserfahrung. Die Drei von Mourn können das aber ganz ausgezeichnet. Außerdem steht hinter „Self Worth“ ein sehr selbstbewusster Feminismus. Und nebenbei ist „The Tree“ philosophisch genug, um eine Weile bei ihm zu verweilen.

Nicht zuletzt steckt in der Überzeugung, dass sich die Welt um einen selbst dreht und alles eine Bedeutung hat, sowie in der Absolutheit der eigenen Weltsicht eben auch der Antrieb für die jugendliche Revolte, die „Self Worth“ zu einem frischen Album macht. Musikalisch wirken die drei Spanierinnen wesentlich reifer als in ihren Texten. Ihre Experimentierfreude endet nicht im Überschwang oder Chaos, sondern in durchdachten progressiven bis mathigen Tunes. Ihre Mischung aus Unbekümmertheit und dem unbedingten Willen, ernstgenommen zu werden, bringt äußerst interessante Songstrukturen hervor.

Und so ist „Self Worth“ eine Art Coming-of-Age-Platte. Vielleicht werden den drei Frauen manche Passagen später mal peinlich sein. Aber Musik ist, wie das Leben, ein Prozess. Mourn durchlaufen ihn erhobenen Hauptes, sind stark und zeigen Gefühl. Und was raus muss, muss schließlich raus.

 

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Cargo Records

Erdenmenschen weggetreten

„Ich bin ein Urgestein und ich sinke auf den Grund, ich mach noch ein paar Japser und dann sterb ich wie ein Hund.“

Von wegen. Rocket Freudental erheben sich mit „Erdenmenschen weggetreten“ (Treibender Teppich Records) wie Phoenix aus der Asche. Seit neun Jahren mal wieder ein Album, und dann noch zufällig passend zur Krise. „Überlasst das den Experten – achso, ich bin ja der Experte! Jemand muss schließlich entscheiden im Namen der Allokation.“ („Yogalehrer“) Nein, keine Platte, die aus Mangel an Alternativen in der Quarantäne entstanden ist. Jahre lang gereift vielmehr und doch passgenau mitten ins schwere Jahr 2020 entlassen.

„Das schlaffe Metronom, du bist das tanzende Mittelmaß. Du kannst saufen, was du willst, bleibst die 0,5 im Literglas.“

Rocket Freudental, sprich André Möhl und Robert Steng, begegnen dem mit einem minimalistischen Soundgewimmel. Sie praktizieren Punk im ursprünglichsten Sinne des Wortes, bis daraus Avatngarde wird. Dazwischen blitzen Funken von 50er-Jahre-Rock’n’Roll und Garagen-Rock auf, wird auch vor einer Bluegrass-Mundharmonika oder Indigo-Flöte nicht zurückgeschreckt. Den Oberbau bilden Elektronikspielereien, und nicht nur die hat sich das Duo bei den Goldenen Zitronen abgeguckt.

„Aus dem Samen dieser Früchte wächst ein neues Leben, und daraus wird der Leim gekocht, an dem wir später kleben.“

Entfaltet so mancher Song des Albums einen vorsichtigen melodiösen Charme, triefen die Texte hingegen vor Sarkasmus und stoßen mit Wonne vor den Kopf. Unbarmherzig und übersäuert geht es gegen den Bildungsbürger-Dödel, wie er in „Blaue Daumen“ so hübsch benannt wird. Oder eben die Yogalehrer. Die beiden Stuttgarter strecken die Faust aus und drehen sich mit geschlossenen Augen und hohem Tempo im Kreis. Teilen aus, ohne Unterschiede zu machen.

„Eine Hackfresse mehr im Meer der Gesichtsbaracken.“

André Möhl ist auf seine Art poetisch. Und absolut auf verbalen Krawall gebürstet. Er lässt raus, was raus muss, und wofür sich der Großteil von uns als zu anständig fühlt. Auch wenn ihm oft mit klammheimlicher Freude zuzustimmen ist, ist das alles doch starker Tobak. Und erschöpft den Hörer. Wie das eben nunmal ist, wenn ganz tief im Inneren gewühlt und alles von Grund auf umgekrempelt wird. Ist das noch Musik? „Erdenmenschen weggetreten“ ist eine intellektuelle Herausforderung. Macht euch auf was gefasst.

 

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CZ! Promotion

HODJA – Re-Release des Debütalbums, neues Video, Tourdaten

Tiefschwarze amerikanische Musik mit europäischem Esprit. Garage-Blues-Vodoo trifft auf Punkrock, Gospel, Soul und sogar Hiphop. Das sind Hodja. Hodja sind insbesondere live immer wieder eine tolle Erfahrung, nicht zuletzt dank ihres charismatischen Frontmannes Gamiel Stone. Im letzten Sommer veröffentlichten sie ihr drittes Album „The Flood“. Ein vielseitiges, kunterbuntes Album, das zurecht in den Medien gefeiert…

Live The Love Beautiful

Der einsame Astronaut treibt irgendwo im Weltraum, aber er sieht die roten Rosen in irgendeiner Form von musikalischer Poesie. So verspricht es das Cover der neuen Scheibe der amerikanischen Southern-Rocker Drivin N Cryin. Poetisch geht es auf dem Album dann auch zu, außerdem wird’s politisch, groovig und definitiv hörenswert. Aber der Reihe nach.

Drivin N Cryin gibt es schon fast 35 Jahre, spielte die Band doch 1985 ihren ersten Gig im heimischen Atlanta / Georgia. Die Gründungsmitglieder Kevn (ohne i) Kinney und Tim Nielsen sind auch heute nach dabei, wenn das Quartett seinen ersten neuen Longplayer seit zehn Jahren präsentiert. Musikalisch ist dabei eine Mischung aus Southern Rock, Americana, Country und einer Prise Garage- und Psychedelic-Rock herausgekommen. Inhaltlich drehen sich die elf überwiegend direkt live im Studio und ohne Overdubs aufgenommenen Songs um schwierige Zeiten sowohl in persönlichen Krisen als auch in der aktuellen amerikanischen Politik. Da passen die teils eingeworfenen Folkrock-Attitüde genauso gut wie die Retro-Passagen, die im 60er-Jahre-Psych-Rock verwurzelt sind und ein wenig old school punk’n’roll. Der Opener ‚Free Ain’t Free‘ gibt die Marschrichtung vor und ist eine zornige Abrechnung mit den eigenen Landsleuten und dem Kapitalismus, der immer breiter werdenden Kluft zwischen Arm und Reich. Wer Drivn N Cryin noch nicht kennt, wird zunächst etwas überrascht sein, den Kevn Kinneys Stimme ist wahrlich sehr markant in ihrer Mischung aus Sprechgesang und zornigem Alternative-Rock-Timbre. Aber man hat sich schnell an die Vocals gewöhnt und muss feststellen: Es passt. Natürlich passt es.

Mit dem Song ‚Spies‘ wird es später noch einmal politisch,
Neben dem charakteristischen Gesang bleiben vor allen Dingen auch die Gitarrenparts im Ohr hängen, die Laur Joamets gekonnt aus diversen Sechssaitern herausholt. Kernige Riffs, melodische Soli und ein paar hübsche Slides wechseln sich immer wieder ab und entzücken den Southern-Folkrock-Fan. Die Gastmusiker Aaron Lee Tasjan und Matt Rowlands sorgen mit ihren eingestreuten Piano-, Hammond-Orgel- und Synthie-Parts für die richtige Stimmung. Im Song ‚If I’m Not There I’ll Be Here‘ (schöne Logik!) wird es richtig retro mit den erwähnten 60er-Vintage-Sounds und einigen sehr psychedelischen Parts, die sich dennoch harmonisch ins Gesamtbild fügen.

Leider gibt es auch zwei oder drei Ausrutscher, wenn man sie denn dann so nennen mag, denn insgesamt liefern die Amerikaner ein sehr gutes Album ab. Im Gegensatz zum Rest bleibt aber gerade der Titelsong etwas zurück und ist der erste des Albums, der nicht länger im Ohr hängenbleibt. Und ganz am Ende wird’s dann etwas arg poppig mit ‚Over And Over‘ und ‚Sometimes I Wish I Didn’t Care‘, die beide ein wenig die hohe Energie des restlichesn Albums vermissen lassen und ein wenig in der Durchschnittlichkeit versinken. Schade drum, aber unterm Strich bleibt dennoch ein sehr gutes Album, das Spaß und überwiegend auch richtig Laune macht. „Live The Love Beautiful“ ist wirklich beautiful.

RIVAL SONS kündigen zwei Deutschland-Gigs an

Allen Fans von klassischem Hardrock mit gesunden Blues- und Rock’n’Roll-Attitüden sind die Rival Sons natürlich schon lange ein Begriff. So ist es auch kein Wunder, dass die Touren der kalifornischen Rockband  schon seit 2012 regelmäßig ausverkauft sind. Ende Januar 2019 haben die Sons ihr aktuelles Album „Feral Roots“ veröffentlicht, das den achten Platz der deutschen…